sieben Grade, wie ebenso das System der
rectificirten schottischen Maurerei sieben Grade hatte, obwohl jetzt gewöhnlich nur noch sechs
ertheilt werden. Nach der schon berührten Grundvorstellung der Zarathustrischen Religion waren die
Mithrageweihten heilige Streiter des Lichts, des Guten und des Wahren gegen die Finsterniss, das
Böse und die Lüge, - wahre Gotteskämpfer, wie Israel; und Mitkra selbst wurde als das Vorbild aller
gewaltigen und siegreichen Streiter dargestellt. In dem von Windischmann übersetzten Opfergebete an
Mithra, in dem Mihir Yasht wird in der letztern Beziehung gesagt:
123. Mithra - den wachsamen, welchem opferte Ahura-Mazda auf dem glänzenden Garo-Nmana.
124. Mit erhobenen Armen fährt zur Unsterblichkeit hin Mithra der weitflurige vom glänzenden
Garo-Nmana aus, auf schönem Wagen gefahren, dem gleich festen, allgestaltigen, goldenen.
125. An diesem Wagen fahren (ziehen) vier weisse Renner von gleicher Farbe, Geistesspeise
essend, ohne Krankheit; ihre Vorderhufen mit Gold beschlagen, die hinteren mit Silber; alle sind sie
angespannt an die Deichsel, die nach oben gekrümmte, die gebunden ist mit gespaltenen,
wohlgemachten, dicken Klammern von Metall.
126. Auf seiner rechten Seite fährt Rasnu der gradeste (gerechteste), heiligste,
aufgewachsenste; auf seiner linken Seite fährt er die gerechteste Unterweisung, die spendentragende,
reine, mit weissen Kleidern angethan, weiss: ein Gleichniss der mazdayacnischen Lehre.
127. Nach fährt der starke Fluch des Weisen im Körper eines Ebers, eines sich entgegenwerfenden,
scharfhauerigen, männlichen, scharfklauigen, auf einmal erschlagenden, eines Ebers, eines fetten,
ergrimmten, angesichttriefenden, tüchtigen, gebundenen und bis zum Ende fahrenden. Zunächst ihm fuhr
das Feuer, das angezündete, die gewaltige königliche Gnade (Majestät).
128. Es steht als Schutz des Wagens des weitflurigen Mithra ein Tausend Bogen von Knochen, deren
Sehnen aus Sehnen der Rinder wohl gemacht sind; geisterstark fahren sie hin, geisterstark fallen sie
auf den Schädel der Daeva's.
129. Es steht als Schutz des Wagens des weitflurigen Mithra ein Tausend Pfeile, die mit
Kahrkacafedern befiedert, mit goldenen Spitzen, hörnernem Schaft und Auszweigungen von Knochen und
Eisen wohlgemacht sind; geisterstark fahren sie hin, geisterstark fallen sie auf den Schädel der
Daeva's.
130. Es steht als Schutz des Wagens des weitflurigen Mithra ein Tausend Lanzen mit scharfer
Spitze wohlgemacht; geisterstark fahren sie hin, geisterstark fallen sie auf den Schädel der
Daeva's. Es steht als Schutz des Wagens des weitflurigen Mithra ein Tausend Wurfscheiben von Kupfer,
zweigeschärft, wohlgemacht; geisterstark fahren sie hin, geisterstark fallen sie auf den Schädel der
Daeva's.
sieben Grade, wie ebenso das System der
rectificirten schottischen Maurerei sieben Grade hatte, obwohl jetzt gewöhnlich nur noch sechs
ertheilt werden. Nach der schon berührten Grundvorstellung der Zarathustrischen Religion waren die
Mithrageweihten heilige Streiter des Lichts, des Guten und des Wahren gegen die Finsterniss, das
Böse und die Lüge, – wahre Gotteskämpfer, wie Israel; und Mitkra selbst wurde als das Vorbild aller
gewaltigen und siegreichen Streiter dargestellt. In dem von Windischmann übersetzten Opfergebete an
Mithra, in dem Mihir Yasht wird in der letztern Beziehung gesagt:
123. Mithra – den wachsamen, welchem opferte Ahura-Mazdâ auf dem glänzenden Garô-Nmâna.
124. Mit erhobenen Armen fährt zur Unsterblichkeit hin Mithra der weitflurige vom glänzenden
Garô-Nmâna aus, auf schönem Wagen gefahren, dem gleich festen, allgestaltigen, goldenen.
