Artemis und Hekate beigegeben sind, haben durchaus ursprünglich keinen Bezug auf die Jagd, sondern auf den Hund oder den Stern Sirius als den Begleiter des Mondes, auf seiner nächtlichen Bahn an dem Himmel und als den Wächter des Himmels- und des Todtenreiches. Die Artemis und die Hekate, von Hunden begleitet, sind die Himmelskönigin, die Königin der Nacht, die Beherrscherin des Todtenreiches, die Venus Urania, die phönicische Astarte und die ägyptische Isis.1) Pythagoras soll auch die Planeten die Hunde, die Trabanten der Persephone, des Mondes genannt haben, worüber die Nachweisungen und Bemerkungen von Preller, Demeter und Persephone, S. 369, nachzusehen sind. Der griechische Kerberos, ein Sohn des Tyhon und der Schlange Echidna, ein grässliches Ungeheuer, welches bald mit 50, bald mit 100 Köpfen gedacht, selten aber mit mehr als dreien dargestellt wird, bewachte die Schatten der Unterwelt, indem er Keinen, der einmal dahin gelangt war, wieder zurückkehren liess.2) Auch das Heiligthum des Zeus auf Kreta bewachte ein goldener Hund.3) Eben so wurden die Rinderheerden des Gerynoeus auf dem okeanischen Eilande Eurytheia von dem Hunde Orthos, d. i. dem bissigen Schäferhunde bewacht.4) Selbst die amerikanisAen Völker kennen einen das Todtenreich hütenden Hund.5) Bei den Neuseeländern und in Volkssagen des indischen Archipels bewachen gleichfalls Hunde den Zugang zur Unterwelt, welche Hunde Schwartz, a. a. O., Seite 276, auf die Sturmeswolken deuten will. Dass den Himmel des indischen Indra dessen Elephant Airavata bewacht,6) ist eine spätere, erst in dem Gangeslande bei den Elephanten aufgekommene und daher den Indern eigenthümliche Umgestaltung der ursprünglichen gemeinsamen Vorstellung von
1) Furtwängler, a. a. O., S. 323.
2) Vollmer, vollständiges Wörterbuch der Mythologie, unter Kerberos.
3) Schwartz, Ursprung der Mythologie, S. 146.
4) Preller, griech. Mythologie, II. S. 148.
5) Müller, Urreligionen Amerika's, S. 78 ff.
6) Furtwängler, a. a. O., S. 227.
Artemis und Hekate beigegeben sind, haben durchaus ursprünglich keinen Bezug auf die Jagd, sondern auf den Hund oder den Stern Sirius als den Begleiter des Mondes, auf seiner nächtlichen Bahn an dem Himmel und als den Wächter des Himmels- und des Todtenreiches. Die Artemis und die Hekate, von Hunden begleitet, sind die Himmelskönigin, die Königin der Nacht, die Beherrscherin des Todtenreiches, die Venus Urania, die phönicische Astarte und die ägyptische Isis.1) Pythagoras soll auch die Planeten die Hunde, die Trabanten der Persephone, des Mondes genannt haben, worüber die Nachweisungen und Bemerkungen von Preller, Demeter und Persephone, S. 369, nachzusehen sind. Der griechische Kerberos, ein Sohn des Tyhon und der Schlange Echidna, ein grässliches Ungeheuer, welches bald mit 50, bald mit 100 Köpfen gedacht, selten aber mit mehr als dreien dargestellt wird, bewachte die Schatten der Unterwelt, indem er Keinen, der einmal dahin gelangt war, wieder zurückkehren liess.2) Auch das Heiligthum des Zeus auf Kreta bewachte ein goldener Hund.3) Eben so wurden die Rinderheerden des Gerynoeus auf dem okeanischen Eilande Eurytheia von dem Hunde Orthos, d. i. dem bissigen Schäferhunde bewacht.4) Selbst die amerikanisAen Völker kennen einen das Todtenreich hütenden Hund.5) Bei den Neuseeländern und in Volkssagen des indischen Archipels bewachen gleichfalls Hunde den Zugang zur Unterwelt, welche Hunde Schwartz, a. a. O., Seite 276, auf die Sturmeswolken deuten will. Dass den Himmel des indischen Indra dessen Elephant Airavata bewacht,6) ist eine spätere, erst in dem Gangeslande bei den Elephanten aufgekommene und daher den Indern eigenthümliche Umgestaltung der ursprünglichen gemeinsamen Vorstellung von
1) Furtwängler, a. a. O., S. 323.
2) Vollmer, vollständiges Wörterbuch der Mythologie, unter Kerberos.
3) Schwartz, Ursprung der Mythologie, S. 146.
4) Preller, griech. Mythologie, II. S. 148.
5) Müller, Urreligionen Amerika’s, S. 78 ff.
6) Furtwängler, a. a. O., S. 227.
