Rede seyn; solch' eine Menge öffentlicher Verhandlungen darüber ist seit der Mitte des 18. Jahrhunderts vorhanden; und den Schutz, welchen die preussische Regierung, wahrscheinlich auch andere, dem Bunde angedeihen lassen, verdanket die Freymaurerei zunächst der Oeffentlichkeit. Diese verwahret sie auch am entscheidendsten gegen den Verdacht politischer Gefährlichkeit." - Daran knüpft alsdann Wachler eine warme Schutzrede für den fortdauernden Werth und Bedürfniss der Freimaurerei, welche zu geben bestimmt sei, was Staat und öffentliches gesellschaftliches Leben nicht allein nicht geben, sondern sogar schwächen, zurückdrängen, verkümmern, bedrohen. Indessen in dem gleichen Jahre 1818, in welchem Wachler die vorgehenden Worte sprach, wurde durch Beschluss des altschottischen Directoriums der grossen Nationalmutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin der dortige Buchhändler Br. Gaedike wegen der Herausgabe seines Freimaurerlexikons excludirt,1) wie es früher Krause und Mossdorf in Dresden ähnlich ergangen war.
Die Rituale, welche den gegen das Ende des 11. Jahrhunderts bei den Benedictinern, besonders zu Corvey und Hirschau an der Nagold, aufgekommenen und bald auch auf die Cistereienser zu Maulbronn u. s. w. übergegangenen baulichen Laienbrüderschaften2) ertheilt wurden, haben auf die jetzt noch vorhandenen Rituale der mittelalterlichen weltlichen Baukünstler, sowie auf die Rituale der
spätern Freimaurer kaum einen stärkeren Einfluss geübt, weil solche Laienbrüder eben nicht zu den eigentlichen Baukünstlern und Eingeweihten gehörten und mehr nur in einem dienenden und ganz untergeordneten Verhältnisse zu ihnen oder vielmehr zu dem betreffenden Kloster standen. Die Verbindungen, Weihen und Mysterien der Baukünstler sind ganz ausserhalb und über den Laienbrüderschaften zu denken und sind zugleich jedenfalls weit älter als diese; die Benedictiner, um das Bauen zu erlernen, um die Baumysterien zu erfahren, mögen sich selbst in die ältern Baumysterien der Römer und Griechen
1) Lenning, Encyklopädie, unter Gaedike.
2) Fallou, S. 196 ff.
Rede seyn; solch’ eine Menge öffentlicher Verhandlungen darüber ist seit der Mitte des 18. Jahrhunderts vorhanden; und den Schutz, welchen die preussische Regierung, wahrscheinlich auch andere, dem Bunde angedeihen lassen, verdanket die Freymaurerei zunächst der Oeffentlichkeit. Diese verwahret sie auch am entscheidendsten gegen den Verdacht politischer Gefährlichkeit.“ – Daran knüpft alsdann Wachler eine warme Schutzrede für den fortdauernden Werth und Bedürfniss der Freimaurerei, welche zu geben bestimmt sei, was Staat und öffentliches gesellschaftliches Leben nicht allein nicht geben, sondern sogar schwächen, zurückdrängen, verkümmern, bedrohen. Indessen in dem gleichen Jahre 1818, in welchem Wachler die vorgehenden Worte sprach, wurde durch Beschluss des altschottischen Directoriums der grossen Nationalmutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin der dortige Buchhändler Br. Gaedike wegen der Herausgabe seines Freimaurerlexikons excludirt,1) wie es früher Krause und Mossdorf in Dresden ähnlich ergangen war.
