signandum manus, schliesst jede Verletzung des Thier- und Pflanzenlebens in sich und trifft genau mit der buddhistischen ahinsa zusammen. Das dritte, das signandum sinus, macht den Manichäern die Keuschheit und die Enthaltung von der Ehe zur Pflicht, eine Enthaltsamkeit, die zwar nur von einem Theile der Anhänger Buddha's befolgt wird, aber nichts desto weniger einen Beweis des innigen Zusammenhangs des Manichäismus und des Buddhismus darbietet.1) - Von indischen Königen wird auf Inschriften gerühmt, dass sie die vier Weltgegenden oder vier Meere mit dem Ruhme ihrer Tugenden erfüllt haben.2) - In dem westlichen Indien und besonders auf der Halbinsel Guzerat gab es vier Feuergeschlechter (agnikula), welche ihren Ursprung von Agni, dem Gotte des Feuers, ableiteten und deren Stammvater daher auch Kahumana, der Beschützer des Feuers, genannt wird.3) - Auf Java dürfen nur die Sultane vier Pikenträger haben,4) ähnlich wie es anderwärts ein Vorrecht war oder ist, mit vier Pferden am Wagen fahren zu dürfen. - Sindh war, gleich andern indischen Reichen, ursprünglich in vier Provinzen eingetheilt.5) Der buddhistische König Ceiladitja machte bei den jährlichen allgemeinen Versammlungen der Cramana oder buddhistischen frommen Geistlichen allen an jedem dritten und siebenten Tage vier Geschenke.6) Auch speiste er auf seinen Reisen durch sein weites Reich jeden Tag 1000 buddhistische Geistliche und 500 Brahmanen. - Die vier nöthigen Dinge sind nach buddhistischer Lehre: Kleider, Speisen nebst Getränken, Bettzeug und Heilmittel.7) - In einigen indischen Staaten, z. B. in Mewar,8) sind vier höchste Beamten oder vier Minister. - Im Uebrigen dürfte der über Persien und Babylon (die Manichäer) nach Syrien und zu den Juden und von
1) Lassen, III. S. 414
2) Lassen, III. S. 513 und 870.
3) Lassen, III. S. 464 Anm., S. 555 und 572.
4) Ausland für 1849, S. 356 a. oben.
5) Lassen, III. S. 596.
6) Lassen, III. S. 676 und 677.
7) Lassen, III. S. 688.
8) Lassen, III. S. 977 und 979.
signandum manus, schliesst jede Verletzung des Thier- und Pflanzenlebens in sich und trifft genau mit der buddhistischen ahinsâ zusammen. Das dritte, das signandum sinus, macht den Manichäern die Keuschheit und die Enthaltung von der Ehe zur Pflicht, eine Enthaltsamkeit, die zwar nur von einem Theile der Anhänger Buddha’s befolgt wird, aber nichts desto weniger einen Beweis des innigen Zusammenhangs des Manichäismus und des Buddhismus darbietet.1) – Von indischen Königen wird auf Inschriften gerühmt, dass sie die vier Weltgegenden oder vier Meere mit dem Ruhme ihrer Tugenden erfüllt haben.2) – In dem westlichen Indien und besonders auf der Halbinsel Guzerat gab es vier Feuergeschlechter (agnikula), welche ihren Ursprung von Agni, dem Gotte des Feuers, ableiteten und deren Stammvater daher auch Kâhumâna, der Beschützer des Feuers, genannt wird.3) – Auf Java dürfen nur die Sultane vier Pikenträger haben,4) ähnlich wie es anderwärts ein Vorrecht war oder ist, mit vier Pferden am Wagen fahren zu dürfen. – Sindh war, gleich andern indischen Reichen, ursprünglich in vier Provinzen eingetheilt.5) Der buddhistische König Cîlâditja machte bei den jährlichen allgemeinen Versammlungen der Çramana oder buddhistischen frommen Geistlichen allen an jedem dritten und siebenten Tage vier Geschenke.6) Auch speiste er auf seinen Reisen durch sein weites Reich jeden Tag 1000 buddhistische Geistliche und 500 Brahmanen. – Die vier nöthigen Dinge sind nach buddhistischer Lehre: Kleider, Speisen nebst Getränken, Bettzeug und Heilmittel.7) – In einigen indischen Staaten, z. B. in Mewar,8) sind vier höchste Beamten oder vier Minister. – Im Uebrigen dürfte der über Persien und Babylon (die Manichäer) nach Syrien und zu den Juden und von
1) Lassen, III. S. 414
2) Lassen, III. S. 513 und 870.
3) Lassen, III. S. 464 Anm., S. 555 und 572.
4) Ausland für 1849, S. 356 a. oben.
5) Lassen, III. S. 596.
6) Lassen, III. S. 676 und 677.
7) Lassen, III. S. 688.
8) Lassen, III. S. 977 und 979.
