pythagoreische) setzt sogar die Stiftung des pythagoreischen Bundes um das Jahr 600 v. Chr. an. Pythagoras, dessen Bund auch Gädike, Freimaurerlexikon, S. 399, Gütergemeinschaft zuschreibt, wie Halem, Kreil und Andere die politischen Absichten und Einflüsse, war der Sohn eines sehr wohlhabenden Kaufmanns von Samos und auf einer Reise desselben zu Tyrus geboren; er genoss, gleich Göthe, eine sehr sorgfältige Erziehung, namentlich auch in der Musik. Mit dem 18. Jahre verliess er Samos, wohl weniger wegen der Tyrannei des Polykrates, wie z. B. Peter, Zeittafeln S. 36, behauptet, als um sich wissenschaftlich auszubilden. Nachdem er Jonien und Phönicien durchreist hatte, begab er sich nach Aegypten, woselbst er nach Röth im Jahr 547 v. Chr. ankam und 22 Jahre im Unterrichte der ägyptischen Priester zubrachte. Bei der Einnahme Aegyptens im Jahr 525 v. Chr. durch Kambyses soll Pythagoras mit andern ägyptischen Gefangenen nach Babylon geführt worden sein und dort zwölf Jahre in Gefangenschaft gelebt haben. In Babylon wurde Pythagoras mit den chaldäischen Magern bekannt und erlernte auch ihre Mathematik, Astronomie und Medicin. Pythagoras soll zu Babylon die drei letzten Jahre der Regierung des Kambyses, die kurze Zwischenherrschaft des falschen Smerdes und die neun ersten Jahre nach der Thronbesteigung des Darius verbracht haben, bis Gillos, ein verbannter Tarentiner ihm im Jahr 515 v. Chr. im 56. Jahre seines Alters die Freilassung von Darius verschaffte. Wie innig Pythagoras mit den ägptischen Priestern verbunden, ja dass er förmlich zu einem der Ihrigen geworden war, beweist am besten der Umstand, dass er mit vielen andern ägyptischen Priestern durch Kambyses nach der alten Politik der assyrischen und bäbylonischen Herrscher aus Aegypten nach Babylon versetzt wurde, welches seit seiner Eroberung durch die Perser zu deren Winterresidenz gemacht worden war oder neben Susa und Ekbatana eine der drei Hauptstädte des persischen Reiches bildete. Die Beschneidung, welcher sich Pythagoras bei den ägyptischen Priestern unterwerfen musste, war bei ihnen uralt und soll nach Herodot von ihnen zu den Hebräern, Syrern, Phönikern und Kolchern gekommen sein, so weit die letz-
pythagoreische) setzt sogar die Stiftung des pythagoreischen Bundes um das Jahr 600 v. Chr. an. Pythagoras, dessen Bund auch Gädike, Freimaurerlexikon, S. 399, Gütergemeinschaft zuschreibt, wie Halem, Kreil und Andere die politischen Absichten und Einflüsse, war der Sohn eines sehr wohlhabenden Kaufmanns von Samos und auf einer Reise desselben zu Tyrus geboren; er genoss, gleich Göthe, eine sehr sorgfältige Erziehung, namentlich auch in der Musik. Mit dem 18. Jahre verliess er Samos, wohl weniger wegen der Tyrannei des Polykrates, wie z. B. Peter, Zeittafeln S. 36, behauptet, als um sich wissenschaftlich auszubilden. Nachdem er Jonien und Phönicien durchreist hatte, begab er sich nach Aegypten, woselbst er nach Röth im Jahr 547 v. Chr. ankam und 22 Jahre im Unterrichte der ägyptischen Priester zubrachte. Bei der Einnahme Aegyptens im Jahr 525 v. Chr. durch Kambyses soll Pythagoras mit andern ägyptischen Gefangenen nach Babylon geführt worden sein und dort zwölf Jahre in Gefangenschaft gelebt haben. In Babylon wurde Pythagoras mit den chaldäischen Magern bekannt und erlernte auch ihre Mathematik, Astronomie und Medicin. Pythagoras soll zu Babylon die drei letzten Jahre der Regierung des Kambyses, die kurze Zwischenherrschaft des falschen Smerdes und die neun ersten Jahre nach der Thronbesteigung des Darius verbracht haben, bis Gillos, ein verbannter Tarentiner ihm im Jahr 515 v. Chr. im 56. Jahre seines Alters die Freilassung von Darius verschaffte. Wie innig Pythagoras mit den ägptischen Priestern verbunden, ja dass er förmlich zu einem der Ihrigen geworden war, beweist am besten der Umstand, dass er mit vielen andern ägyptischen Priestern durch Kambyses nach der alten Politik der assyrischen und bäbylonischen Herrscher aus Aegypten nach Babylon versetzt wurde, welches seit seiner Eroberung durch die Perser zu deren Winterresidenz gemacht worden war oder neben Susa und Ekbatana eine der drei Hauptstädte des persischen Reiches bildete. Die Beschneidung, welcher sich Pythagoras bei den ägyptischen Priestern unterwerfen musste, war bei ihnen uralt und soll nach Herodot von ihnen zu den Hebräern, Syrern, Phönikern und Kolchern gekommen sein, so weit die letz-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0590"n="570"/>
