Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.d. h. die Huzvareschübersetzung.1) Die Uebersetzung von Kleuker (Riga 1776 - 78, 3 Thle.) leidet natürlich an den Mängeln des übersetzten Anquetil du Perron. 2) Mit der Menschwerdung des göttlichen Geistes und Wortes [fremdsprachliches Material], mit dem Leiden und Sterben des Gottmenschen, des erdgebornen Sonnengottes, erhielt das heilige Wort [fremdsprachliches Material] zugleich die Bedeutung der Geschichte des Leidens und Sterbens des Gottmenschen, des Sonnengottes, und wie das heilige Wort als der Name Gottes den Einzuweihenden und Eingeweihten mitgetheilt wurde, so wurde ihnen auch die heilige Geschichte, Mythe und Legende von dem Leiden und Sterben des Gottmenschen, des Gottes bei der Aufnahme oder noch nach derselben theils dargestellt, theils vorgetragen oder erzählt. Diese heilige Geschichte oder Sage ist bei den Maurern vorzüglich die Hirammythe, woran aber auch manche andere Mythen besonders über die Tempelbauten zu Jerusalem, über die babylonische Gefangenschaft der Juden u., s. w. in den höhern Graden, zumal der französischen Logen, sich reihen. Die Hirammythe ist also ein ganz wesentlicher Bestandtheil der maurerischen Meisterweihe und durchaus alterthümlichen Ursprungs, leider aber bisher wenig oder gar nicht verstanden; die Hirammythe und die maurerischen heiligen Worte oder Gottesnamen schliessen sich innig an einander an, bilden ein untrennbares Ganze und sind das eigentliche alte und jetzige maurerische Mysterium. Auch in den Mysterien der Alten und besonders in dem pythagoräischen Bunde oder in den orphischen Weihen wurde eine solche heilige Sage, ein episches Gedicht von 24 Gesängen mit den orphischen Grundlehren vorgetragen, welches von Pythagoras selbst verfasst sein soll und worüber Röth, Geschichte unserer abendländischen Philosophie, II. S. 609 ff., neuerlich am ausführlichsten und besten verhandelt hat. Röth bemerkt über den dogmatischen Inhalt der orphischen heiligen Sage, a. a. O. S. 629, dass sie den ge- 1) Vergleiche Spiegel, Avesta I. S. 18 ff., S
45 ff. und S. 277 ff.; II. Vorrede S. VIII ff. 2) Vergl. über dessen Leistungen auch noch Ahrens, juristische Encyklopädie, S. 210, 211
Anm.
d. h. die Huzvâreschübersetzung.1) Die Uebersetzung von Kleuker (Riga 1776 – 78, 3 Thle.) leidet natürlich an den Mängeln des übersetzten Anquetil du Perron. 2) Mit der Menschwerdung des göttlichen Geistes und Wortes [fremdsprachliches Material], mit dem Leiden und Sterben des Gottmenschen, des erdgebornen Sonnengottes, erhielt das heilige Wort [fremdsprachliches Material] zugleich die Bedeutung der Geschichte des Leidens und Sterbens des Gottmenschen, des Sonnengottes, und wie das heilige Wort als der Name Gottes den Einzuweihenden und Eingeweihten mitgetheilt wurde, so wurde ihnen auch die heilige Geschichte, Mythe und Legende von dem Leiden und Sterben des Gottmenschen, des Gottes bei der Aufnahme oder noch nach derselben theils dargestellt, theils vorgetragen oder erzählt. Diese heilige Geschichte oder Sage ist bei den Maurern vorzüglich die Hirammythe, woran aber auch manche andere Mythen besonders über die Tempelbauten zu Jerusalem, über die babylonische Gefangenschaft der Juden u., s. w. in den höhern Graden, zumal der französischen Logen, sich reihen. Die Hirammythe ist also ein ganz wesentlicher Bestandtheil der maurerischen Meisterweihe und durchaus alterthümlichen Ursprungs, leider aber bisher wenig oder gar nicht verstanden; die Hirammythe und die maurerischen heiligen Worte oder Gottesnamen schliessen sich innig an einander an, bilden ein untrennbares Ganze und sind das eigentliche alte und jetzige maurerische Mysterium. Auch in den Mysterien der Alten und besonders in dem pythagoräischen Bunde oder in den orphischen Weihen wurde eine solche heilige Sage, ein episches Gedicht von 24 Gesängen mit den orphischen Grundlehren vorgetragen, welches von Pythagoras selbst verfasst sein soll und worüber Röth, Geschichte unserer abendländischen Philosophie, II. S. 609 ff., neuerlich am ausführlichsten und besten verhandelt hat. Röth bemerkt über den dogmatischen Inhalt der orphischen heiligen Sage, a. a. O. S. 629, dass sie den ge- 1) Vergleiche Spiegel, Avesta I. S. 18 ff., S
45 ff. und S. 277 ff.; II. Vorrede S. VIII ff. 2) Vergl. über dessen Leistungen auch noch Ahrens, juristische Encyklopädie, S. 210, 211
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d. h. die Huzvâreschübersetzung. 1) Die Uebersetzung von Kleuker (Riga 1776 – 78, 3 Thle.) leidet natürlich an den Mängeln des übersetzten Anquetil du Perron. 2)
Mit der Menschwerdung des göttlichen Geistes und Wortes _ , mit dem Leiden und Sterben des Gottmenschen, des erdgebornen Sonnengottes, erhielt das heilige Wort _ zugleich die Bedeutung der Geschichte des Leidens und Sterbens des Gottmenschen, des Sonnengottes, und wie das heilige Wort als der Name Gottes den Einzuweihenden und Eingeweihten mitgetheilt wurde, so wurde ihnen auch die heilige Geschichte, Mythe und Legende von dem Leiden und Sterben des Gottmenschen, des Gottes bei der Aufnahme oder noch nach derselben theils dargestellt, theils vorgetragen oder erzählt. Diese heilige Geschichte oder Sage ist bei den Maurern vorzüglich die Hirammythe, woran aber auch manche andere Mythen besonders über die Tempelbauten zu Jerusalem, über die babylonische Gefangenschaft der Juden u., s. w. in den höhern Graden, zumal der französischen Logen, sich reihen. Die Hirammythe ist also ein ganz wesentlicher Bestandtheil der maurerischen Meisterweihe und durchaus alterthümlichen Ursprungs, leider aber bisher wenig oder gar nicht verstanden; die Hirammythe und die maurerischen heiligen Worte oder Gottesnamen schliessen sich innig an einander an, bilden ein untrennbares Ganze und sind das eigentliche alte und jetzige maurerische Mysterium. Auch in den Mysterien der Alten und besonders in dem pythagoräischen Bunde oder in den orphischen Weihen wurde eine solche heilige Sage, ein episches Gedicht von 24 Gesängen mit den orphischen Grundlehren vorgetragen, welches von Pythagoras selbst verfasst sein soll und worüber Röth, Geschichte unserer abendländischen Philosophie, II. S. 609 ff., neuerlich am ausführlichsten und besten verhandelt hat. Röth bemerkt über den dogmatischen Inhalt der orphischen heiligen Sage, a. a. O. S. 629, dass sie den ge-
1) Vergleiche Spiegel, Avesta I. S. 18 ff., S 45 ff. und S. 277 ff.; II. Vorrede S. VIII ff.
2) Vergl. über dessen Leistungen auch noch Ahrens, juristische Encyklopädie, S. 210, 211 Anm.
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