Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.mer 6 oder 9 Götter bezeichneten.1) Die Maurer haben somit dieses Symbol wie den dadurch symbolisirten Gottesbegriff ganz unzweifelhaft aus Aegypten entlehnt und erhalten. Die 3 hämmernden Vorsteher der Maurer sind nur die schon oben berührten und besprochenen hämmernden, schmiedenden und bauenden Gottheiten der Phönicier und Aegypter, der Ursemiten. In der maurerischen Bedeutung trugen auch die Kabiren und ihre Priester in den sehr alten Mysterien auf der Insel Samothrace in der rechten Hand einen Hammer; ebenso sind auf phönicischen Münzen von Cossura und Thessalonich die Kabiren in einer gedrungenen Zwerggestalt, die den Hammer schwingt, auch ein Schurzfell trägt, dargestellt.2) Die Kabiren waren hämmernde kunstreiche Zwerge, Pygmäen, Patäken, von Movers, a. a. O., S. 653, unrichtig von [fremdsprachliches Material] hämmern, abgeleitet. Auch in dem uralten Orakel und Tempel des Zeus zu Dodona in Epirus war der pelasgische, d. h. phönicisch-ägyptische Zeus dargestellt und verehrt als der allmächtige Baumeister ([fremdsprachliches Material]) der Welt, als der Demiurg oder Schöpfer der Welt. Auf den zwei Säulen, welche in dem Tempel zu Dodona, wie vor oder in den Tempeln in Phönicien, zu Jerusalem, in Aegypten und bei den Mauern, standen, war der Demiurg oder Weltschöpfer im Geiste der ägyptisch-pelasgischen oder phönicisch-pelasgischen Theologie, wie auch auf Samothrace als Kabire vorgestellt, haltend in der einen Hand eine Geissel (des Osiris und des Amon, - des Jupiter O. M. Heliopolitanus, des syrischen Sonnengottes Adad, Malachbelus zu Heliopolis oder Baalbek in Syrien, dessen Bild angeblich aus dem ägyptischen Heliopolis stammte)3) mit drei Knöcheln an beweglichen Kettchen.4) Pindar, Fr. 29, sagt: [fremdsprachliches Material] - gross- 1) Uhlemann, ägypt. Alterthumskunde, I. S.
34, 38 und 64; Hieroglyphentafel von Brugsch in der Zeitschrift der deutschen morgenländ.
Gesellschaft, Bd. X. S. 668 vgl. mit den Erläuterungen S. 670 ff. 2) Movers, Untersuchungen
über die Religion und die Gottheiten der Phönicier, S. 652. 3) Preller, röm. Mythologie, S. 750. 4) Lasaulx, Studien des class.
Alterthums, S. 293 u. 301 ff.
mer 6 oder 9 Götter bezeichneten.1) Die Maurer haben somit dieses Symbol wie den dadurch symbolisirten Gottesbegriff ganz unzweifelhaft aus Aegypten entlehnt und erhalten. Die 3 hämmernden Vorsteher der Maurer sind nur die schon oben berührten und besprochenen hämmernden, schmiedenden und bauenden Gottheiten der Phönicier und Aegypter, der Ursemiten. In der maurerischen Bedeutung trugen auch die Kabiren und ihre Priester in den sehr alten Mysterien auf der Insel Samothrace in der rechten Hand einen Hammer; ebenso sind auf phönicischen Münzen von Cossura und Thessalonich die Kabiren in einer gedrungenen Zwerggestalt, die den Hammer schwingt, auch ein Schurzfell trägt, dargestellt.2) Die Kabiren waren hämmernde kunstreiche Zwerge, Pygmäen, Patäken, von Movers, a. a. O., S. 653, unrichtig von [fremdsprachliches Material] hämmern, abgeleitet. Auch in dem uralten Orakel und Tempel des Zeus zu Dodona in Epirus war der pelasgische, d. h. phönicisch-ägyptische Zeus dargestellt und verehrt als der allmächtige Baumeister ([fremdsprachliches Material]) der Welt, als der Demiurg oder Schöpfer der Welt. Auf den zwei Säulen, welche in dem Tempel zu Dodona, wie vor oder in den Tempeln in Phönicien, zu Jerusalem, in Aegypten und bei den Mauern, standen, war der Demiurg oder Weltschöpfer im Geiste der ägyptisch-pelasgischen oder phönicisch-pelasgischen Theologie, wie auch auf Samothrace als Kabire vorgestellt, haltend in der einen Hand eine Geissel (des Osiris und des Amon, – des Jupiter O. M. Heliopolitanus, des syrischen Sonnengottes Adad, Malachbelus zu Heliopolis oder Baalbek in Syrien, dessen Bild angeblich aus dem ägyptischen Heliopolis stammte)3) mit drei Knöcheln an beweglichen Kettchen.4) Pindar, Fr. 29, sagt: [fremdsprachliches Material] – gross- 1) Uhlemann, ägypt. Alterthumskunde, I. S.
