Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.gung seiner Freunde bewahrt habe,1) und gleichmässig, sollen alle Maurer wegen ihres Benehmens gegen alle Menschen die Feinde wie die Freunde, gerühmt werden können. - Das Land zwischen dem Zusammenflusse der östlich strömenden Jamuna und der südlich fliessenden Ganga hiess mit historischer Berechtigung wegen den dort oft an Geistliche und Arme ergangenen königlichen Geschenke die Stätte der Almosen, Dhanamandala2) und eine solche königliche Stätte der Bruderliebe und Mildthätigkeit sei eine jede maurerische Loge; die königliche Kunst sei die Kunst, den Armen gleich Königen wohlzuthun. Die Stadt Medina wird von den Arabern das Heiligthum, das Haus der Gerechten, das Haus der Guten, das Haus des Gesetzes, das Haus des Heils, das Haus des Guten, das Haus der Sicherheit, die Sicherheit, die bereichernde, der feste Panzer, die Stadt der Helfer, der Eingang der Wahrheit, die heilende, die siegreiche, die begnadigte, die beglückte, die zuverlässige, die gläubige, - die zerbrechende, welche die Macht ihrer Feinde zerbricht u. s. w.3) genannt und alle diese Benennungen sollten auch den maurerischen Logen beigelegt werden können und dürfen. Johannes der Täufer4) scheint wegen seiner lichtgläubigen und sabäischen Lehren in die Mysterien der alten Bauleute Eingang gefunden zu haben und von ihnen als Schutzheiliger anerkannt worden zu sein. In Basra gibt es noch dermalen eine Gemeinde baptistischer Sabäer, welche Johannes den Täufer als Religionsstifter verehren.5) Von dem Lichtschöpfer wird in den Schriften der Johannis-Jünger gesagt: "Alles ist von dem König des Lichts geschaffen; und wäre unser Mund dem Meere gleich und unsere Zunge den Felsen der Vorgebirge, und unsere Lippen dem Gestade, wir vermöchten nicht seine 1) Lassen, III. S. 554. 2) Lassen, III. S. 703. 3) Wüstenfeld, Geschichte der Stadt Medina, Göttingen 1860, S. 9 und 10. 4) Vergl. über dessen Verehrung: Paciaudius, de cultu S. Joannis Baptistae, 1750; Fabricii Bibliotheca antiquar. S. 475. 5) Ausland für 1860, S. 1115 b. Vergl. auch Hottinger, über die Jähannis-Jünger, in der Alpina für 1859, S. 33 ff.
gung seiner Freunde bewahrt habe,1) und gleichmässig, sollen alle Maurer wegen ihres Benehmens gegen alle Menschen die Feinde wie die Freunde, gerühmt werden können. – Das Land zwischen dem Zusammenflusse der östlich strömenden Jamunâ und der südlich fliessenden Gangâ hiess mit historischer Berechtigung wegen den dort oft an Geistliche und Arme ergangenen königlichen Geschenke die Stätte der Almosen, Dhanamandala2) und eine solche königliche Stätte der Bruderliebe und Mildthätigkeit sei eine jede maurerische Loge; die königliche Kunst sei die Kunst, den Armen gleich Königen wohlzuthun. Die Stadt Medina wird von den Arabern das Heiligthum, das Haus der Gerechten, das Haus der Guten, das Haus des Gesetzes, das Haus des Heils, das Haus des Guten, das Haus der Sicherheit, die Sicherheit, die bereichernde, der feste Panzer, die Stadt der Helfer, der Eingang der Wahrheit, die heilende, die siegreiche, die begnadigte, die beglückte, die zuverlässige, die gläubige, – die zerbrechende, welche die Macht ihrer Feinde zerbricht u. s. w.3) genannt und alle diese Benennungen sollten auch den maurerischen Logen beigelegt werden können und dürfen. Johannes der Täufer4) scheint wegen seiner lichtgläubigen und sabäischen Lehren in die Mysterien der alten Bauleute Eingang gefunden zu haben und von ihnen als Schutzheiliger anerkannt worden zu sein. In Basra gibt es noch dermalen eine Gemeinde baptistischer Sabäer, welche Johannes den Täufer als Religionsstifter verehren.5) Von dem Lichtschöpfer wird in den Schriften der Johannis-Jünger gesagt: „Alles ist von dem König des Lichts geschaffen; und wäre unser Mund dem Meere gleich und unsere Zunge den Felsen der Vorgebirge, und unsere Lippen dem Gestade, wir vermöchten nicht seine 1) Lassen, III. S. 554. 2) Lassen, III. S. 703. 3) Wüstenfeld, Geschichte der Stadt Medina, Göttingen 1860, S. 9 und 10. 4) Vergl. über dessen Verehrung: Paciaudius, de cultu S. Joannis Baptistae, 1750; Fabricii Bibliotheca antiquar. S. 475. 5) Ausland für 1860, S. 1115 b. Vergl. auch Hottinger, über die Jähannis-Jünger, in der Alpina für 1859, S. 33 ff.
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gung seiner Freunde bewahrt habe, 1) und gleichmässig, sollen alle Maurer wegen ihres Benehmens gegen alle Menschen die Feinde wie die Freunde, gerühmt werden können. – Das Land zwischen dem Zusammenflusse der östlich strömenden Jamunâ und der südlich fliessenden Gangâ hiess mit historischer Berechtigung wegen den dort oft an Geistliche und Arme ergangenen königlichen Geschenke die Stätte der Almosen, Dhanamandala 2) und eine solche königliche Stätte der Bruderliebe und Mildthätigkeit sei eine jede maurerische Loge; die königliche Kunst sei die Kunst, den Armen gleich Königen wohlzuthun. Die Stadt Medina wird von den Arabern das Heiligthum, das Haus der Gerechten, das Haus der Guten, das Haus des Gesetzes, das Haus des Heils, das Haus des Guten, das Haus der Sicherheit, die Sicherheit, die bereichernde, der feste Panzer, die Stadt der Helfer, der Eingang der Wahrheit, die heilende, die siegreiche, die begnadigte, die beglückte, die zuverlässige, die gläubige, – die zerbrechende, welche die Macht ihrer Feinde zerbricht u. s. w. 3) genannt und alle diese Benennungen sollten auch den maurerischen Logen beigelegt werden können und dürfen.
Johannes der Täufer 4) scheint wegen seiner lichtgläubigen und sabäischen Lehren in die Mysterien der alten Bauleute Eingang gefunden zu haben und von ihnen als Schutzheiliger anerkannt worden zu sein. In Basra gibt es noch dermalen eine Gemeinde baptistischer Sabäer, welche Johannes den Täufer als Religionsstifter verehren. 5) Von dem Lichtschöpfer wird in den Schriften der Johannis-Jünger gesagt: „Alles ist von dem König des Lichts geschaffen; und wäre unser Mund dem Meere gleich und unsere Zunge den Felsen der Vorgebirge, und unsere Lippen dem Gestade, wir vermöchten nicht seine
1) Lassen, III. S. 554.
2) Lassen, III. S. 703.
3) Wüstenfeld, Geschichte der Stadt Medina, Göttingen 1860, S. 9 und 10.
4) Vergl. über dessen Verehrung: Paciaudius, de cultu S. Joannis Baptistae, 1750; Fabricii Bibliotheca antiquar. S. 475.
5) Ausland für 1860, S. 1115 b. Vergl. auch Hottinger, über die Jähannis-Jünger, in der Alpina für 1859, S. 33 ff.
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