Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.der Unreinigkeit. sirende Lustseuche allenthalben mörderlichen Schadenthut etc. Er zeigt die Ursache an, warum er seinen Namen nicht drauf gesetzet: weil ich schon, spricht er, lange zu GOTT geschrien, daß doch JEsus Name allein aller Menschen Hertzen ein- nehmen, erfüllen, berühren und sättigen möch- te. Aller Menschen Ruhm ist mir zum grauer- lichen Eckel worden; mein Hertz entsetzet sich darob. Er entschuldiget die freye Schreibart, und spricht: Möchte auch jemand gedencken, der Schrei- ber hätte ein und anders wohl können verschweigen: der höre was Epiphanius sagt, als er die heßlichen Unreinigkeiten der Gnosticorum beschreiben solte: Jn Ansehung der Unreinigkeit der Sachen kann man" schwerlich davon reden; und in Ansehung der Er-" schrecklichkeit des Zornes GOttes, der hiedurch ent-" zündet wird, kann man schwerlich schweigen." Sein Anfang ist: Ach, mein HErr JEsu! was nehme ichAnfang. vor zu schreiben wieder die Unkeuschheit, so heute zu einem ungeheuren Goliath aufgewachsen, der dem gantzen Heerlager Jsrael Trotz bietet; daß diesem Un- geheuer fast niemand unter Augentreten darf! Jeden- noch will ichs wagen in deinem Namen, O mein HErr Zebaoth! Ach gib mir die Schleuder des stets zu dir mein GOtt flehenden Geistes; führe mich zum Bach des theuer vergossenen Bluts, und zeige mir die im Grund der ewigen Heiligkeit und im Wort der Wahrheit liegende Steine der schärfesten und wichtigsten Gründe; fülle dann meinen Muth mit Glauben, mein Hertz mit erbarmendem Mitleiden, und meinen Sinn mit heiligen Einflüssen: und richte alles seliglich dahin, daß der Feind getroffen, die bö- sen Geister geschrecket, in die Flucht gejagt, ihrer Waffen beraubet und erwürget werden; dagegen dein erschrockenes kämpffendes Jsrael sehr erfreuet werde und in unendlichem Jubelgeschrey über der Erlösung ausbreche, die du, o JEsu alleine schenckest. Amen! §. 5. Nach diesem Eingang wollen wir die auser- lese- T 4
der Unreinigkeit. ſirende Luſtſeuche allenthalben moͤrderlichen Schadenthut ꝛc. Er zeigt die Urſache an, warum er ſeinen Namen nicht drauf geſetzet: weil ich ſchon, ſpricht er, lange zu GOTT geſchrien, daß doch JEſus Name allein aller Menſchen Hertzen ein- nehmen, erfuͤllen, beruͤhren und ſaͤttigen moͤch- te. Aller Menſchen Ruhm iſt mir zum grauer- lichen Eckel worden; mein Hertz entſetzet ſich darob. Er entſchuldiget die freye Schreibart, und ſpricht: Moͤchte auch jemand gedencken, der Schrei- ber haͤtte ein und anders wohl koͤnnen verſchweigen: der hoͤre was Epiphanius ſagt, als er die heßlichen Unreinigkeiten der Gnoſticorum beſchreiben ſolte: Jn Anſehung der Unreinigkeit der Sachen kann man„ ſchwerlich davon reden; und in Anſehung der Er-„ ſchrecklichkeit des Zornes GOttes, der hiedurch ent-„ zuͤndet wird, kann man ſchwerlich ſchweigen.‟ Sein Anfang iſt: Ach, mein HErr JEſu! was nehme ichAnfang. vor zu ſchreiben wieder die Unkeuſchheit, ſo heute zu einem ungeheuren Goliath aufgewachſen, der dem gantzen Heerlager Jſrael Trotz bietet; daß dieſem Un- geheuer faſt niemand unter Augentreten darf! Jeden- noch will ichs wagen in deinem Namen, O mein HErr Zebaoth! Ach gib mir die Schleuder des ſtets zu dir mein GOtt flehenden Geiſtes; fuͤhre mich zum Bach des theuer vergoſſenen Bluts, und zeige mir die im Grund der ewigen Heiligkeit und im Wort der Wahrheit liegende Steine der ſchaͤrfeſten und wichtigſten Gruͤnde; fuͤlle dann meinen Muth mit Glauben, mein Hertz mit erbarmendem Mitleiden, und meinen Sinn mit heiligen Einfluͤſſen: und richte alles ſeliglich dahin, daß der Feind getroffen, die boͤ- ſen Geiſter geſchrecket, in die Flucht gejagt, ihrer Waffen beraubet und erwuͤrget werden; dagegen dein erſchrockenes kaͤmpffendes Jſrael ſehr erfreuet werde und in unendlichem Jubelgeſchrey uͤber der Erloͤſung ausbreche, die du, o JEſu alleine ſchenckeſt. Amen! §. 5. Nach dieſem Eingang wollen wir die auser- leſe- T 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0315" n="295"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Unreinigkeit.