Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 2. Berlin, 1840.§. 73. Anomalische Rechte. Vindicta. C. Actio de effusis. Wenn Etwas aus einem Hause ausgegossen oder her- D. Die Klage wegen Verwundung durch ge- E. Interdictum quod vi aut clam. Dieses gehört unter die Klagen, welche ein filiusfami- (i) L. 5 § 5 de his qui effud. (9. 3.). Der allgemeine Ausdruck dieser Stelle: ex bono et aequo oritur würde Nichts beweisen (§ 71). Allein in der erhaltenen Stelle des Edicts stehen geradezu die Worte: quantum ob eam rem aequum judici videbitur. L. 1 pr. eod. (k) L. 42 de aedil. ed. (21. 1.) "quanti bonum aequum judici videbitur." Vgl. § 1 J. si quadr. (4. 9.). (l) L. 9 de O. et A. (44. 7.). L. 19. L. 13 § 1 quod vi (43. 24.). (m) L. 13 § 1. 2 quod vi (43.
24). Es wird hier ausdrücklich bemerkt, vi könne etwas gegen den Sohn gethan werden, clam nicht, weil dieser keine Klage ha- §. 73. Anomaliſche Rechte. Vindicta. C. Actio de effusis. Wenn Etwas aus einem Hauſe ausgegoſſen oder her- D. Die Klage wegen Verwundung durch ge- E. Interdictum quod vi aut clam. Dieſes gehört unter die Klagen, welche ein filiusfami- (i) L. 5 § 5 de his qui effud. (9. 3.). Der allgemeine Ausdruck dieſer Stelle: ex bono et aequo oritur würde Nichts beweiſen (§ 71). Allein in der erhaltenen Stelle des Edicts ſtehen geradezu die Worte: quantum ob eam rem aequum judici videbitur. L. 1 pr. eod. (k) L. 42 de aedil. ed. (21. 1.) „quanti bonum aequum judici videbitur.” Vgl. § 1 J. si quadr. (4. 9.). (l) L. 9 de O. et A. (44. 7.). L. 19. L. 13 § 1 quod vi (43. 24.). (m) L. 13 § 1. 2 quod vi (43.
24). Es wird hier ausdrücklich bemerkt, vi könne etwas gegen den Sohn gethan werden, clam nicht, weil dieſer keine Klage ha- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0139" n="125"/> <fw place="top" type="header">§. 73. Anomaliſche Rechte. Vindicta.</fw><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#aq">C. <hi rendition="#g">Actio de effusis</hi>.</hi> </head><lb/> <p>Wenn Etwas aus einem Hauſe ausgegoſſen oder her-<lb/> abgeworfen, und wenn dadurch ein freyer Menſch beſchä-<lb/> digt wird, ſo gilt eine Klage auf eine willkührlich zu be-<lb/> ſtimmende Summe. Dieſe Klage geht auf <hi rendition="#aq">vindicta,</hi> ſie<lb/> iſt nicht erblich, und ſie iſt in <hi rendition="#aq">bonum et aequum con-<lb/> cepta,</hi> alſo iſt ſie nach der allgemeinen Regel frey von<lb/> der Wirkung der <hi rendition="#aq">capitis deminutio</hi> <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 5 § 5 <hi rendition="#i">de his qui effud.</hi></hi><lb/> (9. 3.). Der allgemeine Ausdruck<lb/> dieſer Stelle: <hi rendition="#aq">ex bono et aequo<lb/><hi rendition="#i">oritur</hi></hi> würde Nichts beweiſen<lb/> (§ 71). Allein in der erhaltenen<lb/> Stelle des Edicts ſtehen geradezu<lb/> die Worte: <hi rendition="#aq">quantum ob eam<lb/> rem <hi rendition="#i">aequum judici videbitur.<lb/> L.</hi> 1 <hi rendition="#i">pr. eod.</hi></hi></note>.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#aq">D.</hi> </head> <p><hi rendition="#g">Die Klage wegen Verwundung durch ge-<lb/> fährliche Thiere</hi>, wenn dabey eine Unvorſichtigkeit des<lb/> Herrn zum Grunde lag, iſt gleichfalls in <hi rendition="#aq">bonum et ae-<lb/> quum concepta,</hi> und hat daher dieſelbe Beſchaffenheit wie<lb/> die vorhergehende Klage <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 42 <hi rendition="#i">de aedil. ed.</hi> (21. 1.)<lb/> „quanti bonum aequum judici<lb/> videbitur.”</hi> Vgl. § 1 <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">J. si quadr.</hi></hi><lb/> (4. 9.).</note>.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#aq">E. <hi rendition="#g">Interdictum quod vi aut clam</hi>.</hi> </head><lb/> <p>Dieſes gehört unter die Klagen, welche ein <hi rendition="#aq">filiusfami-<lb/> lias</hi> in eigenem Namen anſtellen kann <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 9 <hi rendition="#i">de O. et A.</hi> (44. 7.).<lb/><hi rendition="#i">L.</hi> 19. <hi rendition="#i">L.</hi> 13 § 1 <hi rendition="#i">quod vi</hi></hi> (43. 24.).</note>. Der Grund<lb/> liegt darin, daß daſſelbe auf <hi rendition="#aq">vindicta</hi> geht wegen der ver-<lb/> letzten perſönlichen Würde durch Nichtachtung des Ein-<lb/> ſpruchs (<hi rendition="#aq">vi factum</hi>), welche Verletzung ja auch gegen den<lb/> Sohn in väterlicher Gewalt möglich iſt <note xml:id="seg2pn_26_1" next="#seg2pn_26_2" place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 13 § 1. 2 <hi rendition="#i">quod vi</hi></hi> (43.<lb/> 24). Es wird hier ausdrücklich<lb/> bemerkt, <hi rendition="#aq">vi</hi> könne etwas gegen<lb/> den Sohn gethan werden, <hi rendition="#aq">clam</hi><lb/> nicht, weil dieſer keine Klage ha-</note>. Ein Recht<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [125/0139]
§. 73. Anomaliſche Rechte. Vindicta.
C. Actio de effusis.
Wenn Etwas aus einem Hauſe ausgegoſſen oder her-
abgeworfen, und wenn dadurch ein freyer Menſch beſchä-
digt wird, ſo gilt eine Klage auf eine willkührlich zu be-
ſtimmende Summe. Dieſe Klage geht auf vindicta, ſie
iſt nicht erblich, und ſie iſt in bonum et aequum con-
cepta, alſo iſt ſie nach der allgemeinen Regel frey von
der Wirkung der capitis deminutio (i).
D. Die Klage wegen Verwundung durch ge-
fährliche Thiere, wenn dabey eine Unvorſichtigkeit des
Herrn zum Grunde lag, iſt gleichfalls in bonum et ae-
quum concepta, und hat daher dieſelbe Beſchaffenheit wie
die vorhergehende Klage (k).
E. Interdictum quod vi aut clam.
Dieſes gehört unter die Klagen, welche ein filiusfami-
lias in eigenem Namen anſtellen kann (l). Der Grund
liegt darin, daß daſſelbe auf vindicta geht wegen der ver-
letzten perſönlichen Würde durch Nichtachtung des Ein-
ſpruchs (vi factum), welche Verletzung ja auch gegen den
Sohn in väterlicher Gewalt möglich iſt (m). Ein Recht
(i) L. 5 § 5 de his qui effud.
(9. 3.). Der allgemeine Ausdruck
dieſer Stelle: ex bono et aequo
oritur würde Nichts beweiſen
(§ 71). Allein in der erhaltenen
Stelle des Edicts ſtehen geradezu
die Worte: quantum ob eam
rem aequum judici videbitur.
L. 1 pr. eod.
(k) L. 42 de aedil. ed. (21. 1.)
„quanti bonum aequum judici
videbitur.” Vgl. § 1 J. si quadr.
(4. 9.).
(l) L. 9 de O. et A. (44. 7.).
L. 19. L. 13 § 1 quod vi (43. 24.).
(m) L. 13 § 1. 2 quod vi (43.
24). Es wird hier ausdrücklich
bemerkt, vi könne etwas gegen
den Sohn gethan werden, clam
nicht, weil dieſer keine Klage ha-
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Zitationshilfe: | Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 2. Berlin, 1840, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system02_1840/139>, abgerufen am 16.02.2025. |