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signandum manus, schliesst jede Verletzung des Thier- und Pflanzenlebens in sich und trifft genau mit der buddhistischen ahinsâ zusammen. Das dritte, das signandum sinus, macht den Manichäern die Keuschheit und die Enthaltung von der Ehe zur Pflicht, eine Enthaltsamkeit, die zwar nur von einem Theile der Anhänger Buddha’s befolgt wird, aber nichts desto weniger einen Beweis des innigen Zusammenhangs des Manichäismus und des Buddhismus darbietet.<noteplace="foot"n="1)">Lassen, III. S. 414<lb/></note>– Von indischen Königen wird auf Inschriften gerühmt, dass sie die vier Weltgegenden oder vier Meere mit dem Ruhme ihrer Tugenden erfüllt haben.<noteplace="foot"n="2)">Lassen, III. S. 513 und 870.<lb/></note>– In dem westlichen Indien und besonders auf der Halbinsel Guzerat gab es vier Feuergeschlechter (agnikula), welche ihren Ursprung von Agni, dem Gotte des Feuers, ableiteten und deren Stammvater daher auch Kâhumâna, der Beschützer des Feuers, genannt wird.<noteplace="foot"n="3)">Lassen, III. S. 464 Anm., S. 555 und 572.<lb/></note>– Auf Java dürfen nur die Sultane <hirendition="#g">vier</hi> Pikenträger haben,<noteplace="foot"n="4)">Ausland für 1849, S. 356 a. oben.<lb/></note> ähnlich wie es anderwärts ein Vorrecht war oder ist, mit vier Pferden am Wagen fahren zu dürfen. – Sindh war, gleich andern indischen Reichen, ursprünglich in vier Provinzen eingetheilt.<noteplace="foot"n="5)">Lassen, III. S. 596.<lb/></note> Der buddhistische König Cîlâditja machte bei den jährlichen allgemeinen Versammlungen der Çramana oder buddhistischen frommen Geistlichen allen an jedem dritten und siebenten Tage vier Geschenke.<noteplace="foot"n="6)">Lassen, III. S. 676 und 677.<lb/></note> Auch speiste er auf seinen Reisen durch sein weites Reich jeden Tag 1000 buddhistische Geistliche und 500 Brahmanen. – Die vier <hirendition="#g">nöthigen</hi> Dinge sind nach buddhistischer Lehre: Kleider, Speisen nebst Getränken, Bettzeug und Heilmittel.<noteplace="foot"n="7)">Lassen, III. S. 688.<lb/></note>– In einigen indischen Staaten, z. B. in Mewar,<noteplace="foot"n="8)">Lassen, III. S. 977 und 979.<lb/></note> sind vier höchste Beamten oder vier Minister. – Im Uebrigen dürfte der über Persien und Babylon (die Manichäer) nach Syrien und zu den Juden und von
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signandum manus, schliesst jede Verletzung des Thier- und Pflanzenlebens in sich und trifft genau mit der buddhistischen ahinsâ zusammen. Das dritte, das signandum sinus, macht den Manichäern die Keuschheit und die Enthaltung von der Ehe zur Pflicht, eine Enthaltsamkeit, die zwar nur von einem Theile der Anhänger Buddha’s befolgt wird, aber nichts desto weniger einen Beweis des innigen Zusammenhangs des Manichäismus und des Buddhismus darbietet. 1) – Von indischen Königen wird auf Inschriften gerühmt, dass sie die vier Weltgegenden oder vier Meere mit dem Ruhme ihrer Tugenden erfüllt haben. 2) – In dem westlichen Indien und besonders auf der Halbinsel Guzerat gab es vier Feuergeschlechter (agnikula), welche ihren Ursprung von Agni, dem Gotte des Feuers, ableiteten und deren Stammvater daher auch Kâhumâna, der Beschützer des Feuers, genannt wird. 3) – Auf Java dürfen nur die Sultane vier Pikenträger haben, 4) ähnlich wie es anderwärts ein Vorrecht war oder ist, mit vier Pferden am Wagen fahren zu dürfen. – Sindh war, gleich andern indischen Reichen, ursprünglich in vier Provinzen eingetheilt. 5) Der buddhistische König Cîlâditja machte bei den jährlichen allgemeinen Versammlungen der Çramana oder buddhistischen frommen Geistlichen allen an jedem dritten und siebenten Tage vier Geschenke. 6) Auch speiste er auf seinen Reisen durch sein weites Reich jeden Tag 1000 buddhistische Geistliche und 500 Brahmanen. – Die vier nöthigen Dinge sind nach buddhistischer Lehre: Kleider, Speisen nebst Getränken, Bettzeug und Heilmittel. 7) – In einigen indischen Staaten, z. B. in Mewar, 8) sind vier höchste Beamten oder vier Minister. – Im Uebrigen dürfte der über Persien und Babylon (die Manichäer) nach Syrien und zu den Juden und von
1) Lassen, III. S. 414
2) Lassen, III. S. 513 und 870.
3) Lassen, III. S. 464 Anm., S. 555 und 572.
4) Ausland für 1849, S. 356 a. oben.
5) Lassen, III. S. 596.
6) Lassen, III. S. 676 und 677.
7) Lassen, III. S. 688.
8) Lassen, III. S. 977 und 979.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 557. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/577>, abgerufen am 26.06.2024.
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