</hi></fw><lb/> ſirende Luſtſeuche allenthalben moͤrderlichen Schaden<lb/> thut ꝛc. Er zeigt die Urſache an, warum er ſeinen<lb/> Namen nicht drauf geſetzet: <hi rendition="#fr">weil ich ſchon,</hi> ſpricht<lb/> er, <hi rendition="#fr">lange zu <hi rendition="#g">GOTT</hi> geſchrien, daß doch<lb/> JEſus Name allein aller Menſchen Hertzen ein-<lb/> nehmen, erfuͤllen, beruͤhren und ſaͤttigen moͤch-<lb/> te. Aller Menſchen Ruhm iſt mir zum grauer-<lb/> lichen Eckel worden; mein Hertz entſetzet ſich<lb/> darob.</hi> Er entſchuldiget die freye Schreibart, und<lb/> ſpricht: Moͤchte auch jemand gedencken, der Schrei-<lb/> ber haͤtte ein und anders wohl koͤnnen verſchweigen:<lb/> der hoͤre was Epiphanius ſagt, als er die heßlichen<lb/> Unreinigkeiten der Gnoſticorum beſchreiben ſolte:<lb/> Jn Anſehung der Unreinigkeit der Sachen kann man„<lb/> ſchwerlich davon reden; und in Anſehung der Er-„<lb/> ſchrecklichkeit des Zornes GOttes, der hiedurch ent-„<lb/> zuͤndet wird, kann man ſchwerlich ſchweigen.‟ Sein<lb/> Anfang iſt: Ach, mein HErr JEſu! was nehme ich<note place="right">Anfang.</note><lb/> vor zu ſchreiben wieder die Unkeuſchheit, ſo heute zu<lb/> einem ungeheuren Goliath aufgewachſen, der dem<lb/> gantzen Heerlager Jſrael Trotz bietet; daß dieſem Un-<lb/> geheuer faſt niemand unter Augentreten darf! Jeden-<lb/> noch will ichs wagen in deinem Namen, O mein<lb/> HErr Zebaoth! Ach gib mir die Schleuder des ſtets<lb/> zu dir mein GOtt flehenden Geiſtes; fuͤhre mich zum<lb/> Bach des theuer vergoſſenen Bluts, und zeige mir<lb/> die im Grund der ewigen Heiligkeit und im Wort<lb/> der Wahrheit liegende Steine der ſchaͤrfeſten und<lb/> wichtigſten Gruͤnde; fuͤlle dann meinen Muth mit<lb/> Glauben, mein Hertz mit erbarmendem Mitleiden,<lb/> und meinen Sinn mit heiligen Einfluͤſſen: und richte<lb/> alles ſeliglich dahin, daß der Feind getroffen, die boͤ-<lb/> ſen Geiſter geſchrecket, in die Flucht gejagt, ihrer<lb/> Waffen beraubet und erwuͤrget werden; dagegen dein<lb/> erſchrockenes kaͤmpffendes Jſrael ſehr erfreuet werde<lb/> und in unendlichem Jubelgeſchrey uͤber der Erloͤſung<lb/> ausbreche, die du, o JEſu alleine ſchenckeſt. Amen!</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 5.</head> <p>Nach dieſem Eingang wollen wir die auser-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">T 4</fw><fw place="bottom" type="catch">leſe-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [295/0315]
der Unreinigkeit.
ſirende Luſtſeuche allenthalben moͤrderlichen Schaden
thut ꝛc. Er zeigt die Urſache an, warum er ſeinen
Namen nicht drauf geſetzet: weil ich ſchon, ſpricht
er, lange zu GOTT geſchrien, daß doch
JEſus Name allein aller Menſchen Hertzen ein-
nehmen, erfuͤllen, beruͤhren und ſaͤttigen moͤch-
te. Aller Menſchen Ruhm iſt mir zum grauer-
lichen Eckel worden; mein Hertz entſetzet ſich
darob. Er entſchuldiget die freye Schreibart, und
ſpricht: Moͤchte auch jemand gedencken, der Schrei-
ber haͤtte ein und anders wohl koͤnnen verſchweigen:
der hoͤre was Epiphanius ſagt, als er die heßlichen
Unreinigkeiten der Gnoſticorum beſchreiben ſolte:
Jn Anſehung der Unreinigkeit der Sachen kann man„
ſchwerlich davon reden; und in Anſehung der Er-„
ſchrecklichkeit des Zornes GOttes, der hiedurch ent-„
zuͤndet wird, kann man ſchwerlich ſchweigen.‟ Sein
Anfang iſt: Ach, mein HErr JEſu! was nehme ich
vor zu ſchreiben wieder die Unkeuſchheit, ſo heute zu
einem ungeheuren Goliath aufgewachſen, der dem
gantzen Heerlager Jſrael Trotz bietet; daß dieſem Un-
geheuer faſt niemand unter Augentreten darf! Jeden-
noch will ichs wagen in deinem Namen, O mein
HErr Zebaoth! Ach gib mir die Schleuder des ſtets
zu dir mein GOtt flehenden Geiſtes; fuͤhre mich zum
Bach des theuer vergoſſenen Bluts, und zeige mir
die im Grund der ewigen Heiligkeit und im Wort
der Wahrheit liegende Steine der ſchaͤrfeſten und
wichtigſten Gruͤnde; fuͤlle dann meinen Muth mit
Glauben, mein Hertz mit erbarmendem Mitleiden,
und meinen Sinn mit heiligen Einfluͤſſen: und richte
alles ſeliglich dahin, daß der Feind getroffen, die boͤ-
ſen Geiſter geſchrecket, in die Flucht gejagt, ihrer
Waffen beraubet und erwuͤrget werden; dagegen dein
erſchrockenes kaͤmpffendes Jſrael ſehr erfreuet werde
und in unendlichem Jubelgeſchrey uͤber der Erloͤſung
ausbreche, die du, o JEſu alleine ſchenckeſt. Amen!
Anfang.
§. 5.Nach dieſem Eingang wollen wir die auser-
leſe-
T 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |