Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.und der christlichen Bildung bei den noch heidnischen Germanen fällt ursprünglich und lange zusammen mit dem Kirchenbaue, mit dem Senden, Einführen und Festsetzen der christlichen Bauleute, der bauenden Mönche; mit den neuen Kirchen und Domen breitete sich das Christenthum unter den Germanen selbst aus und in der Kirchenbaukunst entwickelte sich, wuchs empor und blühte das Christenthum selbst. Die Kirchenbaukunst ist der höchste, lebendigste und bleibendste Ausdruck des germanisch-christlichen Mittelalters; die wirkliche und geistige aufgebauete Kirche der christlichen Germanen. Die Kirchenbaukunst, die Steinmetzkunst, das Steinwerk war das Mysterium, die geheime mündliche Lehre und der geheime mündliche Unterricht der Baubrüderschaften und der Bauzünfte der ersten und zweiten Periode und um dieses Mysterium zu erhalten und es als Meister ausüben zu können, mussten die germanischen Christen sieben Jahre lernen und dienen, sieben Jahre lernen und wandern, sieben Jahre Lehrling und Geselle sein. Was noch heute und seit dem Anfange der dritten Periode in den Logen gelehrt wird, sind nur schwache Ueberreste des frühern Wissens und besteht einzig aus dem Rituale und den allgemein menschlichen Lehren in der Hülle der Symbole, welche vorher blosse Nebensache waren und jetzt zur Hauptsache, zur noch übrigen einzigen Sache geworden sind. Statt der Steine für die Kirchen und die Dome werden nun die Menschen für die Menschheit gebildet und zur Menschheit, dem grossen geistigen Dome der Gottheit, verbunden. In dem sogenannten Freimaurerverhöre,1) welches König Heinrich Vl. von England eigenhändig geschrieben haben soll, wird auf die ersteFrage: "Was mag wohl das Geheimniss der Freimaurei sein?" geantwortet: "Es ist dies die Kenntniss der Natur, die richtige Auffassung ihrer Werke, und der Macht, welche sich darin kundgibt; es ist ferner die richtige Anwendung dieser Natur und ihrer Gesetze, die sich nach Zahl, Mass und Gewicht verkünden, zu Allem, was des 1) Vergl. darüber besonders Krause,
Kunsturkunden, I. 1. S. 13 ff; Lenning, Encyklopädie, unter Heinrich Vl.
und der christlichen Bildung bei den noch heidnischen Germanen fällt ursprünglich und lange zusammen mit dem Kirchenbaue, mit dem Senden, Einführen und Festsetzen der christlichen Bauleute, der bauenden Mönche; mit den neuen Kirchen und Domen breitete sich das Christenthum unter den Germanen selbst aus und in der Kirchenbaukunst entwickelte sich, wuchs empor und blühte das Christenthum selbst. Die Kirchenbaukunst ist der höchste, lebendigste und bleibendste Ausdruck des germanisch-christlichen Mittelalters; die wirkliche und geistige aufgebauete Kirche der christlichen Germanen. Die Kirchenbaukunst, die Steinmetzkunst, das Steinwerk war das Mysterium, die geheime mündliche Lehre und der geheime mündliche Unterricht der Baubrüderschaften und der Bauzünfte der ersten und zweiten Periode und um dieses Mysterium zu erhalten und es als Meister ausüben zu können, mussten die germanischen Christen sieben Jahre lernen und dienen, sieben Jahre lernen und wandern, sieben Jahre Lehrling und Geselle sein. Was noch heute und seit dem Anfange der dritten Periode in den Logen gelehrt wird, sind nur schwache Ueberreste des frühern Wissens und besteht einzig aus dem Rituale und den allgemein menschlichen Lehren in der Hülle der Symbole, welche vorher blosse Nebensache waren und jetzt zur Hauptsache, zur noch übrigen einzigen Sache geworden sind. Statt der Steine für die Kirchen und die Dome werden nun die Menschen für die Menschheit gebildet und zur Menschheit, dem grossen geistigen Dome der Gottheit, verbunden. In dem sogenannten Freimaurerverhöre,1) welches König Heinrich Vl. von England eigenhändig geschrieben haben soll, wird auf die ersteFrage: „Was mag wohl das Geheimniss der Freimaurei sein?“ geantwortet: „Es ist dies die Kenntniss der Natur, die richtige Auffassung ihrer Werke, und der Macht, welche sich darin kundgibt; es ist ferner die richtige Anwendung dieser Natur und ihrer Gesetze, die sich nach Zahl, Mass und Gewicht verkünden, zu Allem, was des 1) Vergl. darüber besonders Krause,
Kunsturkunden, I. 1. S. 13 ff; Lenning, Encyklopädie, unter Heinrich Vl.
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und der christlichen Bildung bei den noch heidnischen Germanen fällt ursprünglich und lange zusammen mit dem Kirchenbaue, mit dem Senden, Einführen und Festsetzen der christlichen Bauleute, der bauenden Mönche; mit den neuen Kirchen und Domen breitete sich das Christenthum unter den Germanen selbst aus und in der Kirchenbaukunst entwickelte sich, wuchs empor und blühte das Christenthum selbst. Die Kirchenbaukunst ist der höchste, lebendigste und bleibendste Ausdruck des germanisch-christlichen Mittelalters; die wirkliche und geistige aufgebauete Kirche der christlichen Germanen. Die Kirchenbaukunst, die Steinmetzkunst, das Steinwerk war das Mysterium, die geheime mündliche Lehre und der geheime mündliche Unterricht der Baubrüderschaften und der Bauzünfte der ersten und zweiten Periode und um dieses Mysterium zu erhalten und es als Meister ausüben zu können, mussten die germanischen Christen sieben Jahre lernen und dienen, sieben Jahre lernen und wandern, sieben Jahre Lehrling und Geselle sein. Was noch heute und seit dem Anfange der dritten Periode in den Logen gelehrt wird, sind nur schwache Ueberreste des frühern Wissens und besteht einzig aus dem Rituale und den allgemein menschlichen Lehren in der Hülle der Symbole, welche vorher blosse Nebensache waren und jetzt zur Hauptsache, zur noch übrigen einzigen Sache geworden sind. Statt der Steine für die Kirchen und die Dome werden nun die Menschen für die Menschheit gebildet und zur Menschheit, dem grossen geistigen Dome der Gottheit, verbunden.
In dem sogenannten Freimaurerverhöre, 1) welches König Heinrich Vl. von England eigenhändig geschrieben haben soll, wird auf die ersteFrage: „Was mag wohl das Geheimniss der Freimaurei sein?“ geantwortet:
„Es ist dies die Kenntniss der Natur, die richtige Auffassung ihrer Werke, und der Macht, welche sich darin kundgibt; es ist ferner die richtige Anwendung dieser Natur und ihrer Gesetze, die sich nach Zahl, Mass und Gewicht verkünden, zu Allem, was des
1) Vergl. darüber besonders Krause, Kunsturkunden, I. 1. S. 13 ff; Lenning, Encyklopädie, unter Heinrich Vl.
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