Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

der Unreinigkeit.
weiter gegangen seyn, (wie er es gleichwol her-
nach mit desselben Sohn Rehabeam machte,) wo
nicht der väterliche Segen Davids nach 2 Mos.
20, 6. im Wege gestanden wäre; und noch da-
zu die theure Verheissung, die er selbigem gethan
hatte; (conf. 2 Sam. 7, 12. 16.) wie imglei-
chen dieses, daß Salomo ein Vorbild unsers
HErrn JEsu seyn solte, auch noch zugleich die
Familie durch ihn muste fortgepflantzet werden,
aus welcher Christus wolte geboren werden. Si-
rach redet diesen König C. 47, 21-25. also an:
Dein Hertz hing sich an die Weiber, und
liessest dich sie bethören, und hingest dei-
ner Ehre einen Schandfleck an: und
machtest, daß deine Kinder verworfen
seyn musten, und der Zorn über deine
Nachkommen ging, zur Straffe deiner
Thorheit. Da das Königreich zerthei-
let ward, und in Ephraim ein abgöttisch
Königreich entstund. Aber der HErr
wendete sich nicht von seiner Barmher-
tzigkeit, und änderte nicht sein verheissen
Werck, und vertilgete nicht gar seines
Auserwehlten (Davids) Nachkommen,
und thät nicht weg den Samen seines
Liebhabers; sondern behielt noch etwas
über, aus dem Volck Jacob, und eine
Wurzel von David.
Daher hat ihn die
erbarmende Liebe GOttes, die ihm durch viele
Trübsalen und Gewissensschläge so lange nach-
gegangen, doch endlich wieder gefunden: daß er
sich im Alter von Hertzensgrunde zu GOtt be-

keh-
Q 4

der Unreinigkeit.
weiter gegangen ſeyn, (wie er es gleichwol her-
nach mit deſſelben Sohn Rehabeam machte,) wo
nicht der vaͤterliche Segen Davids nach 2 Moſ.
20, 6. im Wege geſtanden waͤre; und noch da-
zu die theure Verheiſſung, die er ſelbigem gethan
hatte; (conf. 2 Sam. 7, 12. 16.) wie imglei-
chen dieſes, daß Salomo ein Vorbild unſers
HErrn JEſu ſeyn ſolte, auch noch zugleich die
Familie durch ihn muſte fortgepflantzet werden,
aus welcher Chriſtus wolte geboren werden. Si-
rach redet dieſen Koͤnig C. 47, 21-25. alſo an:
Dein Hertz hing ſich an die Weiber, und
lieſſeſt dich ſie bethoͤren, und hingeſt dei-
ner Ehre einen Schandfleck an: und
machteſt, daß deine Kinder verworfen
ſeyn muſten, und der Zorn uͤber deine
Nachkommen ging, zur Straffe deiner
Thorheit. Da das Koͤnigreich zerthei-
let ward, und in Ephraim ein abgoͤttiſch
Koͤnigreich entſtund. Aber der HErr
wendete ſich nicht von ſeiner Barmher-
tzigkeit, und aͤnderte nicht ſein verheiſſen
Werck, und vertilgete nicht gar ſeines
Auserwehlten (Davids) Nachkommen,
und thaͤt nicht weg den Samen ſeines
Liebhabers; ſondern behielt noch etwas
uͤber, aus dem Volck Jacob, und eine
Wurzel von David.
Daher hat ihn die
erbarmende Liebe GOttes, die ihm durch viele
Truͤbſalen und Gewiſſensſchlaͤge ſo lange nach-
gegangen, doch endlich wieder gefunden: daß er
ſich im Alter von Hertzensgrunde zu GOtt be-

