Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.[fremdsprachliches Material] beilegte. Grimm hält es für keine ungezwungene Deutung, den Beinamen auf die Gemüthsheftigkeit der beiden Apostel zu beziehen. An den indischen Indra, den Gott des blauen Aethers, an dessen Stelle später bei den Indern Vishnu als der Gott des glänzenden Firmamentes getreten ist,1) erinnert ferner der deutsche Odhin, der alldurchdringende Gott der Luft und des lebendigen Geistes, indem er einen weiten blauen, oder auch einen vielfarbigen, einen blauen fleckigen Mantel trägt, nämlich den blauen Himmelsäther oder den Wolkenhimmel mit seinen wechselnden Farben.2) Der Mantel Odhins gleicht der Decke der maurerischen Loge. Das Gewand der Gottheit, ist der Sternenhimmel, das Weltenmeer. So wird auch zu dem tyrischen Baal oder Herakles gebetet: "Herakles mit dem Sternengewande bekleidet, Feuerbeherrscher, Weltgebietender, Helios, des sterblichen Lebens weitschallender Hirte, der Du in kreisender Bahn deinen Lauf vollendest, und den Sohn der Zeit, das 12monatliche Jahr, hinrollend, Kreis fortwälzest auf Kreis."3) Es bedarf wohl kaum noch einer weitern Erörterung, dass und wesshalb auch die blaue Farbe als das Symbol der Treue, Zuverlässigkeit und Wahrheit gelte. Der wolkenlose blaue Aether ist dem einfachen Hirten und Ackerbauer der sicherste Bürge seiner Unternehmungen, - des guten Wetters, welches er dazu bedarf; der blaue Aether lässt bis zum tiefsten Grunde, bis in die weiteste Ferne sich durchschauen und bleibt stets der gleiche reine und himmlische; der blaue Aether ist der unwandelbare Sitz der Sterne und des Lichts. Die blaue Farbe und der Hammer der Maurer, besonders des Meisters vom Stuhl, womit er die Loge regiert, wie der Himmelskönig den Himmel und die Erde, sind uralte Lichtsymbole, aufgekommen zur Zeit des Entstehens des Licht- und Sternendienstes und mit diesem auf die Völker fortgetragen. In dem Donnergott verbindet sich die Vorstellung der Gottheit als eines Naturwesens, als der allgewaltigen Natur- 1) Lassen, I. S.
764, und Dunker, II. S. 211. 2) Simrok, a. a. O., S. 212 u. 223. 3) Movers,
Untersuchungen, S. 182.
[fremdsprachliches Material] beilegte. Grimm hält es für keine ungezwungene Deutung, den Beinamen auf die Gemüthsheftigkeit der beiden Apostel zu beziehen. An den indischen Indra, den Gott des blauen Aethers, an dessen Stelle später bei den Indern Vishnu als der Gott des glänzenden Firmamentes getreten ist,1) erinnert ferner der deutsche Odhin, der alldurchdringende Gott der Luft und des lebendigen Geistes, indem er einen weiten blauen, oder auch einen vielfarbigen, einen blauen fleckigen Mantel trägt, nämlich den blauen Himmelsäther oder den Wolkenhimmel mit seinen wechselnden Farben.2) Der Mantel Odhins gleicht der Decke der maurerischen Loge. Das Gewand der Gottheit, ist der Sternenhimmel, das Weltenmeer. So wird auch zu dem tyrischen Baal oder Herakles gebetet: „Herakles mit dem Sternengewande bekleidet, Feuerbeherrscher, Weltgebietender, Helios, des sterblichen Lebens weitschallender Hirte, der Du in kreisender Bahn deinen Lauf vollendest, und den Sohn der Zeit, das 12monatliche Jahr, hinrollend, Kreis fortwälzest auf Kreis.“3) Es bedarf wohl kaum noch einer weitern Erörterung, dass und wesshalb auch die blaue Farbe als das Symbol der Treue, Zuverlässigkeit und Wahrheit gelte. Der wolkenlose blaue Aether ist dem einfachen Hirten und Ackerbauer der sicherste Bürge seiner Unternehmungen, – des guten Wetters, welches er dazu bedarf; der blaue Aether lässt bis zum tiefsten Grunde, bis in die weiteste Ferne sich durchschauen und bleibt stets der gleiche reine und himmlische; der blaue Aether ist der unwandelbare Sitz der Sterne und des Lichts. Die blaue Farbe und der Hammer der Maurer, besonders des Meisters vom Stuhl, womit er die Loge regiert, wie der Himmelskönig den Himmel und die Erde, sind uralte Lichtsymbole, aufgekommen zur Zeit des Entstehens des Licht- und Sternendienstes und mit diesem auf die Völker fortgetragen. In dem Donnergott verbindet sich die Vorstellung der Gottheit als eines Naturwesens, als der allgewaltigen Natur- 1) Lassen, I. S.
764, und Dunker, II. S. 211. 2) Simrok, a. a. O., S. 212 u. 223. 3) Movers,
Untersuchungen, S. 182.
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_ beilegte. Grimm hält es für keine ungezwungene Deutung, den Beinamen auf die Gemüthsheftigkeit der beiden Apostel zu beziehen.
An den indischen Indra, den Gott des blauen Aethers, an dessen Stelle später bei den Indern Vishnu als der Gott des glänzenden Firmamentes getreten ist, 1) erinnert ferner der deutsche Odhin, der alldurchdringende Gott der Luft und des lebendigen Geistes, indem er einen weiten blauen, oder auch einen vielfarbigen, einen blauen fleckigen Mantel trägt, nämlich den blauen Himmelsäther oder den Wolkenhimmel mit seinen wechselnden Farben. 2) Der Mantel Odhins gleicht der Decke der maurerischen Loge. Das Gewand der Gottheit, ist der Sternenhimmel, das Weltenmeer. So wird auch zu dem tyrischen Baal oder Herakles gebetet: „Herakles mit dem Sternengewande bekleidet, Feuerbeherrscher, Weltgebietender, Helios, des sterblichen Lebens weitschallender Hirte, der Du in kreisender Bahn deinen Lauf vollendest, und den Sohn der Zeit, das 12monatliche Jahr, hinrollend, Kreis fortwälzest auf Kreis.“ 3) Es bedarf wohl kaum noch einer weitern Erörterung, dass und wesshalb auch die blaue Farbe als das Symbol der Treue, Zuverlässigkeit und Wahrheit gelte. Der wolkenlose blaue Aether ist dem einfachen Hirten und Ackerbauer der sicherste Bürge seiner Unternehmungen, – des guten Wetters, welches er dazu bedarf; der blaue Aether lässt bis zum tiefsten Grunde, bis in die weiteste Ferne sich durchschauen und bleibt stets der gleiche reine und himmlische; der blaue Aether ist der unwandelbare Sitz der Sterne und des Lichts. Die blaue Farbe und der Hammer der Maurer, besonders des Meisters vom Stuhl, womit er die Loge regiert, wie der Himmelskönig den Himmel und die Erde, sind uralte Lichtsymbole, aufgekommen zur Zeit des Entstehens des Licht- und Sternendienstes und mit diesem auf die Völker fortgetragen. In dem Donnergott verbindet sich die Vorstellung der Gottheit als eines Naturwesens, als der allgewaltigen Natur-
1) Lassen, I. S. 764, und Dunker, II. S. 211.
2) Simrok, a. a. O., S. 212 u. 223.
3) Movers, Untersuchungen, S. 182.
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