Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.selben in Verbindung stehenden Gebrechen und Krankheiten unter die sieben Planetengötter und die zwölf Zodiahalgottheiten vertheilt hatten. 1) Mit der chaldäischägyptischen Astrologie steht die Astrologie der Griechen und Römer und des ganzen Mittelalters begreiflich in dem innigsten Zusammenhange. An die babylonischen und ägyptischen zwölf Sonnenhäuser, zwölf Stationen des scheinbaren Laufes der Sonne an dem Himmel, reihen sich bei den Sinesen und nach ihnen bei den Indern die 28 Mondhäuser (chines. sieu und ind. naxatra), die 28 Theile oder Stationen, in welche die Ekliptik auch eingetheilt ward, um den Lauf des Mondes zu bestimmen. Die sieu oder naxatra sind Fundamentalsterne in der Nähe des Aequators, die in demselben oder beinahe in demselben Declinationskreise mit Circumpolarsternen liegen, deren Meridiandurchgänge die chinesischen Astronomen beobachteten, um die Bewegungen der Sonne, des Mondes und der Planeten und dadurch die Tages- und Jahreszeiten zu bestimmen. Dieser Gebrauch wird von den Sinesen dem Kaiser Yao zugeschrieben, dessen Regierungsantritt in das Jahr 2357 v. Chr. G. gesetzt wird. Aus den Erwähnungen des Tscheouli oder des Ritualbuches der Kaiser der Dynastie Tscheou, die seit dem J. 1122 v. Chr. G. regierten, geht mit Sicherheit hervor, dass unter dem ersten Kaiser derselben, Wu-wang, diese 28 Fundamentalsterne den Sinesen bekannt waren und wahrscheinlich vor seiner Zeit nur 24 bestimmt worden waren, und dass sein Bruder Tscheukong zu denselben vier neue hinzufügte.2) Es darf angenommen werden, dass diese Eintheilung des Himmels, von welcher allein die Sinesen nach Lassen einen practischen Gebrauch gemacht haben sollen, was aber kaum glaublich, - die Inder erst seit dem Jahre 1100 v. Chr. haben kennen lernen. Ob und wie viel hierin die Sinesen von den Chaldäern gelernt und erfahren haben, steht freilich nicht genau zu ermitteln; jedoch ist auch chaldäischer Einfluss wahrscheinlich, weil die Sinesen ge- 1) Uhlemann, a. a. O., IV. S. 101 ff. 2) Lassen, a. a. O,
I, S. 742 ff.
selben in Verbindung stehenden Gebrechen und Krankheiten unter die sieben Planetengötter und die zwölf Zodiahalgottheiten vertheilt hatten. 1) Mit der chaldäischägyptischen Astrologie steht die Astrologie der Griechen und Römer und des ganzen Mittelalters begreiflich in dem innigsten Zusammenhange. An die babylonischen und ägyptischen zwölf Sonnenhäuser, zwölf Stationen des scheinbaren Laufes der Sonne an dem Himmel, reihen sich bei den Sinesen und nach ihnen bei den Indern die 28 Mondhäuser (chines. sieu und ind. naxatra), die 28 Theile oder Stationen, in welche die Ekliptik auch eingetheilt ward, um den Lauf des Mondes zu bestimmen. Die sieu oder naxatra sind Fundamentalsterne in der Nähe des Aequators, die in demselben oder beinahe in demselben Declinationskreise mit Circumpolarsternen liegen, deren Meridiandurchgänge die chinesischen Astronomen beobachteten, um die Bewegungen der Sonne, des Mondes und der Planeten und dadurch die Tages- und Jahreszeiten zu bestimmen. Dieser Gebrauch wird von den Sinesen dem Kaiser Yao zugeschrieben, dessen Regierungsantritt in das Jahr 2357 v. Chr. G. gesetzt wird. Aus den Erwähnungen des Tscheouli oder des Ritualbuches der Kaiser der Dynastie Tscheou, die seit dem J. 1122 v. Chr. G. regierten, geht mit Sicherheit hervor, dass unter dem ersten Kaiser derselben, Wu-wang, diese 28 Fundamentalsterne den Sinesen bekannt waren und wahrscheinlich vor seiner Zeit nur 24 bestimmt worden waren, und dass sein Bruder Tscheukong zu denselben vier neue hinzufügte.2) Es darf angenommen werden, dass diese Eintheilung des Himmels, von welcher allein die Sinesen nach Lassen einen practischen Gebrauch gemacht haben sollen, was aber kaum glaublich, – die Inder erst seit dem Jahre 1100 v. Chr. haben kennen lernen. Ob und wie viel hierin die Sinesen von den Chaldäern gelernt und erfahren haben, steht freilich nicht genau zu ermitteln; jedoch ist auch chaldäischer Einfluss wahrscheinlich, weil die Sinesen ge- 1) Uhlemann, a. a. O., IV. S. 101 ff. 2) Lassen, a. a. O,
I, S. 742 ff.
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selben in Verbindung stehenden Gebrechen und Krankheiten unter die sieben Planetengötter und die zwölf Zodiahalgottheiten vertheilt hatten. 1) Mit der chaldäischägyptischen Astrologie steht die Astrologie der Griechen und Römer und des ganzen Mittelalters begreiflich in dem innigsten Zusammenhange.
An die babylonischen und ägyptischen zwölf Sonnenhäuser, zwölf Stationen des scheinbaren Laufes der Sonne an dem Himmel, reihen sich bei den Sinesen und nach ihnen bei den Indern die 28 Mondhäuser (chines. sieu und ind. naxatra), die 28 Theile oder Stationen, in welche die Ekliptik auch eingetheilt ward, um den Lauf des Mondes zu bestimmen. Die sieu oder naxatra sind Fundamentalsterne in der Nähe des Aequators, die in demselben oder beinahe in demselben Declinationskreise mit Circumpolarsternen liegen, deren Meridiandurchgänge die chinesischen Astronomen beobachteten, um die Bewegungen der Sonne, des Mondes und der Planeten und dadurch die Tages- und Jahreszeiten zu bestimmen. Dieser Gebrauch wird von den Sinesen dem Kaiser Yao zugeschrieben, dessen Regierungsantritt in das Jahr 2357 v. Chr. G. gesetzt wird. Aus den Erwähnungen des Tscheouli oder des Ritualbuches der Kaiser der Dynastie Tscheou, die seit dem J. 1122 v. Chr. G. regierten, geht mit Sicherheit hervor, dass unter dem ersten Kaiser derselben, Wu-wang, diese 28 Fundamentalsterne den Sinesen bekannt waren und wahrscheinlich vor seiner Zeit nur 24 bestimmt worden waren, und dass sein Bruder Tscheukong zu denselben vier neue hinzufügte. 2) Es darf angenommen werden, dass diese Eintheilung des Himmels, von welcher allein die Sinesen nach Lassen einen practischen Gebrauch gemacht haben sollen, was aber kaum glaublich, – die Inder erst seit dem Jahre 1100 v. Chr. haben kennen lernen. Ob und wie viel hierin die Sinesen von den Chaldäern gelernt und erfahren haben, steht freilich nicht genau zu ermitteln; jedoch ist auch chaldäischer Einfluss wahrscheinlich, weil die Sinesen ge-
1) Uhlemann, a. a. O., IV. S. 101 ff.
2) Lassen, a. a. O, I, S. 742 ff.
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