der an die hochteutsche Sprache zu sehr gewehnet ist, aus der so blühenden und landesmäßigen Schreibart dieses Büchleins gleich viel Nutzens und Erbauung mit andern ziehen dürfte: so können wir uns nicht entbrechen, die vornehmsten Stücke daraus zu excer- piren, sie nach der von dem Verfasser dieses unsers Buchs beliebten Ordnung unter gehörige Titel und Paragraphos zu bringen, die Schreibart hie und da nach unsrer Mundart einzurichten, und übrigens das Buch selbst, so man es irgendwo leichtlich haben kann, gleichwie dieses lieben Theologi alle übrige Schriften, jedermann aufs beste zu recommendiren Wir unter- winden uns dessen mit völliger Freudigkeit: weil nicht nur der Zweck bey beyden Verfassern gantz einerley und redlich ist, sondern wir auch gewiß versichert sind, daß der Herr Verfasser dieses angenehmen Tractats so wohl, als sein Verleger, diese unsere Recommendati- on für genehm halten werden.
b) recensi-ret.
§. 3.
Es handelt der Herr Auctor auch die drey Hauptmaterien darinnen ab, welche sonst auch von an- dern pflegen gelehret zu werden: 1) den Schaden des Leibes und der gantzen Natur des Menschen, 2) Den geistlichen Seelenschaden, der aus der Unreinigkeit entspringen muß; und 3) die Mittel und Bewegungs- gründe zur Keuschheit, samt Anzeige dessen, wo- für man sich sonderlich hüten müsse. Das Buch ist als wie stückweise zusammen geschrieben aus der Fül- le eines Glaub-und Lieb-vollen Hertzens und daher wird uns um desto mehr vergönnet seyn, das, was zu diesem 2. Theile gehört, in bequemer Ordnung hier beyzufügen; was aber zum dritten Theil gehören mag, gleichfalls aus dem gantzen Buch zusammen zu suchen, und zum Anhang des dritten Theils zu sparen.
Des Auctoris Vorbe-richt.
§. 4.
Jm Vorbericht zeigt der Verfasser die Ursa- chen an, warum er von dieser Materie schreibe: weils von ihm begehret worden; ihm der Jammer so vie- ler Menschen tief zu Hertzen gienge, und dis ein Wort sey, zu seiner Zeit geredet: immassen die gras-
sirende
(II. Th.) Theologiſche Betrachtung
der an die hochteutſche Sprache zu ſehr gewehnet iſt, aus der ſo bluͤhenden und landesmaͤßigen Schreibart dieſes Buͤchleins gleich viel Nutzens und Erbauung mit andern ziehen duͤrfte: ſo koͤnnen wir uns nicht entbrechen, die vornehmſten Stuͤcke daraus zu excer- piren, ſie nach der von dem Verfaſſer dieſes unſers Buchs beliebten Ordnung unter gehoͤrige Titel und Paragraphos zu bringen, die Schreibart hie und da nach unſrer Mundart einzurichten, und uͤbrigens das Buch ſelbſt, ſo man es irgendwo leichtlich haben kann, gleichwie dieſes lieben Theologi alle uͤbrige Schriften, jedermann aufs beſte zu recommendiren Wir unter- winden uns deſſen mit voͤlliger Freudigkeit: weil nicht nur der Zweck bey beyden Verfaſſern gantz einerley und redlich iſt, ſondern wir auch gewiß verſichert ſind, daß der Herr Verfaſſer dieſes angenehmen Tractats ſo wohl, als ſein Verleger, dieſe unſere Recommendati- on fuͤr genehm halten werden.
b) recenſi-ret.
§. 3.
