Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.(III. Th.) Von den sicheren Mitteln, "Wenn nun eine jede dieser Verschuldungen nur"eine viertel Stunde lang mit einer gewissen Art "und Grad der Straffe müste gebüsset werden: "welche Millionen Jahre müsten vorbey fliessen, bis "alles am Ende wäre? Oder wenn man sie bey dem "ewigen GOtt mit Gelde abkauffen könte, (Hagg. "2, 8. Ps. 50, 9-13.) oder sonst andere Arten von "Habseligkeiten oder Vergnügungen dafür verlieren "müste, ja für eine jede auch nur einen Pfennig ge- "ben solte: welche Reichthümer, welche Königrei- "che, ja welches Vermögen in der Welt würde zu- "reichen, bis die Schuld abgetragen wäre? Wenn "nun der gerechte GOtt einem armen Sünder diese "gantze Schuldenlast auf einmal in ihrem Jnnbe- "griff und Wichtigkeit aufdecken wolte: müste er "nicht vergehen? Wie klaglich thut David in der "Person des Meßiä da ihm deren nur ein Theil ein- "mal gewiesen worden! Psal. 40, 13. wie muß erst "die gantze Sündenangst JEsu Christi gewesen "seyn! Und womit ist des allmächtigen GOttes al- "lerhöchste Gnade zu vergleichen, wenn er diese "Menge Sünden einem armen und kümmerlich be- "trübten Supplicanten alle auf einmal, alle auf "ewig, und alle gantz umsonst vergiebt! * Geliebter Freund. Obs nun gleich dabey de- * Eine ähnliche Rechnung ist in des Rect. zu Neustadt an
der Aisch Herrn G. Sarganecks höchstnöthigen Berechnung der Sündenschulden etc. (welche als ein Anhang zu des Herrn J. J. Schmidts biblischen Mathematico beygefügt ist, Züllichau 1736. 8.) pag. 639. sqq. zu lesen, und kann dis kleine Büchlein nicht nur zur mehrern Erläuterung und Ueberführung von dieser gantzen Sache, sondern auch zu andern heilsamen Absichten jedermann und sonderlich der Jugend gar wohl recommendiret werden. (III. Th.) Von den ſicheren Mitteln, „Wenn nun eine jede dieſer Verſchuldungen nur„eine viertel Stunde lang mit einer gewiſſen Art „und Grad der Straffe muͤſte gebuͤſſet werden: „welche Millionen Jahre muͤſten vorbey flieſſen, bis „alles am Ende waͤre? Oder wenn man ſie bey dem „ewigen GOtt mit Gelde abkauffen koͤnte, (Hagg. „2, 8. Pſ. 50, 9-13.) oder ſonſt andere Arten von „Habſeligkeiten oder Vergnuͤgungen dafuͤr verlieren „muͤſte, ja fuͤr eine jede auch nur einen Pfennig ge- „ben ſolte: welche Reichthuͤmer, welche Koͤnigrei- „che, ja welches Vermoͤgen in der Welt wuͤrde zu- „reichen, bis die Schuld abgetragen waͤre? Wenn „nun der gerechte GOtt einem armen Suͤnder dieſe „gantze Schuldenlaſt auf einmal in ihrem Jnnbe- „griff und Wichtigkeit aufdecken wolte: muͤſte er „nicht vergehen? Wie klåglich thut David in der „Perſon des Meßiaͤ da ihm deren nur ein Theil ein- „mal gewieſen worden! Pſal. 40, 13. wie muß erſt „die gantze Suͤndenangſt JEſu Chriſti geweſen „ſeyn! Und womit iſt des allmaͤchtigen GOttes al- „lerhoͤchſte Gnade zu vergleichen, wenn er dieſe „Menge Suͤnden einem armen und kuͤmmerlich be- „truͤbten Supplicanten alle auf einmal, alle auf „ewig, und alle gantz umſonſt vergiebt! * Geliebter Freund. Obs nun gleich dabey de- * Eine aͤhnliche Rechnung iſt in des Rect. zu Neuſtadt an
der Aiſch Herrn G. Sarganecks hoͤchſtnoͤthigen Berechnung der Suͤndenſchulden ꝛc. (welche als ein Anhang zu des Herrn J. J. Schmidts bibliſchen Mathematico beygefuͤgt iſt, Zuͤllichau 1736. 8.) pag. 639. ſqq. zu leſen, und kann dis kleine Buͤchlein nicht nur zur mehrern Erlaͤuterung und Ueberfuͤhrung von dieſer gantzen Sache, ſondern auch zu andern heilſamen Abſichten jedermann und ſonderlich der Jugend gar wohl recommendiret werden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0420" n="400"/><fw place="top" type="header">(<hi rendition="#aq">III.</hi> Th.) <hi rendition="#b">Von den ſicheren Mitteln,</hi></fw><lb/> „Wenn nun eine jede dieſer Verſchuldungen nur<lb/> „eine viertel Stunde lang mit einer gewiſſen Art<lb/> „und Grad der Straffe muͤſte gebuͤſſet werden:<lb/> „welche Millionen Jahre muͤſten vorbey flieſſen, bis<lb/> „alles am Ende waͤre? Oder wenn man ſie bey dem<lb/> „ewigen GOtt mit Gelde abkauffen koͤnte, (Hagg.