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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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wieder die Unreinigkeit.
schrecklich harte Züchtigungen erlangen: Nein!
wenn sich einer alle Tage halb todt martern lies-
se, würde ihm GOtt dadurch nicht der allerklein-
sten Sünde Vergebung schuldig werden; und
wenn ein Mensch all sein Vermögen, und ein
Potentat seine Cron und Zepter, ja die halbe
Welt drum geben wolte oder könte; so gewönne
er damit nicht der allergeringsten Sünde Verge-
bung. Röm. 4, 5.
3) GOtt vergibt alle Sünden durchs
Blut,
und zwar seines einigen ewigen Soh-
nes! Hebr. 9, 22. Cap. 10. gantz. Anders
ists nicht möglich worden. Nicht die allerklein-
ste Sünde kann bey dem unendlichen GOtt an-
ders abgethan werden. Darum ist dieser Actus
so respectable und mit einer heiligen Ehrfurcht
zu bedencken; darum ist die Vergebung der
Sünden so inestimable, und mehr als die gantze
Welt zu schätzen; darum ist sie mit wahrem
Glauben in einem guten Gewissen so innig zu
bewahren.
4) GOtt vergibt alle Sünden mit
Schuld und Straffen,
so daß ein armer
Sünder nicht mehr schuldig bleibt, sich vor der
Straffe zu fürchten: denn Schuld, ist die Schul-
digkeit zu zahlen, oder sich straffen zu lassen; so
man also noch auf eine Straffe warten müste,
so hätte man ja keine Vergebung. Zu dem
braucht GOtt unsrer Straffen nicht. Dem-
nach sind alle Leiden der gerechtfertigten nicht
Straffen, ja so gar lieber Artzneyen und Gene-
sungsmittel, als Züchtigungen zu nennen. Wenn
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wieder die Unreinigkeit.
ſchrecklich harte Zuͤchtigungen erlangen: Nein!
wenn ſich einer alle Tage halb todt martern lieſ-
ſe, wuͤrde ihm GOtt dadurch nicht der allerklein-
ſten Suͤnde Vergebung ſchuldig werden; und
wenn ein Menſch all ſein Vermoͤgen, und ein
Potentat ſeine Cron und Zepter, ja die halbe
Welt drum geben wolte oder koͤnte; ſo gewoͤnne
er damit nicht der allergeringſten Suͤnde Verge-
bung. Roͤm. 4, 5.
3) GOtt vergibt alle Suͤnden durchs
Blut,
und zwar ſeines einigen ewigen Soh-
nes! Hebr. 9, 22. Cap. 10. gantz. Anders
iſts nicht moͤglich worden. Nicht die allerklein-
ſte Suͤnde kann bey dem unendlichen GOtt an-
ders abgethan werden. Darum iſt dieſer Actus
ſo reſpectable und mit einer heiligen Ehrfurcht
zu bedencken; darum iſt die Vergebung der
Suͤnden ſo ineſtimable, und mehr als die gantze
Welt zu ſchaͤtzen; darum iſt ſie mit wahrem
Glauben in einem guten Gewiſſen ſo innig zu
bewahren.
4) GOtt vergibt alle Suͤnden mit
Schuld und Straffen,
ſo daß ein armer
Suͤnder nicht mehr ſchuldig bleibt, ſich vor der
Straffe zu fuͤrchten: denn Schuld, iſt die Schul-
digkeit zu zahlen, oder ſich ſtraffen zu laſſen; ſo
man alſo noch auf eine Straffe warten muͤſte,
ſo haͤtte man ja keine Vergebung. Zu dem
braucht GOtt unſrer Straffen nicht. Dem-
nach ſind alle Leiden der gerechtfertigten nicht
Straffen, ja ſo gar lieber Artzneyen und Gene-
ſungsmittel, als Zuͤchtigungen zu nennen. Wenn
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[451/0471] wieder die Unreinigkeit. ſchrecklich harte Zuͤchtigungen erlangen: Nein! wenn ſich einer alle Tage halb todt martern lieſ- ſe, wuͤrde ihm GOtt dadurch nicht der allerklein- ſten Suͤnde Vergebung ſchuldig werden; und wenn ein Menſch all ſein Vermoͤgen, und ein Potentat ſeine Cron und Zepter, ja die halbe Welt drum geben wolte oder koͤnte; ſo gewoͤnne er damit nicht der allergeringſten Suͤnde Verge- bung. Roͤm. 4, 5. 3) GOtt vergibt alle Suͤnden durchs Blut, und zwar ſeines einigen ewigen Soh- nes! Hebr. 9, 22. Cap. 10. gantz. Anders iſts nicht moͤglich worden. Nicht die allerklein- ſte Suͤnde kann bey dem unendlichen GOtt an- ders abgethan werden. Darum iſt dieſer Actus ſo reſpectable und mit einer heiligen Ehrfurcht zu bedencken; darum iſt die Vergebung der Suͤnden ſo ineſtimable, und mehr als die gantze Welt zu ſchaͤtzen; darum iſt ſie mit wahrem Glauben in einem guten Gewiſſen ſo innig zu bewahren. 4) GOtt vergibt alle Suͤnden mit Schuld und Straffen, ſo daß ein armer Suͤnder nicht mehr ſchuldig bleibt, ſich vor der Straffe zu fuͤrchten: denn Schuld, iſt die Schul- digkeit zu zahlen, oder ſich ſtraffen zu laſſen; ſo man alſo noch auf eine Straffe warten muͤſte, ſo haͤtte man ja keine Vergebung. Zu dem braucht GOtt unſrer Straffen nicht. Dem- nach ſind alle Leiden der gerechtfertigten nicht Straffen, ja ſo gar lieber Artzneyen und Gene- ſungsmittel, als Zuͤchtigungen zu nennen. Wenn ein F f 2

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/471>, abgerufen am 22.11.2024.