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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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feld wandern mußte;1) und ebenso fand Derjenige, welcher die Dürftigen mit Brod gespeiset halte, dasselbe im Jenseit wieder, um es dem Höllenhunde in den Rachen zu werfen. Wer den Armen auf Erden eine Kuh geschenkt hat, wird nicht straucheln und schwindlig werden, wenn er die Gjallarbrücke überschreitet muss. Denn dort findet er eine Kuh, welche seine Seele über die Todtenbrücke geleitet. Es war daher einst sowohl in Schweden und Dänemark, als in England, Ober- und Niederdeutschland Sitte, beim Leichenbegängnisse eine Kuh hinter dem Sarge her bis auf den Kirchhof mitgehen zu lassen. Diese alte Sitte wurde theilweise bis in die neueste Zeit fortgeübt und dadurch motivirt, dass man dem Geistlichen die Kuh für die Seelmesse oder die Leichenpredigt schenke. Sie war aber bereits in vedischer Zeit vorhanden und legt - wie es Mannhardt scheint - ein nicht unwichtiges Zeugniss für Hella-Hels ehemals himmlische Natur ab."2) Auf den Bildern der Nehalennia, welche bei den germanisch-keltischen Belgiern verehrt wurde und mit der deutschen Isis, Holda und Burchta identisch zu sein scheint, sitzt neben derselben ein Hund, was nach Wolf, Beiträge zur deutschen Mythologie, I. S. 150, auf die Unterwelt, auf den Gegensatz von Leben und Tod hinweiset. Eckermann, a. a. O., III. 2. S. 263, vergleicht dagegen die Nehalennia mit der britischen Erd- und Mondgöttin Ceridwen und glaubt, dass der Name der Nehalennia, Nehaea von nere, neza, spinnen, nicht ohne Grund abgeleitet werde, denn die Spindel mit Beziehung auf den Tod und die Unterwelt sei ein stetiges Symbol der gallischen Feen. Mag auch die Nehalennia nach ihrer keltischen Seite der briti-

1) Auch nach dem Glauben in Yorkshire ist es gut, einmal im Leben einem Armen ein Paar Schuhe gegeben zu haben, denn nach dem Tode führt der Weg durch eine lange Ebene, welche mit Dornen und Ginster angefüllt ist, und hat man dieser Pflicht genügt, so steht am Rande der Wiese ein alter Mann mit denselben Schuhen, welche man im Leben verschenkt hat. Also beschuhet, geht man ungefährdet durch Dick und Dünn, ohne Riss und Narben. Vergl. Eckermann, a. a. O., III. 1. S. 24.
2) Mannhardt, die Götterwelt; der deutschen und nordischen Völker, I. S. 320 vergl. mit 52.

feld wandern mußte;1) und ebenso fand Derjenige, welcher die Dürftigen mit Brod gespeiset halte, dasselbe im Jenseit wieder, um es dem Höllenhunde in den Rachen zu werfen. Wer den Armen auf Erden eine Kuh geschenkt hat, wird nicht straucheln und schwindlig werden, wenn er die Gjallarbrücke überschreitet muss. Denn dort findet er eine Kuh, welche seine Seele über die Todtenbrücke geleitet. Es war daher einst sowohl in Schweden und Dänemark, als in England, Ober- und Niederdeutschland Sitte, beim Leichenbegängnisse eine Kuh hinter dem Sarge her bis auf den Kirchhof mitgehen zu lassen. Diese alte Sitte wurde theilweise bis in die neueste Zeit fortgeübt und dadurch motivirt, dass man dem Geistlichen die Kuh für die Seelmesse oder die Leichenpredigt schenke. Sie war aber bereits in vedischer Zeit vorhanden und legt – wie es Mannhardt scheint – ein nicht unwichtiges Zeugniss für Hella-Hels ehemals himmlische Natur ab.“2) Auf den Bildern der Nehalennia, welche bei den germanisch-keltischen Belgiern verehrt wurde und mit der deutschen Isis, Holda und Burchta identisch zu sein scheint, sitzt neben derselben ein Hund, was nach Wolf, Beiträge zur deutschen Mythologie, I. S. 150, auf die Unterwelt, auf den Gegensatz von Leben und Tod hinweiset. Eckermann, a. a. O., III. 2. S. 263, vergleicht dagegen die Nehalennia mit der britischen Erd- und Mondgöttin Ceridwen und glaubt, dass der Name der Nehalennia, Nehaea von nere, neza, spinnen, nicht ohne Grund abgeleitet werde, denn die Spindel mit Beziehung auf den Tod und die Unterwelt sei ein stetiges Symbol der gallischen Feen. Mag auch die Nehalennia nach ihrer keltischen Seite der briti-

