Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.erwarteten ewigen Wohnung gehabt haben und hatten dieselbe jedenfalls bei den Aegyptern, indem sie ihr Haus als die vorübergehende, das Grab als die bleibende und ewige Wohnung betrachteten und bauten. Wenn es von dem Sterben in dem alten Testamente1) und auch anderwärts heisst, zu den Vätern oder auch zu den Vorfahren versammelt werden, heisst dieses zunächst nur in der gemeinsamen Familienfelsengruft bestattet werden. Auch gehört hierher, dass bei fast allen Völkern der Erde das Entgegentragen oder Entgegenhalten von grünen Zweigen, z. B. von Palmen, und der weissen Farbe, also von weissen Tüchern, wie in Folge einer allgemeinen Verabredung als ein Zeichen des Friedens und friedlicher Gesinnungen gilt, so dass schon Georg Forster, Geschichte der Seereisen und Entdeckungen im Südmeer, IV. (Berlin 1778) S. 127, die Vermuthung ausgesprochen hat, es möchte die diesfällige allgemeine Uebereinstimmung der Völker vor ihrer Zerstreuung über die Erde entstanden sein. Auch bei den Völkern auf Neu-Seeland und Otahiti, auf den Societätsinseln, auf den freundschaftlichen Inseln u. s. w. traf Forster diese Sitte; auch Gras tragen diese Völker in derselben symbolischen Friedensbedeutung entgegen;2) auf californischen Inseln wurden Cook als Friedenszeichen auch Federn oder einige Hände voll rothen Staubes oder Pulvers entgegengeworfen.3) Zugleich ist hieraus zu entnehmen, dass Georg Forster mit Haller, Linne, Buffon, Cuvier, Blumenbach, Kant, Herder, Steffens, Rudolph und Andreas Wagner, Willbrand, Burdach, Swainson, Wisemann, Marcel de Serres, Weber (die Lehre von den Ur- und Racenformen der Schädel und Becken der Menschen, Düsseldorf 1830), A. W. Schlegel (Vorrede zu Prichard's ägyptischer Mythologie, S. VIII), Furtwängler (Idee des Todes, S. XVII oben und S. 104, Anm. unten), Rhode, Kanne, Wollheim da Fonseca (Mythologie des alten Indien, Berlin 1856, S. 2), Alexander von Humboldt (Kosmos, I. S. 379 ff.), 1) Beule, S. 137. 2) Forster, a. a. O., IV. S. 128 und S. 193, S. 283 unten und S. 295 oben, S. 318 und S. 441. 3) Forster, a. a. O., VII. S. 9 vergl. mit S. 73 und S. 75.
erwarteten ewigen Wohnung gehabt haben und hatten dieselbe jedenfalls bei den Aegyptern, indem sie ihr Haus als die vorübergehende, das Grab als die bleibende und ewige Wohnung betrachteten und bauten. Wenn es von dem Sterben in dem alten Testamente1) und auch anderwärts heisst, zu den Vätern oder auch zu den Vorfahren versammelt werden, heisst dieses zunächst nur in der gemeinsamen Familienfelsengruft bestattet werden. Auch gehört hierher, dass bei fast allen Völkern der Erde das Entgegentragen oder Entgegenhalten von grünen Zweigen, z. B. von Palmen, und der weissen Farbe, also von weissen Tüchern, wie in Folge einer allgemeinen Verabredung als ein Zeichen des Friedens und friedlicher Gesinnungen gilt, so dass schon Georg Forster, Geschichte der Seereisen und Entdeckungen im Südmeer, IV. (Berlin 1778) S. 127, die Vermuthung ausgesprochen hat, es möchte die diesfällige allgemeine Uebereinstimmung der Völker vor ihrer Zerstreuung über die Erde entstanden sein. Auch bei den Völkern auf Neu-Seeland und Otahiti, auf den Societätsinseln, auf den freundschaftlichen