Es handelt der Herr Auctor auch die drey Hauptmaterien darinnen ab, welche ſonſt auch von an- dern pflegen gelehret zu werden: 1) den Schaden des Leibes und der gantzen Natur des Menſchen, 2) Den geiſtlichen Seelenſchaden, der aus der Unreinigkeit entſpringen muß; und 3) die Mittel und Bewegungs- gruͤnde zur Keuſchheit, ſamt Anzeige deſſen, wo- fuͤr man ſich ſonderlich huͤten muͤſſe. Das Buch iſt als wie ſtuͤckweiſe zuſammen geſchrieben aus der Fuͤl- le eines Glaub-und Lieb-vollen Hertzens und daher wird uns um deſto mehr vergoͤnnet ſeyn, das, was zu dieſem 2. Theile gehoͤrt, in bequemer Ordnung hier beyzufuͤgen; was aber zum dritten Theil gehoͤren mag, gleichfalls aus dem gantzen Buch zuſammen zu ſuchen, und zum Anhang des dritten Theils zu ſparen.
Des Auctoris Vorbe-richt.
§. 4.
Jm Vorbericht zeigt der Verfaſſer die Urſa- chen an, warum er von dieſer Materie ſchreibe: weils von ihm begehret worden; ihm der Jammer ſo vie- ler Menſchen tief zu Hertzen gienge, und dis ein Wort ſey, zu ſeiner Zeit geredet: immaſſen die graſ-
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(II. Th.) Theologiſche Betrachtung
der an die hochteutſche Sprache zu ſehr gewehnet iſt,
aus der ſo bluͤhenden und landesmaͤßigen Schreibart
dieſes Buͤchleins gleich viel Nutzens und Erbauung
mit andern ziehen duͤrfte: ſo koͤnnen wir uns nicht
entbrechen, die vornehmſten Stuͤcke daraus zu excer-
piren, ſie nach der von dem Verfaſſer dieſes unſers
Buchs beliebten Ordnung unter gehoͤrige Titel und
Paragraphos zu bringen, die Schreibart hie und da
nach unſrer Mundart einzurichten, und uͤbrigens das
Buch ſelbſt, ſo man es irgendwo leichtlich haben kann,
gleichwie dieſes lieben Theologi alle uͤbrige Schriften,
jedermann aufs beſte zu recommendiren Wir unter-
winden uns deſſen mit voͤlliger Freudigkeit: weil nicht
nur der Zweck bey beyden Verfaſſern gantz einerley
und redlich iſt, ſondern wir auch gewiß verſichert ſind,
daß der Herr Verfaſſer dieſes angenehmen Tractats
ſo wohl, als ſein Verleger, dieſe unſere Recommendati-
on fuͤr genehm halten werden.
§. 3.Es handelt der Herr Auctor auch die drey
Hauptmaterien darinnen ab, welche ſonſt auch von an-
dern pflegen gelehret zu werden: 1) den Schaden des
Leibes und der gantzen Natur des Menſchen, 2) Den
geiſtlichen Seelenſchaden, der aus der Unreinigkeit
entſpringen muß; und 3) die Mittel und Bewegungs-
gruͤnde zur Keuſchheit, ſamt Anzeige deſſen, wo-
fuͤr man ſich ſonderlich huͤten muͤſſe. Das Buch iſt
als wie ſtuͤckweiſe zuſammen geſchrieben aus der Fuͤl-
le eines Glaub-und Lieb-vollen Hertzens und daher
wird uns um deſto mehr vergoͤnnet ſeyn, das, was zu
dieſem 2. Theile gehoͤrt, in bequemer Ordnung hier
beyzufuͤgen; was aber zum dritten Theil gehoͤren mag,
gleichfalls aus dem gantzen Buch zuſammen zu ſuchen,
und zum Anhang des dritten Theils zu ſparen.
§. 4.Jm Vorbericht zeigt der Verfaſſer die Urſa-
chen an, warum er von dieſer Materie ſchreibe: weils
von ihm begehret worden; ihm der Jammer ſo vie-
ler Menſchen tief zu Hertzen gienge, und dis ein
Wort ſey, zu ſeiner Zeit geredet: immaſſen die graſ-
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/314>, abgerufen am 21.11.2024.
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