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Artemis und Hekate beigegeben sind, haben durchaus ursprünglich keinen Bezug auf die Jagd, sondern auf den Hund oder den Stern Sirius als den Begleiter des Mondes, auf seiner nächtlichen Bahn an dem Himmel und als den Wächter des Himmels- und des Todtenreiches. Die Artemis und die Hekate, von Hunden begleitet, sind die Himmelskönigin, die Königin der Nacht, die Beherrscherin des Todtenreiches, die Venus Urania, die phönicische Astarte und die ägyptische Isis.<noteplace="foot"n="1)">Furtwängler, a. a. O., S. 323.<lb/></note> Pythagoras soll auch die Planeten die Hunde, die Trabanten der Persephone, des Mondes genannt haben, worüber die Nachweisungen und Bemerkungen von Preller, Demeter und Persephone, S. 369, nachzusehen sind. Der griechische Kerberos, ein Sohn des Tyhon und der Schlange Echidna, ein grässliches Ungeheuer, welches bald mit 50, bald mit 100 Köpfen gedacht, selten aber mit mehr als dreien dargestellt wird, bewachte die Schatten der Unterwelt, indem er Keinen, der einmal dahin gelangt war, wieder zurückkehren liess.<noteplace="foot"n="2)">Vollmer, vollständiges Wörterbuch der Mythologie, unter Kerberos.<lb/></note> Auch das Heiligthum des Zeus auf Kreta bewachte ein goldener Hund.<noteplace="foot"n="3)">Schwartz, Ursprung der Mythologie, S. 146.<lb/></note> Eben so wurden die Rinderheerden des Gerynoeus auf dem okeanischen Eilande Eurytheia von dem Hunde Orthos, d. i. dem bissigen Schäferhunde bewacht.<noteplace="foot"n="4)">Preller, griech. Mythologie, II. S. 148.<lb/></note> Selbst die amerikanisAen Völker kennen einen das Todtenreich hütenden Hund.<noteplace="foot"n="5)">Müller, Urreligionen Amerika’s, S. 78 ff.<lb/></note> Bei den Neuseeländern und in Volkssagen des indischen Archipels bewachen gleichfalls Hunde den Zugang zur Unterwelt, welche Hunde Schwartz, a. a. O., Seite 276, auf die Sturmeswolken deuten will. Dass den Himmel des indischen Indra dessen Elephant Airavata bewacht,<noteplace="foot"n="6)">Furtwängler, a. a. O., S. 227.<lb/></note> ist eine spätere, erst in dem Gangeslande bei den Elephanten aufgekommene und daher den Indern eigenthümliche Umgestaltung der ursprünglichen gemeinsamen Vorstellung von
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Artemis und Hekate beigegeben sind, haben durchaus ursprünglich keinen Bezug auf die Jagd, sondern auf den Hund oder den Stern Sirius als den Begleiter des Mondes, auf seiner nächtlichen Bahn an dem Himmel und als den Wächter des Himmels- und des Todtenreiches. Die Artemis und die Hekate, von Hunden begleitet, sind die Himmelskönigin, die Königin der Nacht, die Beherrscherin des Todtenreiches, die Venus Urania, die phönicische Astarte und die ägyptische Isis. 1) Pythagoras soll auch die Planeten die Hunde, die Trabanten der Persephone, des Mondes genannt haben, worüber die Nachweisungen und Bemerkungen von Preller, Demeter und Persephone, S. 369, nachzusehen sind. Der griechische Kerberos, ein Sohn des Tyhon und der Schlange Echidna, ein grässliches Ungeheuer, welches bald mit 50, bald mit 100 Köpfen gedacht, selten aber mit mehr als dreien dargestellt wird, bewachte die Schatten der Unterwelt, indem er Keinen, der einmal dahin gelangt war, wieder zurückkehren liess. 2) Auch das Heiligthum des Zeus auf Kreta bewachte ein goldener Hund. 3) Eben so wurden die Rinderheerden des Gerynoeus auf dem okeanischen Eilande Eurytheia von dem Hunde Orthos, d. i. dem bissigen Schäferhunde bewacht. 4) Selbst die amerikanisAen Völker kennen einen das Todtenreich hütenden Hund. 5) Bei den Neuseeländern und in Volkssagen des indischen Archipels bewachen gleichfalls Hunde den Zugang zur Unterwelt, welche Hunde Schwartz, a. a. O., Seite 276, auf die Sturmeswolken deuten will. Dass den Himmel des indischen Indra dessen Elephant Airavata bewacht, 6) ist eine spätere, erst in dem Gangeslande bei den Elephanten aufgekommene und daher den Indern eigenthümliche Umgestaltung der ursprünglichen gemeinsamen Vorstellung von
1) Furtwängler, a. a. O., S. 323.
2) Vollmer, vollständiges Wörterbuch der Mythologie, unter Kerberos.
3) Schwartz, Ursprung der Mythologie, S. 146.
4) Preller, griech. Mythologie, II. S. 148.
5) Müller, Urreligionen Amerika’s, S. 78 ff.
6) Furtwängler, a. a. O., S. 227.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/435>, abgerufen am 26.06.2024.
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