Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

Quellen der Unreinigkeit.
Natur, der eigenen Lust, Willens und Ver-
gnügung, von der Gleichförmigkeit des Todes
und der Auferstehung Christi, vom Wandel
im göttlichen Licht, vom unabläßigen Gebet,
von Haltung der Gebote GOttes, von gäntz-
licher Reinigkeit des Hertzens, etc.
) süsser und an-
genehmer werde als alle Lust der Welt, auch gefäl-
liger und köstlicher als aller Reichthum? Soll und
muß es denn unter den erlöseten Christen nicht
dazu kommen, daß ihnen die zauberische Ba-
belslehre von eigenmächtiger und unbefug-
ter Zurechnung des Verdienstes Christi
durch den Hirn- und Wahnglauben, von Ver-
gebung der Sünden in starcker selbst gemach-
ter Einbildung und falschen Hofnung, ohne
der Sünden Abthuung und Tilgung durch
Christi Blut und Geist, von der Unmöglich-
keit GOttes Gebote zu halten, vom nicht
richten der kalten und lauen Maulchristen,
(als
ob man schuldig wäre nach dem Urtheil der Liebe
das schwartze weiß, und die Finsterniß Licht zu nen-
nen, und Dornsträuche für Weinstöcke zu halten)
und dergleichen grundverderbliche Jrrlehren
mehr,
zu einem unerträglichen Eckel und schnöden
Gestanck werden?

d) Zur Lebensart, dadurch die Hurenlust unter-d) Ver-
zärtelung
des Leibes.

halten wird, gehöret auch die Weichlichkeit und
Verzärtelung des Leibes.
Diß ist dem evan-
gelischen Leben und Geist schnurgrad zuwieder:
Denn da heißt es, ziehet an den HErrn JEsum
Christum in seinem Sinn und Leben, und war-
tet des Fleisches nicht also, daß ihr die Lüste
desselben vollbringet.
Röm. 13, 14. 8, 9, 13. Hier
ist den ungehorsamen, die ihr Leben lieber in Kurtz-
weil verzehren, ein ewiges Wehe angekündiget.

Luc.
N n 3

Quellen der Unreinigkeit.
Natur, der eigenen Luſt, Willens und Ver-
gnuͤgung, von der Gleichfoͤrmigkeit des Todes
und der Auferſtehung Chriſti, vom Wandel
im goͤttlichen Licht, vom unablaͤßigen Gebet,
von Haltung der Gebote GOttes, von gaͤntz-
licher Reinigkeit des Hertzens, ꝛc.
) ſuͤſſer und an-
genehmer werde als alle Luſt der Welt, auch gefaͤl-
liger und koͤſtlicher als aller Reichthum? Soll und
muß es denn unter den erloͤſeten Chriſten nicht
dazu kommen, daß ihnen die zauberiſche Ba-
belslehre von eigenmaͤchtiger und unbefug-
ter Zurechnung des Verdienſtes Chriſti
durch den Hirn- und Wahnglauben, von Ver-
gebung der Suͤnden in ſtarcker ſelbſt gemach-
ter Einbildung und falſchen Hofnung, ohne
der Suͤnden Abthuung und Tilgung durch
Chriſti Blut und Geiſt, von der Unmoͤglich-
keit GOttes Gebote zu halten, vom nicht
richten der kalten und lauen Maulchriſten,
(als
ob man ſchuldig waͤre nach dem Urtheil der Liebe
das ſchwartze weiß, und die Finſterniß Licht zu nen-
nen, und Dornſtraͤuche fuͤr Weinſtoͤcke zu halten)
und dergleichen grundverderbliche Jrrlehren
mehr,
zu einem unertraͤglichen Eckel und ſchnoͤden
Geſtanck werden?

d) Zur Lebensart, dadurch die Hurenluſt unter-d) Ver-
zaͤrtelung
des Leibes.

halten wird, gehoͤret auch die Weichlichkeit und
Verzaͤrtelung des Leibes.
Diß iſt dem evan-
geliſchen Leben und Geiſt ſchnurgrad zuwieder:
Denn da heißt es, ziehet an den HErrn JEſum
Chriſtum in ſeinem Sinn und Leben, und war-
tet des Fleiſches nicht alſo, daß ihr die Luͤſte
deſſelben vollbringet.
Roͤm. 13, 14. 8, 9, 13. Hier
iſt den ungehorſamen, die ihr Leben lieber in Kurtz-
weil verzehren, ein ewiges Wehe angekuͤndiget.

