Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.sprunge dieses der Urmenschheit, den Urvölkern gemeinschaftlichen Glaubens von dem Entstehen der Seelen und ihrem Herabkommen aus dem himmlischen Lichte, wie wir ihn bei den Baktrern und Indern, bei den Griechen und Germanen, bei den Aegyptern u. s. w. treffen, möchte es einfach der unendliche blaue, Alles umfassende Himmelsäther sein, welchen man, besonders in der stillen und sternenerleuchteten Nacht nicht betrachten konnte, ohne darin das Walten und den Sitz höherer Wesen, Gottes und der von ihm von Anbeginn an geschaffenen seligen Geister zu ahnen und zu erkennen. Ormuzd und Ahriman, welche anfänglich unverbunden, d. h. ohne unter einem letzten Urgrunde über ihnen zu stehen, bei den Baktrern erscheinen, sind nichts Anderes als der ewige Wechsel von Tag und Nacht und in weiterer Ausdehnung von Sommer und Winter, welche sich in dem unendlichen Himmelsraume und auf der Erde in niemals endendem Kampfe vollziehen. Erst später bemächtigte sich die philosophische Speculation der ursprünglichen dunkelen und blosen Naturanschauung und suchte sie begrifflich zu gestalten, indem man Zaruana akarana, d. i. das unerschaffene (akarana) Umfassende, das Alles in sich Passende oder die das Weltall räumlich und zeitlich umfassende Unendlichkeit, den unendlichen Raum und die anfangslose Zeit als Dasjenige setzte, welches Ormuzd und Ahriman geschaffen habe, welche dann wieder im Anfange der Dinge die Welt und die Wesen des Lichts und die Welt und die Wesen der Finsterniss hervorgebracht haben.1) Ein grosser speculativer Fortschritt liegt aber dennoch nicht darin, denn Zaruana akarana ist eigentlich doch nur Ormuzd, das ewige und unendliche. Alles in sich fassende und beseelende Licht, weshalb auch der Begriff der Zaruana akarana dem eigentlichen Volksbewusstsein fremd und mehr nur eine todte Speculation der Priester und ihrer Schriften geblieben ist. An den der Himmelsbetrachtung eutsprungenen zendischen Monotheismus erinnert übrigens bei den Indern im Kreise der vedischen Götter noch sehr lebhaft Varunas, der "Umfassende" als das allesumfassende und umspan- 1) Röth, a. a. O., I. S. 393.
sprunge dieses der Urmenschheit, den Urvölkern gemeinschaftlichen Glaubens von dem Entstehen der Seelen und ihrem Herabkommen aus dem himmlischen Lichte, wie wir ihn bei den Baktrern und Indern, bei den Griechen und Germanen, bei den Aegyptern u. s. w. treffen, möchte es einfach der unendliche blaue, Alles umfassende Himmelsäther sein, welchen man, besonders in der stillen und sternenerleuchteten Nacht nicht betrachten konnte, ohne darin das Walten und den Sitz höherer Wesen, Gottes und der von ihm von Anbeginn an geschaffenen seligen Geister zu ahnen und zu erkennen. Ormuzd und Ahriman, welche anfänglich unverbunden, d. h. ohne unter einem letzten Urgrunde über ihnen zu stehen, bei den Baktrern erscheinen, sind nichts Anderes als der ewige Wechsel von Tag und Nacht und in weiterer Ausdehnung von Sommer und Winter, welche sich in dem unendlichen Himmelsraume und auf der Erde in niemals endendem Kampfe vollziehen. Erst später bemächtigte sich die philosophische Speculation der ursprünglichen dunkelen und blosen Naturanschauung und suchte sie begrifflich zu gestalten, indem man Zaruana akarana, d. i. das unerschaffene (akarana) Umfassende, das Alles in sich Passende oder die das Weltall räumlich und zeitlich umfassende Unendlichkeit, den unendlichen Raum und die anfangslose Zeit als Dasjenige setzte, welches Ormuzd und Ahriman geschaffen habe, welche dann wieder im Anfange der Dinge die Welt und die Wesen des Lichts und die Welt und die Wesen der Finsterniss hervorgebracht haben.1) Ein grosser speculativer Fortschritt liegt aber dennoch nicht darin, denn Zaruana akarana ist eigentlich doch nur Ormuzd, das ewige und unendliche. Alles in sich fassende und beseelende Licht, weshalb auch der Begriff der Zaruana akarana dem eigentlichen Volksbewusstsein fremd und mehr nur eine todte Speculation der Priester und ihrer Schriften geblieben ist. An den der Himmelsbetrachtung eutsprungenen zendischen Monotheismus erinnert übrigens bei den Indern im Kreise der vedischen Götter noch sehr lebhaft Varunas, der „Umfassende“ als das allesumfassende und umspan- 1) Röth, a. a. O., I. S. 393.
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sprunge dieses der Urmenschheit, den Urvölkern gemeinschaftlichen Glaubens von dem Entstehen der Seelen und ihrem Herabkommen aus dem himmlischen Lichte, wie wir ihn bei den Baktrern und Indern, bei den Griechen und Germanen, bei den Aegyptern u. s. w. treffen, möchte es einfach der unendliche blaue, Alles umfassende Himmelsäther sein, welchen man, besonders in der stillen und sternenerleuchteten Nacht nicht betrachten konnte, ohne darin das Walten und den Sitz höherer Wesen, Gottes und der von ihm von Anbeginn an geschaffenen seligen Geister zu ahnen und zu erkennen. Ormuzd und Ahriman, welche anfänglich unverbunden, d. h. ohne unter einem letzten Urgrunde über ihnen zu stehen, bei den Baktrern erscheinen, sind nichts Anderes als der ewige Wechsel von Tag und Nacht und in weiterer Ausdehnung von Sommer und Winter, welche sich in dem unendlichen Himmelsraume und auf der Erde in niemals endendem Kampfe vollziehen. Erst später bemächtigte sich die philosophische Speculation der ursprünglichen dunkelen und blosen Naturanschauung und suchte sie begrifflich zu gestalten, indem man Zaruana akarana, d. i. das unerschaffene (akarana) Umfassende, das Alles in sich Passende oder die das Weltall räumlich und zeitlich umfassende Unendlichkeit, den unendlichen Raum und die anfangslose Zeit als Dasjenige setzte, welches Ormuzd und Ahriman geschaffen habe, welche dann wieder im Anfange der Dinge die Welt und die Wesen des Lichts und die Welt und die Wesen der Finsterniss hervorgebracht haben. 1) Ein grosser speculativer Fortschritt liegt aber dennoch nicht darin, denn Zaruana akarana ist eigentlich doch nur Ormuzd, das ewige und unendliche. Alles in sich fassende und beseelende Licht, weshalb auch der Begriff der Zaruana akarana dem eigentlichen Volksbewusstsein fremd und mehr nur eine todte Speculation der Priester und ihrer Schriften geblieben ist. An den der Himmelsbetrachtung eutsprungenen zendischen Monotheismus erinnert übrigens bei den Indern im Kreise der vedischen Götter noch sehr lebhaft Varunas, der „Umfassende“ als das allesumfassende und umspan-
1) Röth, a. a. O., I. S. 393.
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