keh-
Q 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0267" n="247"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Unreinigkeit.</hi></fw><lb/>
weiter gegangen &#x017F;eyn, (wie er es gleichwol her-<lb/>
nach mit de&#x017F;&#x017F;elben Sohn Rehabeam machte,) wo<lb/>
nicht der va&#x0364;terliche Segen Davids nach 2 Mo&#x017F;.<lb/>
20, 6. im Wege ge&#x017F;tanden wa&#x0364;re; und noch da-<lb/>
zu die theure Verhei&#x017F;&#x017F;ung, die er &#x017F;elbigem gethan<lb/>
hatte; (<hi rendition="#aq">conf.</hi> 2 Sam. 7, 12. 16.) wie imglei-<lb/>
chen die&#x017F;es, daß Salomo ein Vorbild un&#x017F;ers<lb/>
HErrn JE&#x017F;u &#x017F;eyn &#x017F;olte, auch noch zugleich die<lb/>
Familie durch ihn mu&#x017F;te fortgepflantzet werden,<lb/>
aus welcher Chri&#x017F;tus wolte geboren werden. Si-<lb/>
rach redet die&#x017F;en Ko&#x0364;nig C. 47, 21-25. al&#x017F;o an:<lb/><hi rendition="#fr">Dein Hertz hing &#x017F;ich an die Weiber, und<lb/>
lie&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t dich &#x017F;ie betho&#x0364;ren, und hinge&#x017F;t dei-<lb/>
ner Ehre einen Schandfleck an: und<lb/>
machte&#x017F;t, daß deine Kinder verworfen<lb/>
&#x017F;eyn mu&#x017F;ten, und der Zorn u&#x0364;ber deine<lb/>
Nachkommen ging, zur Straffe deiner<lb/>
Thorheit. Da das Ko&#x0364;nigreich zerthei-<lb/>
let ward, und in Ephraim ein abgo&#x0364;tti&#x017F;ch<lb/>
Ko&#x0364;nigreich ent&#x017F;tund. Aber der HErr<lb/>
wendete &#x017F;ich nicht von &#x017F;einer Barmher-<lb/>
tzigkeit, und a&#x0364;nderte nicht &#x017F;ein verhei&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Werck, und vertilgete nicht gar &#x017F;eines<lb/>
Auserwehlten (Davids) Nachkommen,<lb/>
und tha&#x0364;t nicht weg den Samen &#x017F;eines<lb/>
Liebhabers; &#x017F;ondern behielt noch etwas<lb/>
u&#x0364;ber, aus dem Volck Jacob, und eine<lb/>
Wurzel von David.</hi> Daher hat ihn die<lb/>
erbarmende Liebe GOttes, die ihm durch viele<lb/>
Tru&#x0364;b&#x017F;alen und Gewi&#x017F;&#x017F;ens&#x017F;chla&#x0364;ge &#x017F;o lange nach-<lb/>
gegangen, doch endlich wieder gefunden: daß er<lb/>
&#x017F;ich im Alter von Hertzensgrunde zu GOtt be-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Q 4</fw><fw place="bottom" type="catch">keh-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[247/0267] der Unreinigkeit. weiter gegangen ſeyn, (wie er es gleichwol her- nach mit deſſelben Sohn Rehabeam machte,) wo nicht der vaͤterliche Segen Davids nach 2 Moſ. 20, 6. im Wege geſtanden waͤre; und noch da- zu die theure Verheiſſung, die er ſelbigem gethan hatte; (conf. 2 Sam. 7, 12. 16.) wie imglei- chen dieſes, daß Salomo ein Vorbild unſers HErrn JEſu ſeyn ſolte, auch noch zugleich die Familie durch ihn muſte fortgepflantzet werden, aus welcher Chriſtus wolte geboren werden. Si- rach redet dieſen Koͤnig C. 47, 21-25. alſo an: Dein Hertz hing ſich an die Weiber, und lieſſeſt dich ſie bethoͤren, und hingeſt dei- ner Ehre einen Schandfleck an: und machteſt, daß deine Kinder verworfen ſeyn muſten, und der Zorn uͤber deine Nachkommen ging, zur Straffe deiner Thorheit. Da das Koͤnigreich zerthei- let ward, und in Ephraim ein abgoͤttiſch Koͤnigreich entſtund. Aber der HErr wendete ſich nicht von ſeiner Barmher- tzigkeit, und aͤnderte nicht ſein verheiſſen Werck, und vertilgete nicht gar ſeines Auserwehlten (Davids) Nachkommen, und thaͤt nicht weg den Samen ſeines Liebhabers; ſondern behielt noch etwas uͤber, aus dem Volck Jacob, und eine Wurzel von David. Daher hat ihn die erbarmende Liebe GOttes, die ihm durch viele Truͤbſalen und Gewiſſensſchlaͤge ſo lange nach- gegangen, doch endlich wieder gefunden: daß er ſich im Alter von Hertzensgrunde zu GOtt be- keh- Q 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/267
Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/267>, abgerufen am 21.11.2024.