pythagoreische) setzt sogar die Stiftung des pythagoreischen Bundes um das Jahr 600 v. Chr. an. Pythagoras, dessen Bund auch Gädike, Freimaurerlexikon, S. 399, Gütergemeinschaft zuschreibt, wie Halem, Kreil und Andere die politischen Absichten und Einflüsse, war der Sohn eines sehr wohlhabenden Kaufmanns von Samos und auf einer Reise desselben zu Tyrus geboren; er genoss, gleich Göthe, eine sehr sorgfältige Erziehung, namentlich auch in der Musik. Mit dem 18. Jahre verliess er Samos, wohl weniger wegen der Tyrannei des Polykrates, wie z. B. Peter, Zeittafeln S. 36, behauptet, als um sich wissenschaftlich auszubilden. Nachdem er Jonien und Phönicien durchreist hatte, begab er sich nach Aegypten, woselbst er nach Röth im Jahr 547 v. Chr. ankam und 22 Jahre im Unterrichte der ägyptischen Priester zubrachte. Bei der Einnahme Aegyptens im Jahr 525 v. Chr. durch Kambyses soll Pythagoras mit andern ägyptischen Gefangenen nach Babylon geführt worden sein und dort zwölf Jahre in Gefangenschaft gelebt haben. In Babylon wurde Pythagoras mit den chaldäischen Magern bekannt und erlernte auch ihre Mathematik, Astronomie und Medicin. Pythagoras soll zu Babylon die drei letzten Jahre der Regierung des Kambyses, die kurze Zwischenherrschaft des falschen Smerdes und die neun ersten Jahre nach der Thronbesteigung des Darius verbracht haben, bis Gillos, ein verbannter Tarentiner ihm im Jahr 515 v. Chr. im 56. Jahre seines Alters die Freilassung von Darius verschaffte. Wie innig Pythagoras mit den ägptischen Priestern verbunden, ja dass er förmlich zu einem der Ihrigen geworden war, beweist am besten der Umstand, dass er mit vielen andern ägyptischen Priestern durch Kambyses nach der alten Politik der assyrischen und bäbylonischen Herrscher aus Aegypten nach Babylon versetzt wurde, welches seit seiner Eroberung durch die Perser zu deren Winterresidenz gemacht worden war oder neben Susa und Ekbatana eine der drei Hauptstädte des persischen Reiches bildete. Die Beschneidung, welcher sich Pythagoras bei den ägyptischen Priestern unterwerfen musste, war bei ihnen uralt und soll nach Herodot von ihnen zu den Hebräern, Syrern, Phönikern und Kolchern gekommen sein, so weit die letz-
</p></div></body></text></TEI>
[570/0590]
pythagoreische) setzt sogar die Stiftung des pythagoreischen Bundes um das Jahr 600 v. Chr. an. Pythagoras, dessen Bund auch Gädike, Freimaurerlexikon, S. 399, Gütergemeinschaft zuschreibt, wie Halem, Kreil und Andere die politischen Absichten und Einflüsse, war der Sohn eines sehr wohlhabenden Kaufmanns von Samos und auf einer Reise desselben zu Tyrus geboren; er genoss, gleich Göthe, eine sehr sorgfältige Erziehung, namentlich auch in der Musik. Mit dem 18. Jahre verliess er Samos, wohl weniger wegen der Tyrannei des Polykrates, wie z. B. Peter, Zeittafeln S. 36, behauptet, als um sich wissenschaftlich auszubilden. Nachdem er Jonien und Phönicien durchreist hatte, begab er sich nach Aegypten, woselbst er nach Röth im Jahr 547 v. Chr. ankam und 22 Jahre im Unterrichte der ägyptischen Priester zubrachte. Bei der Einnahme Aegyptens im Jahr 525 v. Chr. durch Kambyses soll Pythagoras mit andern ägyptischen Gefangenen nach Babylon geführt worden sein und dort zwölf Jahre in Gefangenschaft gelebt haben. In Babylon wurde Pythagoras mit den chaldäischen Magern bekannt und erlernte auch ihre Mathematik, Astronomie und Medicin. Pythagoras soll zu Babylon die drei letzten Jahre der Regierung des Kambyses, die kurze Zwischenherrschaft des falschen Smerdes und die neun ersten Jahre nach der Thronbesteigung des Darius verbracht haben, bis Gillos, ein verbannter Tarentiner ihm im Jahr 515 v. Chr. im 56. Jahre seines Alters die Freilassung von Darius verschaffte. Wie innig Pythagoras mit den ägptischen Priestern verbunden, ja dass er förmlich zu einem der Ihrigen geworden war, beweist am besten der Umstand, dass er mit vielen andern ägyptischen Priestern durch Kambyses nach der alten Politik der assyrischen und bäbylonischen Herrscher aus Aegypten nach Babylon versetzt wurde, welches seit seiner Eroberung durch die Perser zu deren Winterresidenz gemacht worden war oder neben Susa und Ekbatana eine der drei Hauptstädte des persischen Reiches bildete. Die Beschneidung, welcher sich Pythagoras bei den ägyptischen Priestern unterwerfen musste, war bei ihnen uralt und soll nach Herodot von ihnen zu den Hebräern, Syrern, Phönikern und Kolchern gekommen sein, so weit die letz-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 570. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/590>, abgerufen am 26.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.