<lb/> „2, 8. Pſ. 50, 9-13.) oder ſonſt andere Arten von<lb/> „Habſeligkeiten oder Vergnuͤgungen dafuͤr verlieren<lb/> „muͤſte, ja fuͤr eine jede auch nur einen Pfennig ge-<lb/> „ben ſolte: welche Reichthuͤmer, welche Koͤnigrei-<lb/> „che, ja welches Vermoͤgen in der Welt wuͤrde zu-<lb/> „reichen, bis die Schuld abgetragen waͤre? Wenn<lb/> „nun der gerechte GOtt einem armen Suͤnder dieſe<lb/> „gantze Schuldenlaſt auf einmal in ihrem Jnnbe-<lb/> „griff und Wichtigkeit aufdecken wolte: muͤſte er<lb/> „nicht vergehen? Wie klåglich thut David in der<lb/> „Perſon des Meßiaͤ da ihm deren nur ein Theil ein-<lb/> „mal gewieſen worden! Pſal. 40, 13. wie muß erſt<lb/> „die gantze Suͤndenangſt JEſu Chriſti geweſen<lb/> „ſeyn! Und womit iſt des allmaͤchtigen GOttes al-<lb/> „lerhoͤchſte Gnade zu vergleichen, wenn er dieſe<lb/> „Menge Suͤnden einem armen und kuͤmmerlich be-<lb/> „truͤbten Supplicanten <hi rendition="#fr">alle auf einmal, alle auf<lb/> „ewig, und alle gantz umſonſt vergiebt!</hi> <note place="foot" n="*">Eine aͤhnliche Rechnung iſt in des <hi rendition="#aq">Rect.</hi> zu Neuſtadt an<lb/> der Aiſch Herrn G. Sarganecks hoͤchſtnoͤthigen Berechnung<lb/> der Suͤndenſchulden ꝛc. (welche als ein Anhang zu des<lb/> Herrn J. J. Schmidts bibliſchen <hi rendition="#aq">Mathematico</hi> beygefuͤgt<lb/> iſt, Zuͤllichau 1736. 8.) <hi rendition="#aq">pag.</hi> 639. ſqq. zu leſen, und kann<lb/> dis kleine Buͤchlein nicht nur zur mehrern Erlaͤuterung<lb/> und Ueberfuͤhrung von dieſer gantzen Sache, ſondern auch<lb/> zu andern heilſamen Abſichten jedermann und ſonderlich<lb/> der Jugend gar wohl recommendiret werden.</note></p><lb/> <p>Geliebter Freund. Obs nun gleich dabey<lb/> eben nicht juſt auf Rechnungen, ſondern viel-<lb/> mehr aufs hertzliche Gebet um eine lebendige<lb/> Erkentniß und Bereuung der Suͤnden ankommt;<lb/> maſſen der heilige Geiſt mit einer einigen Ent-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">de-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [400/0420]
(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
„Wenn nun eine jede dieſer Verſchuldungen nur
„eine viertel Stunde lang mit einer gewiſſen Art
„und Grad der Straffe muͤſte gebuͤſſet werden:
„welche Millionen Jahre muͤſten vorbey flieſſen, bis
„alles am Ende waͤre? Oder wenn man ſie bey dem
„ewigen GOtt mit Gelde abkauffen koͤnte, (Hagg.
„2, 8. Pſ. 50, 9-13.) oder ſonſt andere Arten von
„Habſeligkeiten oder Vergnuͤgungen dafuͤr verlieren
„muͤſte, ja fuͤr eine jede auch nur einen Pfennig ge-
„ben ſolte: welche Reichthuͤmer, welche Koͤnigrei-
„che, ja welches Vermoͤgen in der Welt wuͤrde zu-
„reichen, bis die Schuld abgetragen waͤre? Wenn
„nun der gerechte GOtt einem armen Suͤnder dieſe
„gantze Schuldenlaſt auf einmal in ihrem Jnnbe-
„griff und Wichtigkeit aufdecken wolte: muͤſte er
„nicht vergehen? Wie klåglich thut David in der
„Perſon des Meßiaͤ da ihm deren nur ein Theil ein-
„mal gewieſen worden! Pſal. 40, 13. wie muß erſt
„die gantze Suͤndenangſt JEſu Chriſti geweſen
„ſeyn! Und womit iſt des allmaͤchtigen GOttes al-
„lerhoͤchſte Gnade zu vergleichen, wenn er dieſe
„Menge Suͤnden einem armen und kuͤmmerlich be-
„truͤbten Supplicanten alle auf einmal, alle auf
„ewig, und alle gantz umſonſt vergiebt! *
Geliebter Freund. Obs nun gleich dabey
eben nicht juſt auf Rechnungen, ſondern viel-
mehr aufs hertzliche Gebet um eine lebendige
Erkentniß und Bereuung der Suͤnden ankommt;
maſſen der heilige Geiſt mit einer einigen Ent-
de-
* Eine aͤhnliche Rechnung iſt in des Rect. zu Neuſtadt an
der Aiſch Herrn G. Sarganecks hoͤchſtnoͤthigen Berechnung
der Suͤndenſchulden ꝛc. (welche als ein Anhang zu des
Herrn J. J. Schmidts bibliſchen Mathematico beygefuͤgt
iſt, Zuͤllichau 1736. 8.) pag. 639. ſqq. zu leſen, und kann
dis kleine Buͤchlein nicht nur zur mehrern Erlaͤuterung
und Ueberfuͤhrung von dieſer gantzen Sache, ſondern auch
zu andern heilſamen Abſichten jedermann und ſonderlich
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