Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 5. Berlin, 1841.Die Condictionen. XXVIII. lictsobligationen: damnum decidere, oder pro fure damnumdecidere (b). Man könnte einwenden, wenn Dieses die Meynung Eine besondere Bestätigung erhält diese Erklärung des § 1 J. de act. (4. 6.). Actiones in personam sunt, per quas intendit, ad- versarium ei dare facere oportere, et aliis quibus- dam modis. Die alii modi, die hier für praestare gesetzt werden, (b) Africanus braucht mehrmals damnum praestare, ganz will- kührlich abwechslend mit damnum decidere, für die der furti actio entsprechende Leistung. L. 61 pr. § 1. 2. 3. 5 de furtis (47. 2.). (c) Nämlich man darf durchaus
nicht diese Schlußworte mit den früher vorangehenden Worten: vel ex contractu, vel ex maleficio verbinden, als ob darin eine er- gänzende Hinweisung auf die Quasi- contracte und Quasidelicte läge, wie es z. B. von Otto in Inst. l. c. geschieht. Dann würde ja die in die Mitte eingeschobene Parenthese sagen, nur die Con- tracte und Delicte, nicht die Quasi- contracte, erzeugten Klagen in per- sonam, mit dare facere oportere. Die Condictionen. XXVIII. lictsobligationen: damnum decidere, oder pro fure damnumdecidere (b). Man könnte einwenden, wenn Dieſes die Meynung Eine beſondere Beſtätigung erhält dieſe Erklärung des § 1 J. de act. (4. 6.). Actiones in personam sunt, per quas intendit, ad- versarium ei dare facere oportere, et aliis quibus- dam modis. Die alii modi, die hier für praestare geſetzt werden, (b) Africanus braucht mehrmals damnum praestare, ganz will- kührlich abwechſlend mit damnum decidere, für die der furti actio entſprechende Leiſtung. L. 61 pr. § 1. 2. 3. 5 de furtis (47. 2.). (c) Nämlich man darf durchaus
nicht dieſe Schlußworte mit den früher vorangehenden Worten: vel ex contractu, vel ex maleficio verbinden, als ob darin eine er- gänzende Hinweiſung auf die Quaſi- contracte und Quaſidelicte läge, wie es z. B. von Otto in Inst. l. c. geſchieht. Dann würde ja die in die Mitte eingeſchobene Parentheſe ſagen, nur die Con- tracte und Delicte, nicht die Quaſi- contracte, erzeugten Klagen in per- sonam, mit dare facere oportere. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0615" n="601"/><fw place="top" type="header">Die Condictionen. <hi rendition="#aq">XXVIII.</hi></fw><lb/> lictsobligationen: <hi rendition="#aq">damnum decidere,</hi> oder <hi rendition="#aq">pro fure damnum<lb/> decidere</hi> <note place="foot" n="(b)">Africanus braucht mehrmals<lb/><hi rendition="#aq">damnum <hi rendition="#i">praestare,</hi></hi> ganz will-<lb/> kührlich abwechſlend mit <hi rendition="#aq">damnum<lb/><hi rendition="#i">decidere,</hi></hi> für die der <hi rendition="#aq">furti actio</hi><lb/> entſprechende Leiſtung. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 61 <hi rendition="#i">pr.</hi><lb/> § 1. 2. 3. 5 <hi rendition="#i">de furtis</hi></hi> (47. 2.).</note>.</p><lb/> <p>Man könnte einwenden, wenn Dieſes die Meynung<lb/> des Gajus geweſen wäre, ſo hätte er ja beſtimmter ſagen<lb/> können: <hi rendition="#aq">dare facere <hi rendition="#i">damnum decidere</hi> oportere.</hi> Dieſes<lb/> gieng aber deswegen nicht an, weil die Intentionen der<lb/> einzelnen Delictsklagen wieder ihre Eigenthümlichkeiten<lb/> hatten (Num. <hi rendition="#aq">XXVI.