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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 2. Berlin, 1840.

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Vitalität.
über den achten. Denn hier ist genau unser Fall bezeich-
net: ein lebendes, alsbald verstorbenes Kind, wovon eine
Partey behauptete, es sey als Achtmonatkind nicht lebens-
fähig gewesen, und deswegen gar nicht als lebendige Ge-
burt anzurechnen. Die Entscheidung erzählt er leider nicht.
Vorzüglich bemerkenswerth ist aber noch der Umstand, daß
der Rechtsstreit gar nicht die Rechtsfähigkeit des Kindes,
sondern das jus liberorum der Mutter, zum Gegenstand
hatte. Ja wir können diese Angabe mit ziemlicher Sicher-
heit noch ergänzen: der Rechtsstreit wird sich nicht bezo-
gen haben auf eine Strafabwendung für die Mutter (denn
dabey wurden selbst monstra mitgerechnet, also gewiß auch
todtgeborene Kinder) (s), sondern auf eine an das jus li-
berorum
geknüpfte Belohnung.

Die wichtigste Stelle endlich ist die des Paulus, worin
er die Bedingungen aufzählt, unter welchen die Frauen
durch das jus liberorum zur Erbfolge nach dem Sc. Ter-
tullianum
(einer der wichtigsten Belohnungen) fähig werden.

Paulus Lib. 4 Tit. 9 ad Sc. Tertullianum § 1. "Matres
tam ingenuae, quam libertinae, ut jus liberorum con-
secutae videantur, ter et quater peperisse sufficiet,
dummodo vivos, et pleni temporis pariant."
§ 5. "Septimo mense natus matri prodest: ratio enim
Pythagorei numeri hoc videtur admittere, ut aut
septimo pleno, aut decimo mense
partus maturior
(t)
videatur."

(s) S. v. § 61. Note s.
(t) Die ed. princeps. (Paris.
26*

Vitalität.
über den achten. Denn hier iſt genau unſer Fall bezeich-
net: ein lebendes, alsbald verſtorbenes Kind, wovon eine
Partey behauptete, es ſey als Achtmonatkind nicht lebens-
fähig geweſen, und deswegen gar nicht als lebendige Ge-
burt anzurechnen. Die Entſcheidung erzählt er leider nicht.
Vorzüglich bemerkenswerth iſt aber noch der Umſtand, daß
der Rechtsſtreit gar nicht die Rechtsfähigkeit des Kindes,
ſondern das jus liberorum der Mutter, zum Gegenſtand
hatte. Ja wir können dieſe Angabe mit ziemlicher Sicher-
heit noch ergänzen: der Rechtsſtreit wird ſich nicht bezo-
gen haben auf eine Strafabwendung fuͤr die Mutter (denn
dabey wurden ſelbſt monstra mitgerechnet, alſo gewiß auch
todtgeborene Kinder) (s), ſondern auf eine an das jus li-
berorum
geknüpfte Belohnung.

Die wichtigſte Stelle endlich iſt die des Paulus, worin
er die Bedingungen aufzählt, unter welchen die Frauen
durch das jus liberorum zur Erbfolge nach dem Sc. Ter-
tullianum
(einer der wichtigſten Belohnungen) fähig werden.

Paulus Lib. 4 Tit. 9 ad Sc. Tertullianum § 1. „Matres
tam ingenuae, quam libertinae, ut jus liberorum con-
secutae videantur, ter et quater peperisse sufficiet,
dummodo vivos, et pleni temporis pariant.”
§ 5. „Septimo mense natus matri prodest: ratio enim
Pythagorei numeri hoc videtur admittere, ut aut
septimo pleno, aut decimo mense
partus maturior
(t)
videatur.”

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(t) Die ed. princeps. (Paris.
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[403/0417] Vitalität. über den achten. Denn hier iſt genau unſer Fall bezeich- net: ein lebendes, alsbald verſtorbenes Kind, wovon eine Partey behauptete, es ſey als Achtmonatkind nicht lebens- fähig geweſen, und deswegen gar nicht als lebendige Ge- burt anzurechnen. Die Entſcheidung erzählt er leider nicht. Vorzüglich bemerkenswerth iſt aber noch der Umſtand, daß der Rechtsſtreit gar nicht die Rechtsfähigkeit des Kindes, ſondern das jus liberorum der Mutter, zum Gegenſtand hatte. Ja wir können dieſe Angabe mit ziemlicher Sicher- heit noch ergänzen: der Rechtsſtreit wird ſich nicht bezo- gen haben auf eine Strafabwendung fuͤr die Mutter (denn dabey wurden ſelbſt monstra mitgerechnet, alſo gewiß auch todtgeborene Kinder) (s), ſondern auf eine an das jus li- berorum geknüpfte Belohnung. Die wichtigſte Stelle endlich iſt die des Paulus, worin er die Bedingungen aufzählt, unter welchen die Frauen durch das jus liberorum zur Erbfolge nach dem Sc. Ter- tullianum (einer der wichtigſten Belohnungen) fähig werden. Paulus Lib. 4 Tit. 9 ad Sc. Tertullianum § 1. „Matres tam ingenuae, quam libertinae, ut jus liberorum con- secutae videantur, ter et quater peperisse sufficiet, dummodo vivos, et pleni temporis pariant.” § 5. „Septimo mense natus matri prodest: ratio enim Pythagorei numeri hoc videtur admittere, ut aut septimo pleno, aut decimo mense partus maturior (t) videatur.” (s) S. v. § 61. Note s. (t) Die ed. princeps. (Paris. 26*

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 2. Berlin, 1840, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system02_1840/417>, abgerufen am 24.11.2024.