1) Auch nach dem Glauben in Yorkshire ist es gut, einmal im Leben einem Armen ein Paar Schuhe gegeben zu haben, denn nach dem Tode führt der Weg durch eine lange Ebene, welche mit Dornen und Ginster angefüllt ist, und hat man dieser Pflicht genügt, so steht am Rande der Wiese ein alter Mann mit denselben Schuhen, welche man im Leben verschenkt hat. Also beschuhet, geht man ungefährdet durch Dick und Dünn, ohne Riss und Narben. Vergl. Eckermann, a. a. O., III. 1. S. 24.
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[413/0433] feld wandern mußte; 1) und ebenso fand Derjenige, welcher die Dürftigen mit Brod gespeiset halte, dasselbe im Jenseit wieder, um es dem Höllenhunde in den Rachen zu werfen. Wer den Armen auf Erden eine Kuh geschenkt hat, wird nicht straucheln und schwindlig werden, wenn er die Gjallarbrücke überschreitet muss. Denn dort findet er eine Kuh, welche seine Seele über die Todtenbrücke geleitet. Es war daher einst sowohl in Schweden und Dänemark, als in England, Ober- und Niederdeutschland Sitte, beim Leichenbegängnisse eine Kuh hinter dem Sarge her bis auf den Kirchhof mitgehen zu lassen. Diese alte Sitte wurde theilweise bis in die neueste Zeit fortgeübt und dadurch motivirt, dass man dem Geistlichen die Kuh für die Seelmesse oder die Leichenpredigt schenke. Sie war aber bereits in vedischer Zeit vorhanden und legt – wie es Mannhardt scheint – ein nicht unwichtiges Zeugniss für Hella-Hels ehemals himmlische Natur ab.“ 2) Auf den Bildern der Nehalennia, welche bei den germanisch-keltischen Belgiern verehrt wurde und mit der deutschen Isis, Holda und Burchta identisch zu sein scheint, sitzt neben derselben ein Hund, was nach Wolf, Beiträge zur deutschen Mythologie, I. S. 150, auf die Unterwelt, auf den Gegensatz von Leben und Tod hinweiset. Eckermann, a. a. O., III. 2. S. 263, vergleicht dagegen die Nehalennia mit der britischen Erd- und Mondgöttin Ceridwen und glaubt, dass der Name der Nehalennia, Nehaea von nere, neza, spinnen, nicht ohne Grund abgeleitet werde, denn die Spindel mit Beziehung auf den Tod und die Unterwelt sei ein stetiges Symbol der gallischen Feen. Mag auch die Nehalennia nach ihrer keltischen Seite der briti- 1) Auch nach dem Glauben in Yorkshire ist es gut, einmal im Leben einem Armen ein Paar Schuhe gegeben zu haben, denn nach dem Tode führt der Weg durch eine lange Ebene, welche mit Dornen und Ginster angefüllt ist, und hat man dieser Pflicht genügt, so steht am Rande der Wiese ein alter Mann mit denselben Schuhen, welche man im Leben verschenkt hat. Also beschuhet, geht man ungefährdet durch Dick und Dünn, ohne Riss und Narben. Vergl. Eckermann, a. a. O., III. 1. S. 24. 2) Mannhardt, die Götterwelt; der deutschen und nordischen Völker, I. S. 320 vergl. mit 52.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/433>, abgerufen am 25.11.2024.