125. An diesem Wagen fahren (ziehen) vier weisse Renner von gleicher Farbe, Geistesspeise
essend, ohne Krankheit; ihre Vorderhufen mit Gold beschlagen, die hinteren mit Silber; alle sind sie
angespannt an die Deichsel, die nach oben gekrümmte, die gebunden ist mit gespaltenen,
wohlgemachten, dicken Klammern von Metall.
126. Auf seiner rechten Seite fährt Rasnu der gradeste (gerechteste), heiligste,
aufgewachsenste; auf seiner linken Seite fährt er die gerechteste Unterweisung, die spendentragende,
reine, mit weissen Kleidern angethan, weiss: ein Gleichniss der mazdayacnischen Lehre.
127. Nach fährt der starke Fluch des Weisen im Körper eines Ebers, eines sich entgegenwerfenden,
scharfhauerigen, männlichen, scharfklauigen, auf einmal erschlagenden, eines Ebers, eines fetten,
ergrimmten, angesichttriefenden, tüchtigen, gebundenen und bis zum Ende fahrenden. Zunächst ihm fuhr
das Feuer, das angezündete, die gewaltige königliche Gnade (Majestät).
128. Es steht als Schutz des Wagens des weitflurigen Mithra ein Tausend Bogen von Knochen, deren
Sehnen aus Sehnen der Rinder wohl gemacht sind; geisterstark fahren sie hin, geisterstark fallen sie
auf den Schädel der Daêva’s.
129. Es steht als Schutz des Wagens des weitflurigen Mithra ein Tausend Pfeile, die mit
Kahrkâcafedern befiedert, mit goldenen Spitzen, hörnernem Schaft und Auszweigungen von Knochen und
Eisen wohlgemacht sind; geisterstark fahren sie hin, geisterstark fallen sie auf den Schädel der
Daêva’s.
130. Es steht als Schutz des Wagens des weitflurigen Mithra ein Tausend Lanzen mit scharfer
Spitze wohlgemacht; geisterstark fahren sie hin, geisterstark fallen sie auf den Schädel der
Daêva’s. Es steht als Schutz des Wagens des weitflurigen Mithra ein Tausend Wurfscheiben von Kupfer,
zweigeschärft, wohlgemacht; geisterstark fahren sie hin, geisterstark fallen sie auf den Schädel der
Daêva’s.
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sieben Grade, wie ebenso das System der
rectificirten schottischen Maurerei sieben Grade hatte, obwohl jetzt gewöhnlich nur noch sechs
ertheilt werden. Nach der schon berührten Grundvorstellung der Zarathustrischen Religion waren die
Mithrageweihten heilige Streiter des Lichts, des Guten und des Wahren gegen die Finsterniss, das
Böse und die Lüge, – wahre Gotteskämpfer, wie Israel; und Mitkra selbst wurde als das Vorbild aller
gewaltigen und siegreichen Streiter dargestellt. In dem von Windischmann übersetzten Opfergebete an
Mithra, in dem Mihir Yasht wird in der letztern Beziehung gesagt:</p><citrendition="#et"><quote><p> 123. Mithra – den wachsamen, welchem opferte Ahura-Mazdâ auf dem glänzenden Garô-Nmâna.</p><p> 124. Mit erhobenen Armen fährt zur Unsterblichkeit hin Mithra der weitflurige vom glänzenden
Garô-Nmâna aus, auf schönem Wagen gefahren, dem gleich festen, allgestaltigen, goldenen.</p><p> 125. An diesem Wagen fahren (ziehen) vier weisse Renner von gleicher Farbe, Geistesspeise
essend, ohne Krankheit; ihre Vorderhufen mit Gold beschlagen, die hinteren mit Silber; alle sind sie
angespannt an die Deichsel, die nach oben gekrümmte, die gebunden ist mit gespaltenen,
wohlgemachten, dicken Klammern von Metall.</p><p> 126. Auf seiner rechten Seite fährt Rasnu der gradeste (gerechteste), heiligste,
aufgewachsenste; auf seiner linken Seite fährt er die gerechteste Unterweisung, die spendentragende,
reine, mit weissen Kleidern angethan, weiss: ein Gleichniss der mazdayacnischen Lehre.</p><p> 127. Nach fährt der starke Fluch des Weisen im Körper eines Ebers, eines sich entgegenwerfenden,
scharfhauerigen, männlichen, scharfklauigen, auf einmal erschlagenden, eines Ebers, eines fetten,
ergrimmten, angesichttriefenden, tüchtigen, gebundenen und bis zum Ende fahrenden. Zunächst ihm fuhr
