Heilige und Geliebte, hertzliches Erbar- men, Freundlichkeit, Demuth, Sanft- muth und Gedult. Alles, was ihr auch immer thut, mit Worten oder mit Wer- cken, das alles thut in dem Namen des HErrn JEsu, (so wird gewiß viele Arbeit und jämmerliche Bemühung wegfallen, vieler Ver- druß und Sorge zurück bleiben, ja gewiß euer Le- ben soll euch unvergleichlich leichter werden, weil ihr dergestalt unglaublich viel weniger zu thun bekommt, die einzige Sorge, einem Einigen, dem allerseligsten und allerliebsten GOtt allein zu ge- fallen und gleichwol ist nur huius unius sum- ma, vera, eminentissima necessitas, Luc. 10, 4.) und dancket GOtt und dem Vater durch ihn.
6) Tit. 2, 11. sqq.
Tit. 2, 11-14. Es ist erschienen die Gnade GOttes, die da heilsam und höchst- profitable ist, allen Menschen. Welche uns, wie kleine Kinder unterrichtet, daß wir, nachdem wir erst die Gottlosigkeit und die weltlichen Lüste verleugnet ha- ben, züchtig gegen uns selbst, gerecht gegen unsern Nächsten, der ja auch so wohl Mitleidens würdig ist, als wir, und gottselig gegen GOtt leben mögen in dieser Welt; (nicht erst in jener, denn da haben diese Pflichten weder im Himmel statt, in eben der Art, wie im ietzigen Leben, noch vielweniger in der Hölle,) wartende auf die glückselige Hof- nung, und auf die Offenbarung der Herrlichkeit des grossen GOttes und un-
sers
(II. Th.) Theologiſche Betrachtung
Heilige und Geliebte, hertzliches Erbar- men, Freundlichkeit, Demuth, Sanft- muth und Gedult. Alles, was ihr auch immer thut, mit Worten oder mit Wer- cken, das alles thut in dem Namen des HErrn JEſu, (ſo wird gewiß viele Arbeit und jaͤmmerliche Bemuͤhung wegfallen, vieler Ver- druß und Sorge zuruͤck bleiben, ja gewiß euer Le- ben ſoll euch unvergleichlich leichter werden, weil ihr dergeſtalt unglaublich viel weniger zu thun bekommt, die einzige Sorge, einem Einigen, dem allerſeligſten und allerliebſten GOtt allein zu ge- fallen und gleichwol iſt nur huius unius ſum- ma, vera, eminentisſima necesſitas, Luc. 10, 4.) und dancket GOtt und dem Vater durch ihn.
6) Tit. 2, 11. ſqq.
Tit. 2, 11-14. Es iſt erſchienen die Gnade GOttes, die da heilſam und hoͤchſt- profitable iſt, allen Menſchen. Welche uns, wie kleine Kinder unterrichtet, daß wir, nachdem wir erſt die Gottloſigkeit und die weltlichen Luͤſte verleugnet ha- ben, zuͤchtig gegen uns ſelbſt, gerecht gegen unſern Naͤchſten, der ja auch ſo wohl Mitleidens wuͤrdig iſt, als wir, und gottſelig gegen GOtt leben moͤgen in dieſer Welt; (nicht erſt in jener, denn da haben dieſe Pflichten weder im Himmel ſtatt, in eben der Art, wie im ietzigen Leben, noch vielweniger in der Hoͤlle,) wartende auf die gluͤckſelige Hof- nung, und auf die Offenbarung der Herrlichkeit des groſſen GOttes und un-
ſers
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0302"n="282"/><fwplace="top"type="header">(<hirendition="#aq">II.</hi> Th.) <hirendition="#b">Theologiſche Betrachtung</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">Heilige und Geliebte, hertzliches Erbar-<lb/>
men, Freundlichkeit, Demuth, Sanft-<lb/>
muth und Gedult. Alles, was ihr auch<lb/>
immer thut, mit Worten oder mit Wer-<lb/>
