Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 2. Berlin, 1840.Infamie. eine wiederum abweichende, dem Paulus zugeschriebeneStelle. Ich will es versuchen, diese Widersprüche zu er- klären, und zu diesem Zweck zunächst die beiden Überlie- ferungen aus dem Edict zusammenstellen.
genscheinlich. Da nun darin Pa-
pinian angeführt und widerlegt wird, so haben wir nur die Wahl zwischen Ulpian und Paulus. Ich halte den letzten für den wahr- scheinlichen Verfasser, weil Ulpian in L. 23 de his qui not. (3. 2.) dieselbe Frage von einer anderen Seite aufzufassen scheint. Doch gebe ich zu, daß bey der Dürf- tigkeit der auf uns gekommenen Excerpte, worin wir alle verbin- dende Zwischensätze vermissen, je- ner Umstand nicht ganz entschei- dend ist. Infamie. eine wiederum abweichende, dem Paulus zugeſchriebeneStelle. Ich will es verſuchen, dieſe Widerſprüche zu er- klären, und zu dieſem Zweck zunächſt die beiden Überlie- ferungen aus dem Edict zuſammenſtellen.
genſcheinlich. Da nun darin Pa-
pinian angeführt und widerlegt wird, ſo haben wir nur die Wahl zwiſchen Ulpian und Paulus. Ich halte den letzten für den wahr- ſcheinlichen Verfaſſer, weil Ulpian in L. 23 de his qui not. (3. 2.) dieſelbe Frage von einer anderen Seite aufzufaſſen ſcheint. Doch gebe ich zu, daß bey der Dürf- tigkeit der auf uns gekommenen Excerpte, worin wir alle verbin- dende Zwiſchenſätze vermiſſen, je- ner Umſtand nicht ganz entſchei- dend iſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0553" n="539"/><fw place="top" type="header">Infamie.</fw><lb/> eine wiederum abweichende, dem Paulus zugeſchriebene<lb/> Stelle. Ich will es verſuchen, dieſe Widerſprüche zu er-<lb/> klären, und zu dieſem Zweck zunächſt die beiden Überlie-<lb/> ferungen aus dem Edict zuſammenſtellen.</p><lb/> <table> <row> <cell><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 1 <hi rendition="#i">de his qui not. inf.</hi><lb/> Infamia notatur</hi> .........</cell> <cell><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Fragm. Vaticana</hi></hi> § 320.</cell> </row><lb/> <row> <cell> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A.</hi> Qui eam, quae in potestate<lb/> ejus esset, genero mortuo,<lb/> cum eum mortuum esse<lb/> sciret,<lb/> intra id tempus, quo eluge-<lb/> re virum moris est, ante-<lb/> quam virum elugeret,<lb/> in matrimonium colloca-<lb/> verit:</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A.</hi> Et qui eam, quam in po-<lb/> testate habet, genero mor-<lb/> tuo, cum eum mortuum<lb/> esse sciret,<lb/> in matrimonium colloca-<lb/> verit:</hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B.</hi> Eamve sciens quis uxorem<lb/> duxerit,<lb/> non jussu ejus in cujus<lb/> potestate est:</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B.</hi> Eamve sciens uxorem du-<lb/> xerit;</hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C.</hi> Et qui eum, quem in pote-<lb/> state haberet, eam, de qua<lb/> supra comprehensum est,<lb/> uxorem ducere passus fu-<lb/> erit.</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C.</hi> Et qui eum, quem in pote-<lb/> state haberet, earum quam<lb/> uxorem ducere passus fu-<lb/> erit</hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell/> <cell> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D.</hi> Quae virum, parentem, li-<lb/> berosve suos, uti mos est,<lb/> non eluxerit;</hi> </cell> </row> </table><lb/> <p> <note xml:id="seg2pn_88_2" prev="#seg2pn_88_1" place="foot" n="(a)">genſcheinlich. Da nun darin Pa-<lb/> pinian angeführt und widerlegt<lb/> wird, ſo haben wir nur die Wahl<lb/> zwiſchen Ulpian und Paulus. Ich<lb/> halte den letzten für den wahr-<lb/> ſcheinlichen Verfaſſer, weil Ulpian<lb/> in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 23 <hi rendition="#i">de his qui not.</hi></hi> (3. 2.)<lb/> dieſelbe Frage von einer anderen<lb/> Seite aufzufaſſen ſcheint. Doch<lb/> gebe ich zu, daß bey der Dürf-<lb/> tigkeit der auf uns gekommenen<lb/> Excerpte, worin wir alle verbin-<lb/> dende Zwiſchenſätze vermiſſen, je-<lb/> ner Umſtand nicht ganz entſchei-<lb/> dend iſt.</note> </p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [539/0553]
Infamie.
eine wiederum abweichende, dem Paulus zugeſchriebene
Stelle. Ich will es verſuchen, dieſe Widerſprüche zu er-
klären, und zu dieſem Zweck zunächſt die beiden Überlie-
ferungen aus dem Edict zuſammenſtellen.
L. 1 de his qui not. inf.
Infamia notatur ......... Fragm. Vaticana § 320.
A. Qui eam, quae in potestate
ejus esset, genero mortuo,
cum eum mortuum esse
sciret,
intra id tempus, quo eluge-
re virum moris est, ante-
quam virum elugeret,
in matrimonium colloca-
verit: A. Et qui eam, quam in po-
testate habet, genero mor-
tuo, cum eum mortuum
esse sciret,
in matrimonium colloca-
verit:
B. Eamve sciens quis uxorem
duxerit,
non jussu ejus in cujus
potestate est: B. Eamve sciens uxorem du-
xerit;
C. Et qui eum, quem in pote-
state haberet, eam, de qua
supra comprehensum est,
uxorem ducere passus fu-
erit. C. Et qui eum, quem in pote-
state haberet, earum quam
uxorem ducere passus fu-
erit
D. Quae virum, parentem, li-
berosve suos, uti mos est,
non eluxerit;
(a)
(a) genſcheinlich. Da nun darin Pa-
pinian angeführt und widerlegt
wird, ſo haben wir nur die Wahl
zwiſchen Ulpian und Paulus. Ich
halte den letzten für den wahr-
ſcheinlichen Verfaſſer, weil Ulpian
in L. 23 de his qui not. (3. 2.)
dieſelbe Frage von einer anderen
Seite aufzufaſſen ſcheint. Doch
gebe ich zu, daß bey der Dürf-
tigkeit der auf uns gekommenen
Excerpte, worin wir alle verbin-
dende Zwiſchenſätze vermiſſen, je-
ner Umſtand nicht ganz entſchei-
dend iſt.
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