Die Rituale, welche den gegen das Ende des 11. Jahrhunderts bei den Benedictinern, besonders zu Corvey und Hirschau an der Nagold, aufgekommenen und bald auch auf die Cistereienser zu Maulbronn u. s. w. übergegangenen baulichen Laienbrüderschaften2) ertheilt wurden, haben auf die jetzt noch vorhandenen Rituale der mittelalterlichen weltlichen Baukünstler, sowie auf die Rituale der
spätern Freimaurer kaum einen stärkeren Einfluss geübt, weil solche Laienbrüder eben nicht zu den eigentlichen Baukünstlern und Eingeweihten gehörten und mehr nur in einem dienenden und ganz untergeordneten Verhältnisse zu ihnen oder vielmehr zu dem betreffenden Kloster standen. Die Verbindungen, Weihen und Mysterien der Baukünstler sind ganz ausserhalb und über den Laienbrüderschaften zu denken und sind zugleich jedenfalls weit älter als diese; die Benedictiner, um das Bauen zu erlernen, um die Baumysterien zu erfahren, mögen sich selbst in die ältern Baumysterien der Römer und Griechen
1) Lenning, Encyklopädie, unter Gaedike.
2) Fallou, S. 196 ff.
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spätern Freimaurer kaum einen stärkeren Einfluss geübt, weil solche Laienbrüder eben nicht zu den eigentlichen Baukünstlern und Eingeweihten gehörten und mehr nur in einem dienenden und ganz untergeordneten Verhältnisse zu ihnen oder vielmehr zu dem betreffenden Kloster standen. Die Verbindungen, Weihen und Mysterien der Baukünstler sind ganz ausserhalb und über den Laienbrüderschaften zu denken und sind zugleich jedenfalls weit älter als diese; die Benedictiner, um das Bauen zu erlernen, um die Baumysterien zu erfahren, mögen sich selbst in die ältern Baumysterien der Römer und Griechen
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Rede seyn; solch’ eine Menge öffentlicher Verhandlungen darüber ist seit der Mitte des 18. Jahrhunderts vorhanden; und den Schutz, welchen die preussische Regierung, wahrscheinlich auch andere, dem Bunde angedeihen lassen, verdanket die Freymaurerei zunächst der Oeffentlichkeit. Diese verwahret sie auch am entscheidendsten gegen den Verdacht politischer Gefährlichkeit.“ – Daran knüpft alsdann Wachler eine warme Schutzrede für den fortdauernden Werth und Bedürfniss der Freimaurerei, welche zu geben bestimmt sei, was Staat und öffentliches gesellschaftliches Leben nicht allein nicht geben, sondern sogar schwächen, zurückdrängen, verkümmern, bedrohen. Indessen in dem gleichen Jahre 1818, in welchem Wachler die vorgehenden Worte sprach, wurde durch Beschluss des altschottischen Directoriums der grossen Nationalmutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin der dortige Buchhändler Br. Gaedike wegen der Herausgabe seines Freimaurerlexikons excludirt, 1) wie es früher Krause und Mossdorf in Dresden ähnlich ergangen war.
Die Rituale, welche den gegen das Ende des 11. Jahrhunderts bei den Benedictinern, besonders zu Corvey und Hirschau an der Nagold, aufgekommenen und bald auch auf die Cistereienser zu Maulbronn u. s. w. übergegangenen baulichen Laienbrüderschaften 2) ertheilt wurden, haben auf die jetzt noch vorhandenen Rituale der mittelalterlichen weltlichen Baukünstler, sowie auf die Rituale der spätern Freimaurer kaum einen stärkeren Einfluss geübt, weil solche Laienbrüder eben nicht zu den eigentlichen Baukünstlern und Eingeweihten gehörten und mehr nur in einem dienenden und ganz untergeordneten Verhältnisse zu ihnen oder vielmehr zu dem betreffenden Kloster standen. Die Verbindungen, Weihen und Mysterien der Baukünstler sind ganz ausserhalb und über den Laienbrüderschaften zu denken und sind zugleich jedenfalls weit älter als diese; die Benedictiner, um das Bauen zu erlernen, um die Baumysterien zu erfahren, mögen sich selbst in die ältern Baumysterien der Römer und Griechen
1) Lenning, Encyklopädie, unter Gaedike.
2) Fallou, S. 196 ff.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/338>, abgerufen am 26.06.2024.
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