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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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Adonis tödte, welchem die Sonne in dem Sternbilde des Stieres das Leben gegeben hatte.1) Als der Thierkreis zu den Aegyptern kam, behielten sie zwar die chaldäische Sternen- und Sonnensymbolik und den Jahresanfang um die Frühlingszeit bei, aber diese letztere fällt in Aegypten in den Monat Juli, wenn die Ueberschwemmungen des Nils eintreten, weshalb an diese und an den damit verbundenen Helikalaufgang des Sirius, der göttlichen Sothis oder Isis, der Anfang des Jahres angeknüpft wurde. Unbegründet ist die Behauptung Uhlemann's, a. a. O., II. S. 238, dass der Ursprung der Astronomie in Aegypten zu suchen sei und dass die Chaldäer nach Diodor die Schüler der ägyptischen Priester seien.

Ueber das Alter des ägyptischen Thierkreises, d. i. über die Zeit, wann der chaldäische Thierkreis nach Aegypten gebracht worden und dort in Gebrauch gekommen sei, herrschen sehr ungleiche und ganz entgegengesetzte Ansichten, die besonders durch den Thierkreis von Tentyra veranlasst worden sind, obwohl das Alter dieses Thierkreises und das Alter des Thierkreises in Aegypten überhaupt zwei durchaus verschiedene Dinge sind oder das letztere gar nicht durch das erstere bedingt und bestimmt wird. Während nun Einige, wie namentlich Bode und Rhode in der vorgehenden Abhandlung dem Thierkreis in Aegypten ein sehr hohes Alter, sogar von vielleicht 16,000 Jahren, ertheilen, behauptet z. B. Bunsen, Aegyptens Stelle in der Weltgeschichte, Va S. 17, dass der bei den Chaldäern uralte und bei den Griechen neue Thierkreis den Aegyptern bis zu Trajans Zeiten gänzlich unbekannt gewesen sei. Aehnlich äussert auch Lepsius, Chronologie S. 65, man finde die Thierkreisbilder ausschliesslich gerade auf den jüngsten der ägyptischen Denkmäler und bis jetzt seien sie mit Sicherheit nicht früher als im Uebergange von der ptolemäischen zu der römischen Herrschaft nachweisbar. Bezüglich des Thierkreises zu Tentyra gelangt daher Lepsius S. 102 zu der Ansicht. dass

1) Vergl. auch, was Schwarz, der Ursprung der Mythologie, Berlin 1860, S. 181 ff., über die Rindergottheiten, die Frühlingsdonnerbullen sagt.

Adonis tödte, welchem die Sonne in dem Sternbilde des Stieres das Leben gegeben hatte.1) Als der Thierkreis zu den Aegyptern kam, behielten sie zwar die chaldäische Sternen- und Sonnensymbolik und den Jahresanfang um die Frühlingszeit bei, aber diese letztere fällt in Aegypten in den Monat Juli, wenn die Ueberschwemmungen des Nils eintreten, weshalb an diese und an den damit verbundenen Helikalaufgang des Sirius, der göttlichen Sothis oder Isis, der Anfang des Jahres angeknüpft wurde. Unbegründet ist die Behauptung Uhlemann’s, a. a. O., II. S. 238, dass der Ursprung der Astronomie in Aegypten zu suchen sei und dass die Chaldäer nach Diodor die Schüler der ägyptischen Priester seien.

Ueber das Alter des ägyptischen Thierkreises, d. i. über die Zeit, wann der chaldäische Thierkreis nach Aegypten gebracht worden und dort in Gebrauch gekommen sei, herrschen sehr ungleiche und ganz entgegengesetzte Ansichten, die besonders durch den Thierkreis von Tentyra veranlasst worden sind, obwohl das Alter dieses Thierkreises und das Alter des Thierkreises in Aegypten überhaupt zwei durchaus verschiedene Dinge sind oder das letztere gar nicht durch das erstere bedingt und bestimmt wird. Während nun Einige, wie namentlich Bode und Rhode in der vorgehenden Abhandlung dem Thierkreis in Aegypten ein sehr hohes Alter, sogar von vielleicht 16,000 Jahren, ertheilen, behauptet z. B. Bunsen, Aegyptens Stelle in der Weltgeschichte, Va S. 17, dass der bei den Chaldäern uralte und bei den Griechen neue Thierkreis den Aegyptern bis zu Trajans Zeiten gänzlich unbekannt gewesen sei. Aehnlich äussert auch Lepsius, Chronologie S. 65, man finde die Thierkreisbilder ausschliesslich gerade auf den jüngsten der ägyptischen Denkmäler und bis jetzt seien sie mit Sicherheit nicht früher als im Uebergange von der ptolemäischen zu der römischen Herrschaft nachweisbar. Bezüglich des Thierkreises zu Tentyra gelangt daher Lepsius S. 102 zu der Ansicht. dass

