Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 2. Berlin, 1840.§. 70. Wirkungen der capitis deminutio. (Fortsetzung.) Es gab jedoch auch einige ausgenommene Fälle, in die Worte nullus labor ("bey dem Arrogirten entsteht keine Schwierigkeit") möchten der Sprache des Ulpian nicht unan- gemessen seyn. Vgl. auch Pli- nius hist. nat. XXVI. 72, "Phre- neticos somnus sanat .. E di- verso lethargicos excitare la- bor est, hoc praestante ... peu- cedani suc co." (r) L. 2 § 3 de cap. min. (4. 5.). "Nemo delictis exuitur, quamvis capite minutus sit." (s) L. 21 pr. depos. (16. 3.). Der Zusammenhang dieser Aus- nahme kann erst unten § 74 klar gemacht werden, s. besonders § 74 Note q. r. (t) Gajus III. § 84, s. o. Note k. (u) L. 2 pr. L. 4 § 1. L. 5 pr.
L. 7 quod cum eo (14. 5.). L. 9 C. eod. (4. 26.). L. 3 § 4 de minor. (4. 4.). L. 1 § 2 de Sc. Mac. (14. 6.). L. 58 § 2 pro soc. (17. 2.). Vergl. über diese letzte Stelle § 74 c. §. 70. Wirkungen der capitis deminutio. (Fortſetzung.) Es gab jedoch auch einige ausgenommene Fälle, in die Worte nullus labor („bey dem Arrogirten entſteht keine Schwierigkeit“) möchten der Sprache des Ulpian nicht unan- gemeſſen ſeyn. Vgl. auch Pli- nius hist. nat. XXVI. 72, „Phre- neticos somnus sanat .. E di- verso lethargicos excitare la- bor est, hoc praestante … peu- cedani suc co.” (r) L. 2 § 3 de cap. min. (4. 5.). „Nemo delictis exuitur, quamvis capite minutus sit.” (s) L. 21 pr. depos. (16. 3.). Der Zuſammenhang dieſer Aus- nahme kann erſt unten § 74 klar gemacht werden, ſ. beſonders § 74 Note q. r. (t) Gajus III. § 84, ſ. o. Note k. (u) L. 2 pr. L. 4 § 1. L. 5 pr.
L. 7 quod cum eo (14. 5.). L. 9 C. eod. (4. 26.). L. 3 § 4 de minor. (4. 4.). L. 1 § 2 de Sc. Mac. (14. 6.). L. 58 § 2 pro soc. (17. 2.). Vergl. über dieſe letzte Stelle § 74 c. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0099" n="85"/> <fw place="top" type="header">§. 70. Wirkungen der <hi rendition="#aq">capitis deminutio.</hi> (Fortſetzung.)</fw><lb/> <p>Es gab jedoch auch einige ausgenommene Fälle, in<lb/> welchen ſelbſt nach altem Recht die Schulden nicht un-<lb/> tergiengen, ſo daß bey ihnen die Reſtitution nicht nöthig<lb/> war. Dahin gehörten erſtlich die Schulden aus Delic-<lb/> ten <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 2 § 3 <hi rendition="#i">de cap. min.</hi> (4.<lb/> 5.). „Nemo delictis exuitur,<lb/> quamvis capite minutus sit.”</hi></note>, die ja auch bey Sklaven klagbare Obligationen<lb/> bewirkten (§ 65). Zweytens die Schuld aus einem De-<lb/> poſitum, wenn der Schuldner auch nach der <hi rendition="#aq">capitis de-<lb/> minutio</hi> im Beſitz der Sache blieb <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 21 <hi rendition="#i">pr. depos.</hi></hi> (16. 3.).<lb/> Der Zuſammenhang dieſer Aus-<lb/> nahme kann erſt unten § 74 klar<lb/> gemacht werden, ſ. beſonders § 74<lb/> Note <hi rendition="#aq">q. r.</hi></note>. Drittens die Schul-<lb/> den aus einer von dem Arrogirten vor der Arrogation<lb/> erworbenen Erbſchaft; denn nun gieng das Erbrecht ſelbſt<lb/> auf den Adoptivvater über, alſo auch <hi rendition="#aq">ipso jure</hi> die darin<lb/> enthaltenen Erbſchaftsſchulden <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Gajus</hi> III.</hi> § 84, ſ. o. Note <hi rendition="#aq">k.