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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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wurde. Auch der griechische Chrysaor hat ein goldenes Schwert als das Lichtschwert in den Händen, das die Poren der Erde öffnet und die Fruchtbarkeit aus ihr hervorlockt. 1) Ebenso hat der parsische Yima, der indische Yama, eine goldene Lanze, womit er die Erde spaltet. 2) Auch Apollo erhält von Homer das Prädikat [fremdsprachliches Material] (der Gott mit dem goldenen Schwerte), jedoch ist hier das goldene Sehwert wohl auf den Blitz zu deuten, welchen der in der Frühlingszeit wiederkehrende Apollo in den Gewittern schleudert.

Diese Gewitter- und Lichtgottheiten hatten nun neben der blosen Naturbedeutung insofern noch eine gewisse ethische Bedeutung, als sie als Frühlings- und Jahresgötter Glück und Segen, oder auch Unglück und Verderben bringen konnten und als Kriegsgötter den Ausgang und das Schicksal der Schlachten leiteten, den Sieg und Niederlage bestimmten, - noch mehr aber insofern, als sie die ruhmreich gefallenen Helden in ihrem Himmel versammelten und dadurch lohnten. Die Hoffnung auf diesen Lohn, - der Glaube, durch den Tod auf dem Schlachtfelde unmittelbar in das Reich des Odhin, in seinen Walhalla hinüberzuziehen, erzeugte namentlich bei den Germanen ihre unwiderstehliche Tapferkeit und Todesverachtung, welche sie den Römern so furchtbar und verderblich machte und die von ihnen als furor teutonicus, als Berserkerwuth bezeichnet wurde. 3) lm Walhalla Odhins erfreuten sich die gefallenen Helden noch täglich des Kampfes und standen fallend sogleich wieder auf; auch sollten sie einstens aus dem Walhalla mit Odhin zum letzten Weltkampfe ausziehen und dann mit ihm unterliegen und als zeitlich endigen. Auch in dem Gesetze des indischen Manu heisst es, dass die Könige, welche in der Schlacht, begierig einander zu überwinden, mit dem grössten Muthe fechten und das Haupt nicht abwenden, geraden Weges in den Himmel gehen, wenn sie fallen. Der indische Schlachtengott Indra gleicht in aller und jeder Hinsicht dem deutschen Odhin

1) Furtwängler, die Idee des Todes, S. 69.
2) Vendidad, Farg. 2, 32.
3) Menzel, Odin, S. 127 ff.

wurde. Auch der griechische Chrysaor hat ein goldenes Schwert als das Lichtschwert in den Händen, das die Poren der Erde öffnet und die Fruchtbarkeit aus ihr hervorlockt. 1) Ebenso hat der parsische Yima, der indische Yama, eine goldene Lanze, womit er die Erde spaltet. 2) Auch Apollo erhält von Homer das Prädikat [fremdsprachliches Material] (der Gott mit dem goldenen Schwerte), jedoch ist hier das goldene Sehwert wohl auf den Blitz zu deuten, welchen der in der Frühlingszeit wiederkehrende Apollo in den Gewittern schleudert.

Diese Gewitter- und Lichtgottheiten hatten nun neben der blosen Naturbedeutung insofern noch eine gewisse ethische Bedeutung, als sie als Frühlings- und Jahresgötter Glück und Segen, oder auch Unglück und Verderben bringen konnten und als Kriegsgötter den Ausgang und das Schicksal der Schlachten leiteten, den Sieg und Niederlage bestimmten, – noch mehr aber insofern, als sie die ruhmreich gefallenen Helden in ihrem Himmel versammelten und dadurch lohnten. Die Hoffnung auf diesen Lohn, – der Glaube, durch den Tod auf dem Schlachtfelde unmittelbar in das Reich des Odhin, in seinen Walhalla hinüberzuziehen, erzeugte namentlich bei den Germanen ihre unwiderstehliche Tapferkeit und Todesverachtung, welche sie den Römern so furchtbar und verderblich machte und die von ihnen als furor teutonicus, als Berserkerwuth bezeichnet wurde. 3) lm Walhalla Odhins erfreuten sich die gefallenen Helden noch täglich des Kampfes und standen fallend sogleich wieder auf; auch sollten sie einstens aus dem Walhalla mit Odhin zum letzten Weltkampfe ausziehen und dann mit ihm unterliegen und als zeitlich endigen. Auch in dem Gesetze des indischen Manu heisst es, dass die Könige, welche in der Schlacht, begierig einander zu überwinden, mit dem grössten Muthe fechten und das Haupt nicht abwenden, geraden Weges in den Himmel gehen, wenn sie fallen. Der indische Schlachtengott Indra gleicht in aller und jeder Hinsicht dem deutschen Odhin

1) Furtwängler, die Idee des Todes, S. 69.
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[37/0053] wurde. Auch der griechische Chrysaor hat ein goldenes Schwert als das Lichtschwert in den Händen, das die Poren der Erde öffnet und die Fruchtbarkeit aus ihr hervorlockt. 1) Ebenso hat der parsische Yima, der indische Yama, eine goldene Lanze, womit er die Erde spaltet. 2) Auch Apollo erhält von Homer das Prädikat _ (der Gott mit dem goldenen Schwerte), jedoch ist hier das goldene Sehwert wohl auf den Blitz zu deuten, welchen der in der Frühlingszeit wiederkehrende Apollo in den Gewittern schleudert. Diese Gewitter- und Lichtgottheiten hatten nun neben der blosen Naturbedeutung insofern noch eine gewisse ethische Bedeutung, als sie als Frühlings- und Jahresgötter Glück und Segen, oder auch Unglück und Verderben bringen konnten und als Kriegsgötter den Ausgang und das Schicksal der Schlachten leiteten, den Sieg und Niederlage bestimmten, – noch mehr aber insofern, als sie die ruhmreich gefallenen Helden in ihrem Himmel versammelten und dadurch lohnten. Die Hoffnung auf diesen Lohn, – der Glaube, durch den Tod auf dem Schlachtfelde unmittelbar in das Reich des Odhin, in seinen Walhalla hinüberzuziehen, erzeugte namentlich bei den Germanen ihre unwiderstehliche Tapferkeit und Todesverachtung, welche sie den Römern so furchtbar und verderblich machte und die von ihnen als furor teutonicus, als Berserkerwuth bezeichnet wurde. 3) lm Walhalla Odhins erfreuten sich die gefallenen Helden noch täglich des Kampfes und standen fallend sogleich wieder auf; auch sollten sie einstens aus dem Walhalla mit Odhin zum letzten Weltkampfe ausziehen und dann mit ihm unterliegen und als zeitlich endigen. Auch in dem Gesetze des indischen Manu heisst es, dass die Könige, welche in der Schlacht, begierig einander zu überwinden, mit dem grössten Muthe fechten und das Haupt nicht abwenden, geraden Weges in den Himmel gehen, wenn sie fallen. Der indische Schlachtengott Indra gleicht in aller und jeder Hinsicht dem deutschen Odhin 1) Furtwängler, die Idee des Todes, S. 69. 2) Vendidad, Farg. 2, 32. 3) Menzel, Odin, S. 127 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/53>, abgerufen am 21.11.2024.