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 worden sind, obwohl das Alter dieses Thierkreises und das Alter des Thierkreises in Aegypten
 überhaupt zwei durchaus verschiedene Dinge sind oder das letztere gar nicht durch das erstere
 bedingt und bestimmt wird. Während nun Einige, wie namentlich Bode und Rhode in der vorgehenden
 Abhandlung dem Thierkreis in Aegypten ein sehr hohes Alter, sogar von vielleicht 16,000 Jahren,
 ertheilen, behauptet z. B. Bunsen, Aegyptens Stelle in der Weltgeschichte, Va S. 17, dass der bei
 den Chaldäern uralte und bei den Griechen neue Thierkreis den Aegyptern bis zu Trajans Zeiten
 gänzlich unbekannt gewesen sei. Aehnlich äussert auch Lepsius, Chronologie S. 65, man finde die
 Thierkreisbilder ausschliesslich gerade auf den jüngsten der ägyptischen Denkmäler und bis jetzt
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[12/0028] Adonis tödte, welchem die Sonne in dem Sternbilde des Stieres das Leben gegeben hatte. 1) Als der Thierkreis zu den Aegyptern kam, behielten sie zwar die chaldäische Sternen- und Sonnensymbolik und den Jahresanfang um die Frühlingszeit bei, aber diese letztere fällt in Aegypten in den Monat Juli, wenn die Ueberschwemmungen des Nils eintreten, weshalb an diese und an den damit verbundenen Helikalaufgang des Sirius, der göttlichen Sothis oder Isis, der Anfang des Jahres angeknüpft wurde. Unbegründet ist die Behauptung Uhlemann’s, a. a. O., II. S. 238, dass der Ursprung der Astronomie in Aegypten zu suchen sei und dass die Chaldäer nach Diodor die Schüler der ägyptischen Priester seien. Ueber das Alter des ägyptischen Thierkreises, d. i. über die Zeit, wann der chaldäische Thierkreis nach Aegypten gebracht worden und dort in Gebrauch gekommen sei, herrschen sehr ungleiche und ganz entgegengesetzte Ansichten, die besonders durch den Thierkreis von Tentyra veranlasst worden sind, obwohl das Alter dieses Thierkreises und das Alter des Thierkreises in Aegypten überhaupt zwei durchaus verschiedene Dinge sind oder das letztere gar nicht durch das erstere bedingt und bestimmt wird. Während nun Einige, wie namentlich Bode und Rhode in der vorgehenden Abhandlung dem Thierkreis in Aegypten ein sehr hohes Alter, sogar von vielleicht 16,000 Jahren, ertheilen, behauptet z. B. Bunsen, Aegyptens Stelle in der Weltgeschichte, Va S. 17, dass der bei den Chaldäern uralte und bei den Griechen neue Thierkreis den Aegyptern bis zu Trajans Zeiten gänzlich unbekannt gewesen sei. Aehnlich äussert auch Lepsius, Chronologie S. 65, man finde die Thierkreisbilder ausschliesslich gerade auf den jüngsten der ägyptischen Denkmäler und bis jetzt seien sie mit Sicherheit nicht früher als im Uebergange von der ptolemäischen zu der römischen Herrschaft nachweisbar. Bezüglich des Thierkreises zu Tentyra gelangt daher Lepsius S. 102 zu der Ansicht. dass 1) Vergl. auch, was Schwarz, der Ursprung der Mythologie, Berlin 1860, S. 181 ff., über die Rindergottheiten, die Frühlingsdonnerbullen sagt.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/28>, abgerufen am 24.11.2024.