Inseln u. s. w. traf Forster diese Sitte; auch Gras tragen diese Völker in derselben symbolischen Friedensbedeutung entgegen;2) auf californischen Inseln wurden Cook als Friedenszeichen auch Federn oder einige Hände voll rothen Staubes oder Pulvers entgegengeworfen.3) Zugleich ist hieraus zu entnehmen, dass Georg Forster mit Haller, Linné, Buffon, Cuvier, Blumenbach, Kant, Herder, Steffens, Rudolph und Andreas Wagner, Willbrand, Burdach, Swainson, Wisemann, Marcel de Serres, Weber (die Lehre von den Ur- und Racenformen der Schädel und Becken der Menschen, Düsseldorf 1830), A. W. Schlegel (Vorrede zu Prichard’s ägyptischer Mythologie, S. VIII), Furtwängler (Idee des Todes, S. XVII oben und S. 104, Anm. unten), Rhode, Kanne, Wollheim da Fonseca (Mythologie des alten Indien, Berlin 1856, S. 2), Alexander von Humboldt (Kosmos, I. S. 379 ff.), 1) Beulé, S. 137. 2) Forster, a. a. O., IV. S. 128 und S. 193, S. 283 unten und S. 295 oben, S. 318 und S. 441. 3) Forster, a. a. O., VII. S. 9 vergl. mit S. 73 und S. 75.
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erwarteten ewigen Wohnung gehabt haben und hatten dieselbe jedenfalls bei den Aegyptern, indem sie ihr Haus als die vorübergehende, das Grab als die bleibende und ewige Wohnung betrachteten und bauten. Wenn es von dem Sterben in dem alten Testamente 1) und auch anderwärts heisst, zu den Vätern oder auch zu den Vorfahren versammelt werden, heisst dieses zunächst nur in der gemeinsamen Familienfelsengruft bestattet werden.
Auch gehört hierher, dass bei fast allen Völkern der Erde das Entgegentragen oder Entgegenhalten von grünen Zweigen, z. B. von Palmen, und der weissen Farbe, also von weissen Tüchern, wie in Folge einer allgemeinen Verabredung als ein Zeichen des Friedens und friedlicher Gesinnungen gilt, so dass schon Georg Forster, Geschichte der Seereisen und Entdeckungen im Südmeer, IV. (Berlin 1778) S. 127, die Vermuthung ausgesprochen hat, es möchte die diesfällige allgemeine Uebereinstimmung der Völker vor ihrer Zerstreuung über die Erde entstanden sein. Auch bei den Völkern auf Neu-Seeland und Otahiti, auf den Societätsinseln, auf den freundschaftlichen Inseln u. s. w. traf Forster diese Sitte; auch Gras tragen diese Völker in derselben symbolischen Friedensbedeutung entgegen; 2) auf californischen Inseln wurden Cook als Friedenszeichen auch Federn oder einige Hände voll rothen Staubes oder Pulvers entgegengeworfen. 3) Zugleich ist hieraus zu entnehmen, dass Georg Forster mit Haller, Linné, Buffon, Cuvier, Blumenbach, Kant, Herder, Steffens, Rudolph und Andreas Wagner, Willbrand, Burdach, Swainson, Wisemann, Marcel de Serres, Weber (die Lehre von den Ur- und Racenformen der Schädel und Becken der Menschen, Düsseldorf 1830), A. W. Schlegel (Vorrede zu Prichard’s ägyptischer Mythologie, S. VIII), Furtwängler (Idee des Todes, S. XVII oben und S. 104, Anm. unten), Rhode, Kanne, Wollheim da Fonseca (Mythologie des alten Indien, Berlin 1856, S. 2), Alexander von Humboldt (Kosmos, I. S. 379 ff.),
1) Beulé, S. 137.
2) Forster, a. a. O., IV. S. 128 und S. 193, S. 283 unten und S. 295 oben, S. 318 und S. 441.
3) Forster, a. a. O., VII. S. 9 vergl. mit S. 73 und S. 75.
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