Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.erbauet und geschaffen hat und regiert. Der Bau der Welt und der Menschheit sind der göttliche oder salomonische Tempel, den die Gottheit sich selber bauet, so dass mit Recht in Antwort 71 des englischen Lehrlingsfragestückes als der zweite Grund, weshalb Drei eine Loge machen, angegeben wird, weil drei grosse Maurer beim Bau des salomonischen Tempels gewesen seien. Wie der schaffende, der in die Welt eingehende Gott die sieben Planetenwelten schafft, gehen aus dem göttlichen Geiste in dem Menschen die sieben Wissenschaften, alles menschliche Wissen und Können hervor und nach den sieben Wissenschaften des mit fünf Sinnen begabten Menschen machen auch Fünf und Sieben eine Loge. Nach allem Gesagten ist nun gewiss die obige Behauptung vollkommen gerechtfertigt, dass der maurerische 24zöllige Massstab ägyptischen Ursprunges und mit der Baukunst überhaupt besonders durch die Phönicier und Griechen aus Aegypten nach dem Abendlande gebracht worden sei. Dieser 24zöllige Massstab ist nämlich nichts Anderes als die gemeine oder kleine ägyptische Elle von 24 Zoll oder von zwei Fuss zu je 12 Zoll, wogegen die heilige oder königliche Elle 28 Zoll enthielt, wie von solchen heiligen altägyptischen Ellen noch mehrere Exemplare aufgefunden worden sind und in den europäischen Museen, z. B. zu Turin, Paris und Leyden, aufbewahrt werden.1) Der 24zöllige Massstab war also das gewöhnliche ägyptische Längenmass und diesen Massstab, diese Elle hatten von den Aegyptern besonders auch die Juden angenommen, weshalb die Masse des salomonischen Tempels in den Schriften des alten Testamentes nach Ellen bestimmt und angegeben werden.2) Die gesetzlich fixirte althebräische Elle mass 24 Finger oder sechs Palmen von je vier Fingern. Dass der 24zöllige Massstab auch bei den Maurern nur das gewöhnliche Längenmass gewesen sei, ergibt die Antwort 54 des alten englischen Lehrlingsfragestückes, indem darin ausdrücklich gesagt wird, dass der 1) Uhlemann, a.
a. O., II. S. 84. 2) Baehr, der salomonische Tempel, Karlsruhe 1848, S. 23;
Uhlemann, Thot, S. 207.
erbauet und geschaffen hat und regiert. Der Bau der Welt und der Menschheit sind der göttliche oder salomonische Tempel, den die Gottheit sich selber bauet, so dass mit Recht in Antwort 71 des englischen Lehrlingsfragestückes als der zweite Grund, weshalb Drei eine Loge machen, angegeben wird, weil drei grosse Maurer beim Bau des salomonischen Tempels gewesen seien. Wie der schaffende, der in die Welt eingehende Gott die sieben Planetenwelten schafft, gehen aus dem göttlichen Geiste in dem Menschen die sieben Wissenschaften, alles menschliche Wissen und Können hervor und nach den sieben Wissenschaften des mit fünf Sinnen begabten Menschen machen auch Fünf und Sieben eine Loge. Nach allem Gesagten ist nun gewiss die obige Behauptung vollkommen gerechtfertigt, dass der maurerische 24zöllige Massstab ägyptischen Ursprunges und mit der Baukunst überhaupt besonders durch die Phönicier und Griechen aus Aegypten nach dem Abendlande gebracht worden sei. Dieser 24zöllige Massstab ist nämlich nichts Anderes als die gemeine oder kleine ägyptische Elle von 24 Zoll oder von zwei Fuss zu je 12 Zoll, wogegen die heilige oder königliche Elle 28 Zoll enthielt, wie von solchen heiligen altägyptischen Ellen noch mehrere Exemplare aufgefunden worden sind und in den europäischen Museen, z. B. zu Turin, Paris und Leyden, aufbewahrt werden.1) Der 24zöllige Massstab war also das gewöhnliche ägyptische Längenmass und diesen Massstab, diese Elle hatten von den Aegyptern besonders auch die Juden angenommen, weshalb die Masse des salomonischen Tempels in den Schriften des alten Testamentes nach Ellen bestimmt und angegeben werden.2) Die gesetzlich fixirte althebräische Elle mass 24 Finger oder sechs Palmen von je vier Fingern. Dass der 24zöllige Massstab auch bei den Maurern nur das gewöhnliche Längenmass gewesen sei, ergibt die Antwort 54 des alten englischen Lehrlingsfragestückes, indem darin ausdrücklich gesagt wird, dass der 1) Uhlemann, a.
a. O., II. S. 84. 2) Baehr, der salomonische Tempel, Karlsruhe 1848, S. 23;
Uhlemann, Thot, S. 207.
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erbauet und geschaffen hat und regiert. Der Bau der Welt und der Menschheit sind der göttliche oder salomonische Tempel, den die Gottheit sich selber bauet, so dass mit Recht in Antwort 71 des englischen Lehrlingsfragestückes als der zweite Grund, weshalb Drei eine Loge machen, angegeben wird, weil drei grosse Maurer beim Bau des salomonischen Tempels gewesen seien. Wie der schaffende, der in die Welt eingehende Gott die sieben Planetenwelten schafft, gehen aus dem göttlichen Geiste in dem Menschen die sieben Wissenschaften, alles menschliche Wissen und Können hervor und nach den sieben Wissenschaften des mit fünf Sinnen begabten Menschen machen auch Fünf und Sieben eine Loge.
Nach allem Gesagten ist nun gewiss die obige Behauptung vollkommen gerechtfertigt, dass der maurerische 24zöllige Massstab ägyptischen Ursprunges und mit der Baukunst überhaupt besonders durch die Phönicier und Griechen aus Aegypten nach dem Abendlande gebracht worden sei. Dieser 24zöllige Massstab ist nämlich nichts Anderes als die gemeine oder kleine ägyptische Elle von 24 Zoll oder von zwei Fuss zu je 12 Zoll, wogegen die heilige oder königliche Elle 28 Zoll enthielt, wie von solchen heiligen altägyptischen Ellen noch mehrere Exemplare aufgefunden worden sind und in den europäischen Museen, z. B. zu Turin, Paris und Leyden, aufbewahrt werden. 1) Der 24zöllige Massstab war also das gewöhnliche ägyptische Längenmass und diesen Massstab, diese Elle hatten von den Aegyptern besonders auch die Juden angenommen, weshalb die Masse des salomonischen Tempels in den Schriften des alten Testamentes nach Ellen bestimmt und angegeben werden. 2) Die gesetzlich fixirte althebräische Elle mass 24 Finger oder sechs Palmen von je vier Fingern. Dass der 24zöllige Massstab auch bei den Maurern nur das gewöhnliche Längenmass gewesen sei, ergibt die Antwort 54 des alten englischen Lehrlingsfragestückes, indem darin ausdrücklich gesagt wird, dass der
1) Uhlemann, a. a. O., II. S. 84.
2) Baehr, der salomonische Tempel, Karlsruhe 1848, S. 23; Uhlemann, Thot, S. 207.
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