Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841.§. 197. Zeit. 6. Unvordenkliche Zeit. Römisches Recht (Forts.) bedenklich bey einer Regel, die nicht unmittelbar ausgespro-chen, sondern nur durch das argumentum a contrario er- kennbar ist. Diese Erklärung der Stellen ist, dem Grundgedanken Fragen wir nach den Resultaten der hier angestellten (z) Glossa Quaesisti L. 2 C. de serv. (3. 34.) "ibi de aqua ex flumine publico dicit vel fiscali, hic privato." Eben so in Glossa forte tot L. 10 si serv. (8. 5). Vgl. oben Note u. (aa) Connanus comment. IV.
12. Num. 17. 18. Pufendorf observ. I. 32 § 16. Nfller p. 69. 85. 92. Ahlefeldt p. 77 -- 79. Besondere Anerkennung verdient der Ernst, womit Neller in sei- nen zu verschiedenen Zeiten ge- schriebenen Abhandlungen den Gegenstand behandelt hat. Nach- dem er früher auf zwey anderen Wegen die Lösung des Wider- spruchs versucht hatte, ist er end- lich zu dieser Meynung gekom- men. §. 197. Zeit. 6. Unvordenkliche Zeit. Römiſches Recht (Fortſ.) bedenklich bey einer Regel, die nicht unmittelbar ausgeſpro-chen, ſondern nur durch das argumentum a contrario er- kennbar iſt. Dieſe Erklärung der Stellen iſt, dem Grundgedanken Fragen wir nach den Reſultaten der hier angeſtellten (z) Glossa Quaesisti L. 2 C. de serv. (3. 34.) „ibi de aqua ex flumine publico dicit vel fiscali, hic privato.” Eben ſo in Glossa forte tot L. 10 si serv. (8. 5). Vgl. oben Note u. (aa) Connanus comment. IV.
12. Num. 17. 18. Pufendorf observ. I. 32 § 16. Nfller p. 69. 85. 92. Ahlefeldt p. 77 — 79. Beſondere Anerkennung verdient der Ernſt, womit Neller in ſei- nen zu verſchiedenen Zeiten ge- ſchriebenen Abhandlungen den Gegenſtand behandelt hat. Nach- dem er früher auf zwey anderen Wegen die Löſung des Wider- ſpruchs verſucht hatte, iſt er end- lich zu dieſer Meynung gekom- men. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0517" n="503"/><fw place="top" type="header">§. 197. Zeit. 6. Unvordenkliche Zeit. Römiſches Recht (Fortſ.)</fw><lb/> bedenklich bey einer Regel, die nicht unmittelbar ausgeſpro-<lb/> chen, ſondern nur durch das <hi rendition="#aq">argumentum a contrario</hi> er-<lb/> kennbar iſt.</p><lb/> <p>Dieſe Erklärung der Stellen iſt, dem Grundgedanken<lb/> nach, nicht neu. Sie findet ſich, neben einer anderen,<lb/> oben verworfenen Erklärung, ſchon in der Gloſſe <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Glossa</hi><hi rendition="#i">Quaesisti L.</hi> 2 <hi rendition="#i">C.<lb/> de serv.</hi> (3. 34.) „ibi de aqua<lb/> ex flumine publico dicit vel<lb/> fiscali, hic privato.”</hi> Eben ſo<lb/> in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Glossa</hi><hi rendition="#i">forte tot L.</hi> 10 <hi rendition="#i">si<lb/> serv.</hi></hi> (8. 5). Vgl. oben Note <hi rendition="#aq">u.</hi></note>, dann<lb/> auch, in verſchiedenen Zeiten, bey ſpäteren Schriftſtel-<lb/> lern <note place="foot" n="(aa)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Connanus</hi> comment. IV.<lb/> 12. Num. 17. 18. <hi rendition="#k">Pufendorf</hi><lb/> observ. I. 32 § 16. <hi rendition="#k">Nfller</hi> p. 69.<lb/> 85. 92. <hi rendition="#k">Ahlefeldt</hi> p.</hi> 77 — 79.<lb/> Beſondere Anerkennung verdient<lb/> der Ernſt, womit Neller in ſei-<lb/> nen zu verſchiedenen Zeiten ge-<lb/> ſchriebenen Abhandlungen den<lb/> Gegenſtand behandelt hat. Nach-<lb/> dem er früher auf zwey anderen<lb/> Wegen die Löſung des Wider-<lb/> ſpruchs verſucht hatte, iſt er end-<lb/> lich zu dieſer Meynung gekom-<lb/> men.</note>. Dieſe Alle aber haben ſie theils nur vorüber-<lb/> gehend vorgetragen, theils nicht in den nöthigen Zuſam-<lb/> menhang mit verwandten Rechtsſätzen gebracht, und ſo iſt<lb/> ſie bis jetzt nicht zu der ihr gebührenden Anerkennung ge-<lb/> kommen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Fragen wir nach den Reſultaten der hier angeſtellten<lb/> Unterſuchung über das Römiſche Recht, ſo iſt allerdings<lb/> der unmittelbare poſitive Gewinn nicht groß. Denn von<lb/> den drey Rechtsſätzen, worin die Anwendung der unvor-<lb/> denklichen Zeit nachgewieſen worden iſt, möchte in unſrem<lb/> Recht, bey ganz veränderten öffentlichen Einrichtungen,<lb/> kaum noch Gebrauch gemacht werden können. Öffentliche<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [503/0517]
§. 197. Zeit. 6. Unvordenkliche Zeit. Römiſches Recht (Fortſ.)
bedenklich bey einer Regel, die nicht unmittelbar ausgeſpro-
chen, ſondern nur durch das argumentum a contrario er-
kennbar iſt.
Dieſe Erklärung der Stellen iſt, dem Grundgedanken
nach, nicht neu. Sie findet ſich, neben einer anderen,
oben verworfenen Erklärung, ſchon in der Gloſſe (z), dann
auch, in verſchiedenen Zeiten, bey ſpäteren Schriftſtel-
lern (aa). Dieſe Alle aber haben ſie theils nur vorüber-
gehend vorgetragen, theils nicht in den nöthigen Zuſam-
menhang mit verwandten Rechtsſätzen gebracht, und ſo iſt
ſie bis jetzt nicht zu der ihr gebührenden Anerkennung ge-
kommen.
Fragen wir nach den Reſultaten der hier angeſtellten
Unterſuchung über das Römiſche Recht, ſo iſt allerdings
der unmittelbare poſitive Gewinn nicht groß. Denn von
den drey Rechtsſätzen, worin die Anwendung der unvor-
denklichen Zeit nachgewieſen worden iſt, möchte in unſrem
Recht, bey ganz veränderten öffentlichen Einrichtungen,
kaum noch Gebrauch gemacht werden können. Öffentliche
(z) Glossa Quaesisti L. 2 C.
de serv. (3. 34.) „ibi de aqua
ex flumine publico dicit vel
fiscali, hic privato.” Eben ſo
in Glossa forte tot L. 10 si
serv. (8. 5). Vgl. oben Note u.
(aa) Connanus comment. IV.
12. Num. 17. 18. Pufendorf
observ. I. 32 § 16. Nfller p. 69.
85. 92. Ahlefeldt p. 77 — 79.
Beſondere Anerkennung verdient
der Ernſt, womit Neller in ſei-
nen zu verſchiedenen Zeiten ge-
ſchriebenen Abhandlungen den
Gegenſtand behandelt hat. Nach-
dem er früher auf zwey anderen
Wegen die Löſung des Wider-
ſpruchs verſucht hatte, iſt er end-
lich zu dieſer Meynung gekom-
men.
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