Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.welche wir wohl als die ägyptische und indische am treffendsten bezeichnen. Die Meisterweihe ist zunächst der Gang in den Sarg und das Grab, die Versenkung des Leichnams als solchen in das Grab, woran sich genau das Todtenschiff, die Ueberfahrt der Seele über den Todtenstrom auschliesst, Alles ganz in Uebereinstimmung mit den ägyptischen Vorstellungen und Todtengebräuchen; noch ägyptischer erscheint dieser grössere und beherrschende Theil der Meisterweihe, wenn wir uns, wie es geschehen muss, das Sterben und Erschlagenwerden des Hiram, dessen Symbol der einzuweibende Meister ja nur ist, als den Tod und Untergang des Sonnengottes nach der Tag- und Herbstnachtgleiche vergegenwärtigen. Der Leichnam des Hiram erhebt sich aber neubelebt und neubelebend aus seinem dreitägigen oder dreimonatlichen Grabe, womit nicht allein die Unsterblichkeit und Wiederauferstehung des Sonnengottes angedeutet ist, sondern auch des einzelnen Menschen, die Rückkehr seiner Seele in den verlassenen Leib zu neuem Leben nach drei tausend Jahren, wie dieses die ägyptische Priesterlehre gewesen ist und weshalb eben die Leichname einbalsamirt und als Mumien für die künftige Wiederbelebung und Wiederauferstehung in den Felsengräbern, in den königlichen Pyramyden beigesetzt und aufbewahrt wurden.1) Der Tod ist nach dieser ägyptischen Vorstellung, welche mehr oder weniger auch die Juden getheilt zu haben scheinen und daher gleichfalls die unversehrten Leichname von Abraham und Jakob an bis herab auf Christus in Felsengräbern,2) wie auch die Phönicier und Carthager und die Araber,3) beisetzten, - nur das vorübergehende Auswandern der Seele aus ihrem Körper bis zur Wiederauferstehung der Todten und der Glaube an ihre Wiederauferstehung in den alten Leibern darf überhaupt der ursemitische genannt werden, indem er sich auch in Babylon4) und Ninive, an den 1) Uhlemann, ägyptische Alterthumskunde, II. S. 311 ff., vergl. mit S. 227 und 228; Röth, Geschichte unserer abendländ. Philos., I. S. 176 ff. 2) Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 396 ff. 3) Braun, a. a. O., I. S. 361, 428, 433, 445. 4) Braun, a. a. O., S. 180 ff.
welche wir wohl als die ägyptische und indische am treffendsten bezeichnen. Die Meisterweihe ist zunächst der Gang in den Sarg und das Grab, die Versenkung des Leichnams als solchen in das Grab, woran sich genau das Todtenschiff, die Ueberfahrt der Seele über den Todtenstrom auschliesst, Alles ganz in Uebereinstimmung mit den ägyptischen Vorstellungen und Todtengebräuchen; noch ägyptischer erscheint dieser grössere und beherrschende Theil der Meisterweihe, wenn wir uns, wie es geschehen muss, das Sterben und Erschlagenwerden des Hiram, dessen Symbol der einzuweibende Meister ja nur ist, als den Tod und Untergang des Sonnengottes nach der Tag- und Herbstnachtgleiche vergegenwärtigen. Der Leichnam des Hiram erhebt sich aber neubelebt und neubelebend aus seinem dreitägigen oder dreimonatlichen Grabe, womit nicht allein die Unsterblichkeit und Wiederauferstehung des Sonnengottes angedeutet ist, sondern auch des einzelnen Menschen, die Rückkehr seiner Seele in den verlassenen Leib zu neuem Leben nach drei tausend Jahren, wie dieses die ägyptische Priesterlehre gewesen ist und weshalb eben die Leichname einbalsamirt und als Mumien für die künftige Wiederbelebung und Wiederauferstehung in den Felsengräbern, in den königlichen Pyramyden beigesetzt und aufbewahrt wurden.1) Der Tod ist nach dieser ägyptischen Vorstellung, welche mehr oder weniger auch die Juden getheilt zu haben scheinen und daher gleichfalls die unversehrten Leichname von Abraham und Jakob an bis herab auf Christus in Felsengräbern,2) wie auch die Phönicier und Carthager und die Araber,3) beisetzten, – nur das vorübergehende Auswandern der Seele aus ihrem Körper bis zur Wiederauferstehung der Todten und der Glaube an ihre Wiederauferstehung in den alten Leibern darf überhaupt der ursemitische genannt werden, indem er sich auch in Babylon4) und Ninive, an den 1) Uhlemann, ägyptische Alterthumskunde, II. S. 311 ff., vergl. mit S. 227 und 228; Röth, Geschichte unserer abendländ. Philos., I. S. 176 ff. 2) Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 396 ff. 3) Braun, a. a. O., I. S. 361, 428, 433, 445. 4) Braun, a. a. O., S. 180 ff.
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welche wir wohl als die ägyptische und indische am treffendsten bezeichnen. Die Meisterweihe ist zunächst der Gang in den Sarg und das Grab, die Versenkung des Leichnams als solchen in das Grab, woran sich genau das Todtenschiff, die Ueberfahrt der Seele über den Todtenstrom auschliesst, Alles ganz in Uebereinstimmung mit den ägyptischen Vorstellungen und Todtengebräuchen; noch ägyptischer erscheint dieser grössere und beherrschende Theil der Meisterweihe, wenn wir uns, wie es geschehen muss, das Sterben und Erschlagenwerden des Hiram, dessen Symbol der einzuweibende Meister ja nur ist, als den Tod und Untergang des Sonnengottes nach der Tag- und Herbstnachtgleiche vergegenwärtigen. Der Leichnam des Hiram erhebt sich aber neubelebt und neubelebend aus seinem dreitägigen oder dreimonatlichen Grabe, womit nicht allein die Unsterblichkeit und Wiederauferstehung des Sonnengottes angedeutet ist, sondern auch des einzelnen Menschen, die Rückkehr seiner Seele in den verlassenen Leib zu neuem Leben nach drei tausend Jahren, wie dieses die ägyptische Priesterlehre gewesen ist und weshalb eben die Leichname einbalsamirt und als Mumien für die künftige Wiederbelebung und Wiederauferstehung in den Felsengräbern, in den königlichen Pyramyden beigesetzt und aufbewahrt wurden. 1) Der Tod ist nach dieser ägyptischen Vorstellung, welche mehr oder weniger auch die Juden getheilt zu haben scheinen und daher gleichfalls die unversehrten Leichname von Abraham und Jakob an bis herab auf Christus in Felsengräbern, 2) wie auch die Phönicier und Carthager und die Araber, 3) beisetzten, – nur das vorübergehende Auswandern der Seele aus ihrem Körper bis zur Wiederauferstehung der Todten und der Glaube an ihre Wiederauferstehung in den alten Leibern darf überhaupt der ursemitische genannt werden, indem er sich auch in Babylon 4) und Ninive, an den
1) Uhlemann, ägyptische Alterthumskunde, II. S. 311 ff., vergl. mit S. 227 und 228; Röth, Geschichte unserer abendländ. Philos., I. S. 176 ff.
2) Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 396 ff.
3) Braun, a. a. O., I. S. 361, 428, 433, 445.
4) Braun, a. a. O., S. 180 ff.
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