cken, das alles thut in dem Namen des<lb/>
HErrn JEſu,</hi> (ſo wird gewiß viele Arbeit und<lb/>
jaͤmmerliche Bemuͤhung wegfallen, vieler Ver-<lb/>
druß und Sorge zuruͤck bleiben, ja gewiß euer Le-<lb/>
ben ſoll euch unvergleichlich leichter werden, weil<lb/>
ihr dergeſtalt unglaublich viel weniger zu thun<lb/>
bekommt, die einzige Sorge, einem Einigen, dem<lb/>
allerſeligſten und allerliebſten GOtt allein zu ge-<lb/>
fallen und gleichwol iſt nur <hirendition="#aq">huius unius ſum-<lb/>
ma, vera, eminentisſima necesſitas,</hi> Luc. 10,<lb/>
4.) <hirendition="#fr">und dancket GOtt und dem Vater<lb/>
durch ihn.</hi></p><lb/><noteplace="left">6) Tit. 2,<lb/>
11. ſqq.</note><p>Tit. 2, 11-14. <hirendition="#fr">Es iſt erſchienen die<lb/>
Gnade GOttes, die da heilſam</hi> und hoͤchſt-<lb/>
profitable iſt, <hirendition="#fr">allen Menſchen. Welche<lb/>
uns, wie kleine Kinder unterrichtet, daß<lb/>
wir, nachdem wir erſt die Gottloſigkeit<lb/>
und die weltlichen Luͤſte verleugnet ha-<lb/>
ben, zuͤchtig</hi> gegen uns ſelbſt, <hirendition="#fr">gerecht</hi> gegen<lb/>
unſern Naͤchſten, der ja auch ſo wohl Mitleidens<lb/>
wuͤrdig iſt, als wir, und <hirendition="#fr">gottſelig</hi> gegen GOtt<lb/><hirendition="#fr">leben moͤgen in dieſer Welt;</hi> (nicht erſt in<lb/>
jener, denn da haben dieſe Pflichten weder im<lb/>
Himmel ſtatt, in eben der Art, wie im ietzigen<lb/>
Leben, noch vielweniger in der Hoͤlle,)<lb/><hirendition="#fr">wartende auf die gluͤckſelige Hof-<lb/>
nung, und auf die Offenbarung der<lb/>
Herrlichkeit des groſſen GOttes und un-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">ſers</hi></fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[282/0302]
(II. Th.) Theologiſche Betrachtung
Heilige und Geliebte, hertzliches Erbar-
men, Freundlichkeit, Demuth, Sanft-
muth und Gedult. Alles, was ihr auch
immer thut, mit Worten oder mit Wer-
cken, das alles thut in dem Namen des
HErrn JEſu, (ſo wird gewiß viele Arbeit und
jaͤmmerliche Bemuͤhung wegfallen, vieler Ver-
druß und Sorge zuruͤck bleiben, ja gewiß euer Le-
ben ſoll euch unvergleichlich leichter werden, weil
ihr dergeſtalt unglaublich viel weniger zu thun
bekommt, die einzige Sorge, einem Einigen, dem
allerſeligſten und allerliebſten GOtt allein zu ge-
fallen und gleichwol iſt nur huius unius ſum-
ma, vera, eminentisſima necesſitas, Luc. 10,
4.) und dancket GOtt und dem Vater
durch ihn.
Tit. 2, 11-14. Es iſt erſchienen die
Gnade GOttes, die da heilſam und hoͤchſt-
profitable iſt, allen Menſchen. Welche
uns, wie kleine Kinder unterrichtet, daß
wir, nachdem wir erſt die Gottloſigkeit
und die weltlichen Luͤſte verleugnet ha-
ben, zuͤchtig gegen uns ſelbſt, gerecht gegen
unſern Naͤchſten, der ja auch ſo wohl Mitleidens
wuͤrdig iſt, als wir, und gottſelig gegen GOtt
leben moͤgen in dieſer Welt; (nicht erſt in
jener, denn da haben dieſe Pflichten weder im
Himmel ſtatt, in eben der Art, wie im ietzigen
Leben, noch vielweniger in der Hoͤlle,)
wartende auf die gluͤckſelige Hof-
nung, und auf die Offenbarung der
Herrlichkeit des groſſen GOttes und un-
ſers
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/302>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.