</hi></note>. Hierauf aber beſchrän-<lb/> ken ſich die ſicheren Ausnahmen. Zwar wird auch noch<lb/> in vielen anderen Fällen erwähnt, daß nach der <hi rendition="#aq">capitis<lb/> deminutio</hi> Schuldklagen fortdauern, theils ohne nähere<lb/> Beſtimmung, theils mit dem Zuſatz, daß dagegen der<lb/> Emancipirte die <hi rendition="#aq">exceptio Sc. Macedoniani,</hi> oder das ſo-<lb/> genannte <hi rendition="#aq">beneficium competentiae</hi> haben ſolle <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 2 <hi rendition="#i">pr. L.</hi> 4 § 1. <hi rendition="#i">L.</hi> 5 <hi rendition="#i">pr.<lb/> L.</hi> 7 <hi rendition="#i">quod cum eo</hi> (14. 5.). <hi rendition="#i">L.</hi> 9<lb/><hi rendition="#i">C. eod.</hi> (4. 26.). <hi rendition="#i">L.</hi> 3 § 4 <hi rendition="#i">de<lb/> minor.</hi> (4. 4.). <hi rendition="#i">L.</hi> 1 § 2 <hi rendition="#i">de Sc.<lb/> Mac.</hi> (14. 6.). <hi rendition="#i">L.</hi> 58 § 2 <hi rendition="#i">pro soc.</hi></hi><lb/> (17. 2.). Vergl. über dieſe letzte<lb/> Stelle § 74 <hi rendition="#aq">c.</hi></note>; allein<lb/><note xml:id="seg2pn_17_2" prev="#seg2pn_17_1" place="foot" n="(q)">die Worte <hi rendition="#aq">nullus labor</hi> („bey<lb/> dem Arrogirten entſteht <hi rendition="#g">keine<lb/> Schwierigkeit</hi>“) möchten der<lb/> Sprache des Ulpian nicht unan-<lb/> gemeſſen ſeyn. Vgl. auch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Pli-<lb/> nius</hi> hist. nat. XXVI. 72, „Phre-<lb/> neticos somnus sanat .. E di-<lb/> verso lethargicos <hi rendition="#i">excitare la-<lb/> bor est</hi>, hoc praestante … peu-<lb/> cedani suc co.”</hi></note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [85/0099]
§. 70. Wirkungen der capitis deminutio. (Fortſetzung.)
Es gab jedoch auch einige ausgenommene Fälle, in
welchen ſelbſt nach altem Recht die Schulden nicht un-
tergiengen, ſo daß bey ihnen die Reſtitution nicht nöthig
war. Dahin gehörten erſtlich die Schulden aus Delic-
ten (r), die ja auch bey Sklaven klagbare Obligationen
bewirkten (§ 65). Zweytens die Schuld aus einem De-
poſitum, wenn der Schuldner auch nach der capitis de-
minutio im Beſitz der Sache blieb (s). Drittens die Schul-
den aus einer von dem Arrogirten vor der Arrogation
erworbenen Erbſchaft; denn nun gieng das Erbrecht ſelbſt
auf den Adoptivvater über, alſo auch ipso jure die darin
enthaltenen Erbſchaftsſchulden (t). Hierauf aber beſchrän-
ken ſich die ſicheren Ausnahmen. Zwar wird auch noch
in vielen anderen Fällen erwähnt, daß nach der capitis
deminutio Schuldklagen fortdauern, theils ohne nähere
Beſtimmung, theils mit dem Zuſatz, daß dagegen der
Emancipirte die exceptio Sc. Macedoniani, oder das ſo-
genannte beneficium competentiae haben ſolle (u); allein
(q)
(r) L. 2 § 3 de cap. min. (4.
5.). „Nemo delictis exuitur,
quamvis capite minutus sit.”
(s) L. 21 pr. depos. (16. 3.).
Der Zuſammenhang dieſer Aus-
nahme kann erſt unten § 74 klar
gemacht werden, ſ. beſonders § 74
Note q. r.
(t) Gajus III. § 84, ſ. o. Note k.
(u) L. 2 pr. L. 4 § 1. L. 5 pr.
L. 7 quod cum eo (14. 5.). L. 9
C. eod. (4. 26.). L. 3 § 4 de
minor. (4. 4.). L. 1 § 2 de Sc.
Mac. (14. 6.). L. 58 § 2 pro soc.
(17. 2.). Vergl. über dieſe letzte
Stelle § 74 c.
(q) die Worte nullus labor („bey
dem Arrogirten entſteht keine
Schwierigkeit“) möchten der
Sprache des Ulpian nicht unan-
gemeſſen ſeyn. Vgl. auch Pli-
nius hist. nat. XXVI. 72, „Phre-
neticos somnus sanat .. E di-
verso lethargicos excitare la-
bor est, hoc praestante … peu-
cedani suc co.”
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