Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.schen Rhea,1) die heilige Mistel der Druiden, 2)der noch heute den Fischern und den Schiffern Norwegens heilige Vogelbeerbaum, wegen seiner üppigen Blätter bei uns Quieke, d. i. der stark, kräftig, jung, frisch Machende genannt, woher nhd. erquicken, neues Leben einhauchen.3) Die wahre Bedeutung und Eigenschaft der Quieke als des Baumes der unverwüstlichen Lebenskraft, welche ihn immer neue Sprossen treiben lässt, wird besonders durch das wuchernde Quikgras (triticum repens L.) klar. Wie die Akazie bei den Aegyptern schon der Sonne oder dem Sonnengotte d. i. dem Hiram, dem Herakles geweiht gewesen sein soll,4) war einst bei den Indern die Akazie (acacia suma Rosb.5) noch geheiligter. Schon die gefiederten Blätter hatten bei den Indern eine symbolische Beziehung auf die Flügel des Vogels, welcher das Feuer von dem Himmel den Menschen zur Erde herabgebracht haben sollte, - die Akazie erschien gleichsam als eine Verkörperung des feuer- und lichtbringenden, blitzetragenden Vogels, worüber die schönen Ausführungen von A. Kuhn in seiner mehr angeführten geistvollen Schrift über die Herabkunft des Feuers und des Göttertranks in ihrem ganzen Umfange nachgelesen zu werden verdienen. Die röthliche Akazie hatte durch ihre röthliche Farbe eine weitere Beziehung zu dem Feuer und zu dem Lichte, wie dieses besonders auch bei den rothen Beeren des Vogelbeerbaumes, bei dem indischen Parnabaum mit seinen herrlichen, dunkel scharlachrothen Blüthen6) und andern ähnlichen indischen Bäumen, namentlich auch bei den den Vogelbeeren gleichenden röthlichen Früchten der Ficus religiosa7) der Fall gewesen ist. Endlich möchte auch die Akazie oder vielmehr ein auf ihr gewachsenes Holz zur Erzeugung des reinen Feuers verwandt worden sein,8) in- 1) Preller, griech. Mythologie, I. S.
402. 3) Kuhn, a. a. O., S. 185 u. 191. 4) Prichard, ägypt. Mythologie, S. 273. 5) Kuhn, a. a. O., S. 193. 6) Kuhn, a. a. O., S. 192. 7) Kuhn, a. a. O., S, 196. 8) Kuhn, a. a. O., S. 193 u. 200.
schen Rhea,1) die heilige Mistel der Druiden, 2)der noch heute den Fischern und den Schiffern Norwegens heilige Vogelbeerbaum, wegen seiner üppigen Blätter bei uns Quieke, d. i. der stark, kräftig, jung, frisch Machende genannt, woher nhd. erquicken, neues Leben einhauchen.3) Die wahre Bedeutung und Eigenschaft der Quieke als des Baumes der unverwüstlichen Lebenskraft, welche ihn immer neue Sprossen treiben lässt, wird besonders durch das wuchernde Quikgras (triticum repens L.) klar. Wie die Akazie bei den Aegyptern schon der Sonne oder dem Sonnengotte d. i. dem Hiram, dem Herakles geweiht gewesen sein soll,4) war einst bei den Indern die Akazie (acacia suma Rosb.5) noch geheiligter. Schon die gefiederten Blätter hatten bei den Indern eine symbolische Beziehung auf die Flügel des Vogels, welcher das Feuer von dem Himmel den Menschen zur Erde herabgebracht haben sollte, – die Akazie erschien gleichsam als eine Verkörperung des feuer- und lichtbringenden, blitzetragenden Vogels, worüber die schönen Ausführungen von A. Kuhn in seiner mehr angeführten geistvollen Schrift über die Herabkunft des Feuers und des Göttertranks in ihrem ganzen Umfange nachgelesen zu werden verdienen. Die röthliche Akazie hatte durch ihre röthliche Farbe eine weitere Beziehung zu dem Feuer und zu dem Lichte, wie dieses besonders auch bei den rothen Beeren des Vogelbeerbaumes, bei dem indischen Parnabaum mit seinen herrlichen, dunkel scharlachrothen Blüthen6) und andern ähnlichen indischen Bäumen, namentlich auch bei den den Vogelbeeren gleichenden röthlichen Früchten der Ficus religiosa7) der Fall gewesen ist. Endlich möchte auch die Akazie oder vielmehr ein auf ihr gewachsenes Holz zur Erzeugung des reinen Feuers verwandt worden sein,8) in- 1) Preller, griech. Mythologie, I. S.
402. 3) Kuhn, a. a. O., S. 185 u. 191. 4) Prichard, ägypt. Mythologie, S. 273. 5) Kuhn, a. a. O., S. 193. 6) Kuhn, a. a. O., S. 192. 7) Kuhn, a. a. O., S, 196. 8) Kuhn, a. a. O., S. 193 u. 200.
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schen Rhea, 1) die heilige Mistel der Druiden, 2)der noch heute den Fischern und den Schiffern Norwegens heilige Vogelbeerbaum, wegen seiner üppigen Blätter bei uns Quieke, d. i. der stark, kräftig, jung, frisch Machende genannt, woher nhd. erquicken, neues Leben einhauchen. 3) Die wahre Bedeutung und Eigenschaft der Quieke als des Baumes der unverwüstlichen Lebenskraft, welche ihn immer neue Sprossen treiben lässt, wird besonders durch das wuchernde Quikgras (triticum repens L.) klar. Wie die Akazie bei den Aegyptern schon der Sonne oder dem Sonnengotte d. i. dem Hiram, dem Herakles geweiht gewesen sein soll, 4) war einst bei den Indern die Akazie (acacia suma Rosb. 5) noch geheiligter. Schon die gefiederten Blätter hatten bei den Indern eine symbolische Beziehung auf die Flügel des Vogels, welcher das Feuer von dem Himmel den Menschen zur Erde herabgebracht haben sollte, – die Akazie erschien gleichsam als eine Verkörperung des feuer- und lichtbringenden, blitzetragenden Vogels, worüber die schönen Ausführungen von A. Kuhn in seiner mehr angeführten geistvollen Schrift über die Herabkunft des Feuers und des Göttertranks in ihrem ganzen Umfange nachgelesen zu werden verdienen. Die röthliche Akazie hatte durch ihre röthliche Farbe eine weitere Beziehung zu dem Feuer und zu dem Lichte, wie dieses besonders auch bei den rothen Beeren des Vogelbeerbaumes, bei dem indischen Parnabaum mit seinen herrlichen, dunkel scharlachrothen Blüthen 6) und andern ähnlichen indischen Bäumen, namentlich auch bei den den Vogelbeeren gleichenden röthlichen Früchten der Ficus religiosa 7) der Fall gewesen ist. Endlich möchte auch die Akazie oder vielmehr ein auf ihr gewachsenes Holz zur Erzeugung des reinen Feuers verwandt worden sein, 8) in-
1) Preller, griech. Mythologie, I. S. 402.
3) Kuhn, a. a. O., S. 185 u. 191.
4) Prichard, ägypt. Mythologie, S. 273.
5) Kuhn, a. a. O., S. 193.
6) Kuhn, a. a. O., S. 192.
7) Kuhn, a. a. O., S, 196.
8) Kuhn, a. a. O., S. 193 u. 200.
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