</hi>), die nur durch eine ſo abſtracte<lb/> Benennung, wie <hi rendition="#aq">praestare,</hi> kurz umfaßt werden konnten.</p><lb/> <p>Eine beſondere Beſtätigung erhält dieſe Erklärung des<lb/> Gajus durch den etwas veränderten Ausdruck in Juſti-<lb/> nians Inſtitutionen.</p><lb/> <list> <item>§ 1 <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">J. de act.</hi></hi> (4. 6.).<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Actiones in personam sunt, per quas intendit, ad-<lb/> versarium ei dare facere oportere, <hi rendition="#i">et aliis quibus-<lb/> dam modis.</hi></hi></hi></item> </list><lb/> <p>Die <hi rendition="#aq">alii modi,</hi> die hier für <hi rendition="#aq">praestare</hi> geſetzt werden,<lb/> ſind nun eben: <hi rendition="#aq">damnum decidere, pro fure damnum de-<lb/> cidere,</hi> und vielleicht noch manche andere, uns unbekannte,<lb/> Wendungen bey anderen Delictsklagen <note xml:id="seg2pn_85_1" next="#seg2pn_85_2" place="foot" n="(c)">Nämlich man darf durchaus<lb/> nicht dieſe Schlußworte mit den<lb/> früher vorangehenden Worten: <hi rendition="#aq">vel<lb/> ex contractu, vel ex maleficio</hi><lb/> verbinden, als ob darin eine er-<lb/> gänzende Hinweiſung auf die Quaſi-<lb/> contracte und Quaſidelicte läge,<lb/> wie es z. B. von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Otto</hi> in Inst.<lb/> l. c.</hi> geſchieht. Dann würde ja<lb/> die in die Mitte eingeſchobene<lb/> Parentheſe ſagen, nur die Con-<lb/> tracte und Delicte, nicht die Quaſi-<lb/> contracte, erzeugten Klagen <hi rendition="#aq">in per-<lb/> sonam,</hi> mit <hi rendition="#aq">dare facere oportere.</hi></note>.</p> </div><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [601/0615]
Die Condictionen. XXVIII.
lictsobligationen: damnum decidere, oder pro fure damnum
decidere (b).
Man könnte einwenden, wenn Dieſes die Meynung
des Gajus geweſen wäre, ſo hätte er ja beſtimmter ſagen
können: dare facere damnum decidere oportere. Dieſes
gieng aber deswegen nicht an, weil die Intentionen der
einzelnen Delictsklagen wieder ihre Eigenthümlichkeiten
hatten (Num. XXVI.), die nur durch eine ſo abſtracte
Benennung, wie praestare, kurz umfaßt werden konnten.
Eine beſondere Beſtätigung erhält dieſe Erklärung des
Gajus durch den etwas veränderten Ausdruck in Juſti-
nians Inſtitutionen.
§ 1 J. de act. (4. 6.).
Actiones in personam sunt, per quas intendit, ad-
versarium ei dare facere oportere, et aliis quibus-
dam modis.
Die alii modi, die hier für praestare geſetzt werden,
ſind nun eben: damnum decidere, pro fure damnum de-
cidere, und vielleicht noch manche andere, uns unbekannte,
Wendungen bey anderen Delictsklagen (c).
(b) Africanus braucht mehrmals
damnum praestare, ganz will-
kührlich abwechſlend mit damnum
decidere, für die der furti actio
entſprechende Leiſtung. L. 61 pr.
§ 1. 2. 3. 5 de furtis (47. 2.).
(c) Nämlich man darf durchaus
nicht dieſe Schlußworte mit den
früher vorangehenden Worten: vel
ex contractu, vel ex maleficio
verbinden, als ob darin eine er-
gänzende Hinweiſung auf die Quaſi-
contracte und Quaſidelicte läge,
wie es z. B. von Otto in Inst.
l. c. geſchieht. Dann würde ja
die in die Mitte eingeſchobene
Parentheſe ſagen, nur die Con-
tracte und Delicte, nicht die Quaſi-
contracte, erzeugten Klagen in per-
sonam, mit dare facere oportere.
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