das Feuer, das angezündete, die gewaltige königliche Gnade (Majestät).</p><p> 128. Es steht als Schutz des Wagens des weitflurigen Mithra ein Tausend Bogen von Knochen, deren
Sehnen aus Sehnen der Rinder wohl gemacht sind; geisterstark fahren sie hin, geisterstark fallen sie
auf den Schädel der Daêva’s.</p><p> 129. Es steht als Schutz des Wagens des weitflurigen Mithra ein Tausend Pfeile, die mit
Kahrkâcafedern befiedert, mit goldenen Spitzen, hörnernem Schaft und Auszweigungen von Knochen und
Eisen wohlgemacht sind; geisterstark fahren sie hin, geisterstark fallen sie auf den Schädel der
Daêva’s.</p><p> 130. Es steht als Schutz des Wagens des weitflurigen Mithra ein Tausend Lanzen mit scharfer
Spitze wohlgemacht; geisterstark fahren sie hin, geisterstark fallen sie auf den Schädel der
Daêva’s. Es steht als Schutz des Wagens des weitflurigen Mithra ein Tausend Wurfscheiben von Kupfer,
zweigeschärft, wohlgemacht; geisterstark fahren sie hin, geisterstark fallen sie auf den Schädel der
Daêva’s.</p></quote></cit></div></body></text></TEI>
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sieben Grade, wie ebenso das System der rectificirten schottischen Maurerei sieben Grade hatte, obwohl jetzt gewöhnlich nur noch sechs ertheilt werden. Nach der schon berührten Grundvorstellung der Zarathustrischen Religion waren die Mithrageweihten heilige Streiter des Lichts, des Guten und des Wahren gegen die Finsterniss, das Böse und die Lüge, – wahre Gotteskämpfer, wie Israel; und Mitkra selbst wurde als das Vorbild aller gewaltigen und siegreichen Streiter dargestellt. In dem von Windischmann übersetzten Opfergebete an Mithra, in dem Mihir Yasht wird in der letztern Beziehung gesagt:
123. Mithra – den wachsamen, welchem opferte Ahura-Mazdâ auf dem glänzenden Garô-Nmâna.
124. Mit erhobenen Armen fährt zur Unsterblichkeit hin Mithra der weitflurige vom glänzenden Garô-Nmâna aus, auf schönem Wagen gefahren, dem gleich festen, allgestaltigen, goldenen.
125. An diesem Wagen fahren (ziehen) vier weisse Renner von gleicher Farbe, Geistesspeise essend, ohne Krankheit; ihre Vorderhufen mit Gold beschlagen, die hinteren mit Silber; alle sind sie angespannt an die Deichsel, die nach oben gekrümmte, die gebunden ist mit gespaltenen, wohlgemachten, dicken Klammern von Metall.
126. Auf seiner rechten Seite fährt Rasnu der gradeste (gerechteste), heiligste, aufgewachsenste; auf seiner linken Seite fährt er die gerechteste Unterweisung, die spendentragende, reine, mit weissen Kleidern angethan, weiss: ein Gleichniss der mazdayacnischen Lehre.
127. Nach fährt der starke Fluch des Weisen im Körper eines Ebers, eines sich entgegenwerfenden, scharfhauerigen, männlichen, scharfklauigen, auf einmal erschlagenden, eines Ebers, eines fetten, ergrimmten, angesichttriefenden, tüchtigen, gebundenen und bis zum Ende fahrenden. Zunächst ihm fuhr das Feuer, das angezündete, die gewaltige königliche Gnade (Majestät).
128. Es steht als Schutz des Wagens des weitflurigen Mithra ein Tausend Bogen von Knochen, deren Sehnen aus Sehnen der Rinder wohl gemacht sind; geisterstark fahren sie hin, geisterstark fallen sie auf den Schädel der Daêva’s.
129. Es steht als Schutz des Wagens des weitflurigen Mithra ein Tausend Pfeile, die mit Kahrkâcafedern befiedert, mit goldenen Spitzen, hörnernem Schaft und Auszweigungen von Knochen und Eisen wohlgemacht sind; geisterstark fahren sie hin, geisterstark fallen sie auf den Schädel der Daêva’s.
130. Es steht als Schutz des Wagens des weitflurigen Mithra ein Tausend Lanzen mit scharfer Spitze wohlgemacht; geisterstark fahren sie hin, geisterstark fallen sie auf den Schädel der Daêva’s. Es steht als Schutz des Wagens des weitflurigen Mithra ein Tausend Wurfscheiben von Kupfer, zweigeschärft, wohlgemacht; geisterstark fahren sie hin, geisterstark fallen sie auf den Schädel der Daêva’s.
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