34, 38 und 64; Hieroglyphentafel von Brugsch in der Zeitschrift der deutschen morgenländ.
Gesellschaft, Bd. X. S. 668 vgl. mit den Erläuterungen S. 670 ff. 2) Movers, Untersuchungen
über die Religion und die Gottheiten der Phönicier, S. 652. 3) Preller, röm. Mythologie, S. 750. 4) Lasaulx, Studien des class.
Alterthums, S. 293 u. 301 ff.
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mer 6 oder 9 Götter bezeichneten. 1) Die Maurer haben somit dieses Symbol wie den dadurch symbolisirten Gottesbegriff ganz unzweifelhaft aus Aegypten entlehnt und erhalten. Die 3 hämmernden Vorsteher der Maurer sind nur die schon oben berührten und besprochenen hämmernden, schmiedenden und bauenden Gottheiten der Phönicier und Aegypter, der Ursemiten. In der maurerischen Bedeutung trugen auch die Kabiren und ihre Priester in den sehr alten Mysterien auf der Insel Samothrace in der rechten Hand einen Hammer; ebenso sind auf phönicischen Münzen von Cossura und Thessalonich die Kabiren in einer gedrungenen Zwerggestalt, die den Hammer schwingt, auch ein Schurzfell trägt, dargestellt. 2) Die Kabiren waren hämmernde kunstreiche Zwerge, Pygmäen, Patäken, von Movers, a. a. O., S. 653, unrichtig von _ hämmern, abgeleitet. Auch in dem uralten Orakel und Tempel des Zeus zu Dodona in Epirus war der pelasgische, d. h. phönicisch-ägyptische Zeus dargestellt und verehrt als der allmächtige Baumeister (_ ) der Welt, als der Demiurg oder Schöpfer der Welt. Auf den zwei Säulen, welche in dem Tempel zu Dodona, wie vor oder in den Tempeln in Phönicien, zu Jerusalem, in Aegypten und bei den Mauern, standen, war der Demiurg oder Weltschöpfer im Geiste der ägyptisch-pelasgischen oder phönicisch-pelasgischen Theologie, wie auch auf Samothrace als Kabire vorgestellt, haltend in der einen Hand eine Geissel (des Osiris und des Amon, – des Jupiter O. M. Heliopolitanus, des syrischen Sonnengottes Adad, Malachbelus zu Heliopolis oder Baalbek in Syrien, dessen Bild angeblich aus dem ägyptischen Heliopolis stammte) 3) mit drei Knöcheln an beweglichen Kettchen. 4) Pindar, Fr. 29, sagt: _ – gross-
1) Uhlemann, ägypt. Alterthumskunde, I. S. 34, 38 und 64; Hieroglyphentafel von Brugsch in der Zeitschrift der deutschen morgenländ. Gesellschaft, Bd. X. S. 668 vgl. mit den Erläuterungen S. 670 ff.
2) Movers, Untersuchungen über die Religion und die Gottheiten der Phönicier, S. 652.
3) Preller, röm. Mythologie, S. 750.
4) Lasaulx, Studien des class. Alterthums, S. 293 u. 301 ff.
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