namentlich von Deionysos, dem Sohne der Semele und des Zeus, dem Erfinder des Weines, er sei zwar von den Titanen zerrissen worden, aber nach seinem Tode wieder auferstanden ([fremdsprachliches Material]) und in den Himmel wieder ernporgestiegen ([fremdsprachliches Material]1)) und dieses wurde wohl in Alexandrien in veränderter Form auf Christus übertragen und seinem Lebensschicksale angepasst. Der Demeter, Persophone und dem Dionysos, den erlösenden Gottheiten ([fremdsprachliches Material]) der Griechen steht bei den Christen gegenüber der erlösende Christus und die erlösende Maria; die Maria gleichet der Demeter, und ist wie Persephone Erlöserin ([fremdsprachliches Material]). Die Beinamen des Dionysos unser Herr ([fremdsprachliches Material]), der Erlöser ([fremdsprachliches Material]) - der Heiland, der Erretter ([fremdsprachliches Material]) sind zu Beinamen Christi geworden und er und Maria thronen und richten im christlichen Todtenreiche, wie Demeter, Persephone und Dionysos im griechischen. Darauf bezieht es sich auch, wenn die Christen in dem Vaterunser beten: "Herr, erlöse uns von dem Uebel, Amen" und in dem Ave Maria: "Heilige Maria, Mutter der Gnaden, bitt' für uns arme Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes, Amen." Aehnlich sagt auch ein orphisches oder pythagoreisches Fragment von dem Schicksale der Seele:
"Niemand vermag es zu ändern, als nur die erlösenden Götter, Denen auch Zeus auftrug, in Wanderungen buntesten Wechsels Und im Kreislauf der Noth umherzutreiben die Seelen." -
Nur sie können die Seelen vom:
"Kreislauf wieder entbinden und Ausspann gönnen vom Elend."2)
In einem andern orphischen Fragmente heisst es von Dionysos
"Dir wird das Menschengeschlecht vollkommene Festhekatomben Weihen durch alle Zeiten in wiederkehrenden Jahren, Und Sühnfeier begehen, von der Ahnen Frevel Erlösung Suchend. Und über sie hast du die Macht, du wirst sie, wenn Du es Willst, aus drückender Pein und unendlichem Jammer erlösen."3)
1) Röth, a. a. O., II. S. 711.
2) Röth, a. a. O., II. S. 713.
3) Röth, a. a. O., II. S. 714.
namentlich von Dîonysos, dem Sohne der Semele und des Zeus, dem Erfinder des Weines, er sei zwar von den Titanen zerrissen worden, aber nach seinem Tode wieder auferstanden ([fremdsprachliches Material]) und in den Himmel wieder ernporgestiegen ([fremdsprachliches Material]1)) und dieses wurde wohl in Alexandrien in veränderter Form auf Christus übertragen und seinem Lebensschicksale angepasst. Der Demeter, Persophone und dem Dionysos, den erlösenden Gottheiten ([fremdsprachliches Material]) der Griechen steht bei den Christen gegenüber der erlösende Christus und die erlösende Maria; die Maria gleichet der Demeter, und ist wie Persephone Erlöserin ([fremdsprachliches Material]). Die Beinamen des Dionysos unser Herr ([fremdsprachliches Material]), der Erlöser ([fremdsprachliches Material]) - der Heiland, der Erretter ([fremdsprachliches Material]) sind zu Beinamen Christi geworden und er und Maria thronen und richten im christlichen Todtenreiche, wie Demeter, Persephone und Dionysos im griechischen. Darauf bezieht es sich auch, wenn die Christen in dem Vaterunser beten: „Herr, erlöse uns von dem Uebel, Amen“ und in dem Ave Maria: „Heilige Maria, Mutter der Gnaden, bitt’ für uns arme Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes, Amen.“ Aehnlich sagt auch ein orphisches oder pythagoreisches Fragment von dem Schicksale der Seele:
„Niemand vermag es zu ändern, als nur die erlösenden Götter, Denen auch Zeus auftrug, in Wanderungen buntesten Wechsels Und im Kreislauf der Noth umherzutreiben die Seelen.“ -
Nur sie können die Seelen vom:
„Kreislauf wieder entbinden und Ausspann gönnen vom Elend.“2)
In einem andern orphischen Fragmente heisst es von Dionysos
„Dir wird das Menschengeschlecht vollkommene Festhekatomben Weihen durch alle Zeiten in wiederkehrenden Jahren, Und Sühnfeier begehen, von der Ahnen Frevel Erlösung Suchend. Und über sie hast du die Macht, du wirst sie, wenn Du es Willst, aus drückender Pein und unendlichem Jammer erlösen.“3)
1) Röth, a. a. O., II. S. 711.
2) Röth, a. a. O., II. S. 713.
3) Röth, a. a. O., II. S. 714.
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namentlich von Dîonysos, dem Sohne der Semele und des Zeus, dem Erfinder des Weines, er sei zwar von den Titanen zerrissen worden, aber nach seinem Tode wieder auferstanden (_ ) und in den Himmel wieder ernporgestiegen (_ 1)) und dieses wurde wohl in Alexandrien in veränderter Form auf Christus übertragen und seinem Lebensschicksale angepasst. Der Demeter, Persophone und dem Dionysos, den erlösenden Gottheiten (_ ) der Griechen steht bei den Christen gegenüber der erlösende Christus und die erlösende Maria; die Maria gleichet der Demeter, und ist wie Persephone Erlöserin (_ ). Die Beinamen des Dionysos unser Herr (_ ), der Erlöser (_ ) - der Heiland, der Erretter (_ ) sind zu Beinamen Christi geworden und er und Maria thronen und richten im christlichen Todtenreiche, wie Demeter, Persephone und Dionysos im griechischen. Darauf bezieht es sich auch, wenn die Christen in dem Vaterunser beten: „Herr, erlöse uns von dem Uebel, Amen“ und in dem Ave Maria: „Heilige Maria, Mutter der Gnaden, bitt’ für uns arme Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes, Amen.“ Aehnlich sagt auch ein orphisches oder pythagoreisches Fragment von dem Schicksale der Seele:
„Niemand vermag es zu ändern, als nur die erlösenden Götter,
Denen auch Zeus auftrug, in Wanderungen buntesten Wechsels
Und im Kreislauf der Noth umherzutreiben die Seelen.“ -
Nur sie können die Seelen vom:
„Kreislauf wieder entbinden und Ausspann gönnen vom Elend.“ 2)
In einem andern orphischen Fragmente heisst es von Dionysos
„Dir wird das Menschengeschlecht vollkommene Festhekatomben
Weihen durch alle Zeiten in wiederkehrenden Jahren,
Und Sühnfeier begehen, von der Ahnen Frevel Erlösung
Suchend. Und über sie hast du die Macht, du wirst sie, wenn Du es
Willst, aus drückender Pein und unendlichem Jammer erlösen.“ 3)
1) Röth, a. a. O., II. S. 711.
2) Röth, a. a. O., II. S. 713.
3) Röth, a. a. O., II. S. 714.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/616>, abgerufen am 26.06.2024.
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