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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841.

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Buch II. Rechtsverhältnisse. Kap. III. Entstehung und Untergang.
Glossatoren an bis auf unsere Tage fortgepflanzt. Die
Einen lassen sie allgemein gelten, ohne Unterschied der
Schenkungsmittel: die Anderen nur für die durch Tradi-
tion einer Sache bewirkte Schenkung, nicht für andere
Fälle, namentlich nicht für die Schenkung durch obliga-
torischen Vertrag (k).

Die allgemeine Anwendbarkeit, die ich für richtig halte,
ist in folgenden Stellen des Ulpian auf so bestimmte Weise,
ohne Zusatz irgend eines Zweifels, anerkannt, daß sie
völlig herrschend geworden seyn muß, wenn auch früher
irgend ein Widerspruch versucht seyn sollte.


L. 32 § 1 de don. int. vir. (24. 1.). (Ulp. lib. 33 ad Sab.).
Oratio .. pertinet ... ad omnes donationes inter vi-
rum et uxorem factas: ut et ipso jure res fiant ejus
cui donatae sunt, et obligatio sit civilis
(l).

Noch bestimmter im § 23 derselben Stelle: Sive autem
res fuit, quae donata est, sive obligatio remissa, po-
test dici donationem effectum habere ... et genera-

(k) Die älteren Schriftsteller
finden sich angegeben bey Glück
B. 25 S 431 -- 435 B. 26 S. 105
-- 122 S. 214 -- 216 und Schul-
ting
notae ad Digesta T. 4
p.
300. 304. -- Neuere Schriftstel-
ler: Wächter, Archiv für civil.
Praxis B. 16 S. 107 -- 124 (ge-
gen die allgemeine Anwendung),
Löhr ebendaselbst S. 233--242,
Puchta, Rhein. Museum B. 6
S. 370--385 (Beide für die all-
gemeine Anwendung).
(l) Für den unbefangenen Le-
ser können diese Worte unmög-
lich etwas Anderes heißen, als:
so daß sowohl die Tradition, als
die Stipulation ipso jure Gül-
tigkeit erlangen, die bis zum Au-
genblick des Todes nichtig waren.
Es ist unglaublich, welche ge-
zwungene Erklärungen versucht
worden sind, um den in den
Worten obligatio sit civilis lie-
genden entscheidenden Beweis zu
beseitigen.

Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. III. Entſtehung und Untergang.
Gloſſatoren an bis auf unſere Tage fortgepflanzt. Die
Einen laſſen ſie allgemein gelten, ohne Unterſchied der
Schenkungsmittel: die Anderen nur für die durch Tradi-
tion einer Sache bewirkte Schenkung, nicht für andere
Fälle, namentlich nicht für die Schenkung durch obliga-
toriſchen Vertrag (k).

Die allgemeine Anwendbarkeit, die ich für richtig halte,
iſt in folgenden Stellen des Ulpian auf ſo beſtimmte Weiſe,
ohne Zuſatz irgend eines Zweifels, anerkannt, daß ſie
völlig herrſchend geworden ſeyn muß, wenn auch früher
irgend ein Widerſpruch verſucht ſeyn ſollte.


L. 32 § 1 de don. int. vir. (24. 1.). (Ulp. lib. 33 ad Sab.).
Oratio .. pertinet … ad omnes donationes inter vi-
rum et uxorem factas: ut et ipso jure res fiant ejus
cui donatae sunt, et obligatio sit civilis
(l).

Noch beſtimmter im § 23 derſelben Stelle: Sive autem
res fuit, quae donata est, sive obligatio remissa, po-
test dici donationem effectum habere … et genera-

(k) Die älteren Schriftſteller
finden ſich angegeben bey Glück
B. 25 S 431 — 435 B. 26 S. 105
— 122 S. 214 — 216 und Schul-
ting
notae ad Digesta T. 4
p.
300. 304. — Neuere Schriftſtel-
ler: Wächter, Archiv für civil.
Praxis B. 16 S. 107 — 124 (ge-
gen die allgemeine Anwendung),
Löhr ebendaſelbſt S. 233—242,
Puchta, Rhein. Muſeum B. 6
S. 370—385 (Beide für die all-
gemeine Anwendung).
(l) Für den unbefangenen Le-
ſer können dieſe Worte unmög-
lich etwas Anderes heißen, als:
ſo daß ſowohl die Tradition, als
die Stipulation ipso jure Gül-
tigkeit erlangen, die bis zum Au-
genblick des Todes nichtig waren.
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genden entſcheidenden Beweis zu
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[184/0198] Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. III. Entſtehung und Untergang. Gloſſatoren an bis auf unſere Tage fortgepflanzt. Die Einen laſſen ſie allgemein gelten, ohne Unterſchied der Schenkungsmittel: die Anderen nur für die durch Tradi- tion einer Sache bewirkte Schenkung, nicht für andere Fälle, namentlich nicht für die Schenkung durch obliga- toriſchen Vertrag (k). Die allgemeine Anwendbarkeit, die ich für richtig halte, iſt in folgenden Stellen des Ulpian auf ſo beſtimmte Weiſe, ohne Zuſatz irgend eines Zweifels, anerkannt, daß ſie völlig herrſchend geworden ſeyn muß, wenn auch früher irgend ein Widerſpruch verſucht ſeyn ſollte. L. 32 § 1 de don. int. vir. (24. 1.). (Ulp. lib. 33 ad Sab.). Oratio .. pertinet … ad omnes donationes inter vi- rum et uxorem factas: ut et ipso jure res fiant ejus cui donatae sunt, et obligatio sit civilis (l). Noch beſtimmter im § 23 derſelben Stelle: Sive autem res fuit, quae donata est, sive obligatio remissa, po- test dici donationem effectum habere … et genera- (k) Die älteren Schriftſteller finden ſich angegeben bey Glück B. 25 S 431 — 435 B. 26 S. 105 — 122 S. 214 — 216 und Schul- ting notae ad Digesta T. 4 p. 300. 304. — Neuere Schriftſtel- ler: Wächter, Archiv für civil. Praxis B. 16 S. 107 — 124 (ge- gen die allgemeine Anwendung), Löhr ebendaſelbſt S. 233—242, Puchta, Rhein. Muſeum B. 6 S. 370—385 (Beide für die all- gemeine Anwendung). (l) Für den unbefangenen Le- ſer können dieſe Worte unmög- lich etwas Anderes heißen, als: ſo daß ſowohl die Tradition, als die Stipulation ipso jure Gül- tigkeit erlangen, die bis zum Au- genblick des Todes nichtig waren. Es iſt unglaublich, welche ge- zwungene Erklärungen verſucht worden ſind, um den in den Worten obligatio sit civilis lie- genden entſcheidenden Beweis zu beſeitigen.

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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system04_1841/198>, abgerufen am 22.11.2024.