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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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Anhang zum dritten Theil,
cher Krantz vorgestecket, und der Sieg und Triumph
so gewiß ist, sofern es uns nur recht ernst ist, und wir
uns nicht Lufft-Streiche thun? Clitomachus stund
auf und gieng davon, so bald etwas von Bulerey
geredt ward: solte denn der heilige Geist GOttes,
und Christi unaussprechliche Liebe nicht weit ein
mehrers auf uns vermögen? Dem Kriegs-Hel-
den Scipio, einem jungen, frischen, sieghaften
Feldherrn brachte man eine ungemein schöne
Weibsperson zu; allein er wolte sie nicht einmal
anschauen, damit er nicht etwa mit einem Blick
seine Keuschheit versehrete: Wie! soll dich denn die
göttliche Kindschafft und Brüderschafft CHristi,
und die freundliche Jnwohnung des heiligen Gei-
stes nicht ungleich kräftiger von allen fleischlichen
Betastungen abhalten? Cyrus wolte die Panthe-
am nicht ansehen. Da ihm nun seine Freunde
sagten, sie sey so wunderschön, daß sie des Kö-
niges Augen wohl werth sey; da sagte Cyrus: eben
darum will ich mich enthalten, damit sie mir in
Verwaltung meines Reichs keine Hinderniß ma-
che. Ey warum soll denn ein Christ nicht meiden,
was ihn seines ewigen Freudenreichs verlustig ma-
chen kann? Als dem jungen Alexander sein Admiral
eine Fleischeslust zurichten wolte; da sagte er: was
hat dieser wüstes an mir gesehen, daß er mir solche
Unflätereyen anbietet? Eben also soll ein Christ
den Versucher abweisen und sprechen: wofür hältst
du mich denn, daß du mir solche stinckende Hän-
del anmuthest:

4) Wer der göttlichen Natur theilhaftig werden
will, der muß wahrhastig entflohen seyn dem Ver-
derben, das in der Welt ist durch die Lust, 2 Petr.
1, 4. Und aus dieser neuen Natur muß ein Christ
wircken, damit seine Wercke in GOtt gethan seyn,

und

Anhang zum dritten Theil,
cher Krantz vorgeſtecket, und der Sieg und Triumph
ſo gewiß iſt, ſofern es uns nur recht ernſt iſt, und wir
uns nicht Lufft-Streiche thun? Clitomachus ſtund
auf und gieng davon, ſo bald etwas von Bulerey
geredt ward: ſolte denn der heilige Geiſt GOttes,
und Chriſti unausſprechliche Liebe nicht weit ein
mehrers auf uns vermoͤgen? Dem Kriegs-Hel-
den Scipio, einem jungen, friſchen, ſieghaften
Feldherrn brachte man eine ungemein ſchoͤne
Weibsperſon zu; allein er wolte ſie nicht einmal
anſchauen, damit er nicht etwa mit einem Blick
ſeine Keuſchheit verſehrete: Wie! ſoll dich denn die
goͤttliche Kindſchafft und Bruͤderſchafft CHriſti,
und die freundliche Jnwohnung des heiligen Gei-
ſtes nicht ungleich kraͤftiger von allen fleiſchlichen
Betaſtungen abhalten? Cyrus wolte die Panthe-
am nicht anſehen. Da ihm nun ſeine Freunde
ſagten, ſie ſey ſo wunderſchoͤn, daß ſie des Koͤ-
niges Augen wohl werth ſey; da ſagte Cyrus: eben
darum will ich mich enthalten, damit ſie mir in
Verwaltung meines Reichs keine Hinderniß ma-
che. Ey warum ſoll denn ein Chriſt nicht meiden,
was ihn ſeines ewigen Freudenreichs verluſtig ma-
chen kann? Als dem jungen Alexander ſein Admiral
eine Fleiſchesluſt zurichten wolte; da ſagte er: was
hat dieſer wuͤſtes an mir geſehen, daß er mir ſolche
Unflaͤtereyen anbietet? Eben alſo ſoll ein Chriſt
den Verſucher abweiſen und ſprechen: wofuͤr haͤltſt
du mich denn, daß du mir ſolche ſtinckende Haͤn-
del anmutheſt:

4) Wer der goͤttlichen Natur theilhaftig werden
will, der muß wahrhaſtig entflohen ſeyn dem Ver-
derben, das in der Welt iſt durch die Luſt, 2 Petr.
1, 4. Und aus dieſer neuen Natur muß ein Chriſt
wircken, damit ſeine Wercke in GOtt gethan ſeyn,

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[728/0748] Anhang zum dritten Theil, cher Krantz vorgeſtecket, und der Sieg und Triumph ſo gewiß iſt, ſofern es uns nur recht ernſt iſt, und wir uns nicht Lufft-Streiche thun? Clitomachus ſtund auf und gieng davon, ſo bald etwas von Bulerey geredt ward: ſolte denn der heilige Geiſt GOttes, und Chriſti unausſprechliche Liebe nicht weit ein mehrers auf uns vermoͤgen? Dem Kriegs-Hel- den Scipio, einem jungen, friſchen, ſieghaften Feldherrn brachte man eine ungemein ſchoͤne Weibsperſon zu; allein er wolte ſie nicht einmal anſchauen, damit er nicht etwa mit einem Blick ſeine Keuſchheit verſehrete: Wie! ſoll dich denn die goͤttliche Kindſchafft und Bruͤderſchafft CHriſti, und die freundliche Jnwohnung des heiligen Gei- ſtes nicht ungleich kraͤftiger von allen fleiſchlichen Betaſtungen abhalten? Cyrus wolte die Panthe- am nicht anſehen. Da ihm nun ſeine Freunde ſagten, ſie ſey ſo wunderſchoͤn, daß ſie des Koͤ- niges Augen wohl werth ſey; da ſagte Cyrus: eben darum will ich mich enthalten, damit ſie mir in Verwaltung meines Reichs keine Hinderniß ma- che. Ey warum ſoll denn ein Chriſt nicht meiden, was ihn ſeines ewigen Freudenreichs verluſtig ma- chen kann? Als dem jungen Alexander ſein Admiral eine Fleiſchesluſt zurichten wolte; da ſagte er: was hat dieſer wuͤſtes an mir geſehen, daß er mir ſolche Unflaͤtereyen anbietet? Eben alſo ſoll ein Chriſt den Verſucher abweiſen und ſprechen: wofuͤr haͤltſt du mich denn, daß du mir ſolche ſtinckende Haͤn- del anmutheſt: 4) Wer der goͤttlichen Natur theilhaftig werden will, der muß wahrhaſtig entflohen ſeyn dem Ver- derben, das in der Welt iſt durch die Luſt, 2 Petr. 1, 4. Und aus dieſer neuen Natur muß ein Chriſt wircken, damit ſeine Wercke in GOtt gethan ſeyn, und

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 728. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/748>, abgerufen am 22.11.2024.