Luc.
N n 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0585" n="565"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Quellen der Unreinigkeit.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Natur, der eigenen Lu&#x017F;t, Willens und Ver-<lb/>
gnu&#x0364;gung, von der Gleichfo&#x0364;rmigkeit des Todes<lb/>
und der Aufer&#x017F;tehung Chri&#x017F;ti, vom Wandel<lb/>
im go&#x0364;ttlichen Licht, vom unabla&#x0364;ßigen Gebet,<lb/>
von Haltung der Gebote GOttes, von ga&#x0364;ntz-<lb/>
licher Reinigkeit des Hertzens, &#xA75B;c.</hi>) &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;er und an-<lb/>
genehmer werde als alle Lu&#x017F;t der Welt, auch gefa&#x0364;l-<lb/>
liger und ko&#x0364;&#x017F;tlicher als aller Reichthum? Soll und<lb/>
muß es denn unter den erlo&#x0364;&#x017F;eten Chri&#x017F;ten nicht<lb/>
dazu kommen, daß ihnen die zauberi&#x017F;che Ba-<lb/>
belslehre von <hi rendition="#fr">eigenma&#x0364;chtiger und unbefug-<lb/>
ter Zurechnung des Verdien&#x017F;tes Chri&#x017F;ti<lb/>
durch den Hirn- und Wahnglauben, von Ver-<lb/>
gebung der Su&#x0364;nden in &#x017F;tarcker &#x017F;elb&#x017F;t gemach-<lb/>
ter Einbildung und fal&#x017F;chen Hofnung, ohne<lb/>
der Su&#x0364;nden Abthuung und Tilgung durch<lb/>
Chri&#x017F;ti Blut und Gei&#x017F;t, von der Unmo&#x0364;glich-<lb/>
keit GOttes Gebote zu halten, vom nicht<lb/>
richten der kalten und lauen Maulchri&#x017F;ten,</hi> (als<lb/>
ob man &#x017F;chuldig wa&#x0364;re nach dem Urtheil der Liebe<lb/>
das &#x017F;chwartze weiß, und die Fin&#x017F;terniß Licht zu nen-<lb/>
nen, und Dorn&#x017F;tra&#x0364;uche fu&#x0364;r Wein&#x017F;to&#x0364;cke zu halten)<lb/><hi rendition="#fr">und dergleichen grundverderbliche Jrrlehren<lb/>
mehr,</hi> zu einem unertra&#x0364;glichen Eckel und &#x017F;chno&#x0364;den<lb/>
Ge&#x017F;tanck werden?</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">d</hi>) Zur Lebensart, dadurch die Hurenlu&#x017F;t unter-<note place="right"><hi rendition="#aq">d</hi>) Ver-<lb/>
za&#x0364;rtelung<lb/>
des Leibes.</note><lb/>
halten wird, geho&#x0364;ret auch die <hi rendition="#fr">Weichlichkeit und<lb/>
Verza&#x0364;rtelung des Leibes.</hi> Diß i&#x017F;t dem evan-<lb/>
geli&#x017F;chen Leben und Gei&#x017F;t &#x017F;chnurgrad zuwieder:<lb/>
Denn da heißt es, <hi rendition="#fr">ziehet an den HErrn JE&#x017F;um<lb/>
Chri&#x017F;tum in &#x017F;einem Sinn und Leben, und war-<lb/>
tet des Flei&#x017F;ches nicht al&#x017F;o, daß ihr die Lu&#x0364;&#x017F;te<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben vollbringet.</hi> Ro&#x0364;m. 13, 14. 8, 9, 13. Hier<lb/>
i&#x017F;t den ungehor&#x017F;amen, die ihr Leben lieber in Kurtz-<lb/>
weil verzehren, ein ewiges Wehe angeku&#x0364;ndiget.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N n 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Luc.</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[565/0585] Quellen der Unreinigkeit. Natur, der eigenen Luſt, Willens und Ver- gnuͤgung, von der Gleichfoͤrmigkeit des Todes und der Auferſtehung Chriſti, vom Wandel im goͤttlichen Licht, vom unablaͤßigen Gebet, von Haltung der Gebote GOttes, von gaͤntz- licher Reinigkeit des Hertzens, ꝛc.) ſuͤſſer und an- genehmer werde als alle Luſt der Welt, auch gefaͤl- liger und koͤſtlicher als aller Reichthum? Soll und muß es denn unter den erloͤſeten Chriſten nicht dazu kommen, daß ihnen die zauberiſche Ba- belslehre von eigenmaͤchtiger und unbefug- ter Zurechnung des Verdienſtes Chriſti durch den Hirn- und Wahnglauben, von Ver- gebung der Suͤnden in ſtarcker ſelbſt gemach- ter Einbildung und falſchen Hofnung, ohne der Suͤnden Abthuung und Tilgung durch Chriſti Blut und Geiſt, von der Unmoͤglich- keit GOttes Gebote zu halten, vom nicht richten der kalten und lauen Maulchriſten, (als ob man ſchuldig waͤre nach dem Urtheil der Liebe das ſchwartze weiß, und die Finſterniß Licht zu nen- nen, und Dornſtraͤuche fuͤr Weinſtoͤcke zu halten) und dergleichen grundverderbliche Jrrlehren mehr, zu einem unertraͤglichen Eckel und ſchnoͤden Geſtanck werden? d) Zur Lebensart, dadurch die Hurenluſt unter- halten wird, gehoͤret auch die Weichlichkeit und Verzaͤrtelung des Leibes. Diß iſt dem evan- geliſchen Leben und Geiſt ſchnurgrad zuwieder: Denn da heißt es, ziehet an den HErrn JEſum Chriſtum in ſeinem Sinn und Leben, und war- tet des Fleiſches nicht alſo, daß ihr die Luͤſte deſſelben vollbringet. Roͤm. 13, 14. 8, 9, 13. Hier iſt den ungehorſamen, die ihr Leben lieber in Kurtz- weil verzehren, ein ewiges Wehe angekuͤndiget. Luc. d) Ver- zaͤrtelung des Leibes. N n 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/585
Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/585>, abgerufen am 27.11.2024.