drei Jahrtausenden Himmel, Wasser und Erde, - in den drei folgenden Pflanzen, Thiere und Menschen durch das blose Wort (-Honover) erschaffen wurden.1) Die volle Uebereinstimmung der parsischen, etruskischen und mosaischen Schöpfungsmythe wird Niemanden entgehen. Die vier Weltalter tragen bei den Parsen ihren Namen von Behram (nach Kruger, a. a. O., S. 419, Frühling), Mithra (Sommer), Serosch (Herbst) und Taschter (Winter, stets nach Kruger) und jedem der 12 Jahrtausende, der 12 Weltmonate ist in der Reihenfolge der Bilder des Thierkreises ein solches Bild vorgesetzt. An dem Feste der Schöpfung des Menschen, welches als der sechste und letzte Scliöpfungstag von den Parsen am Schlusse des Jahres in den fünf Zusatztagen gefeiert wurde, die den 12 Monaten von 30 Tagen hinzugefügt worden waren, sollte täglich 12,000 Mal das Gebet: "Reinheit und Herrlichkeit ist für den Gerechten, der rein ist" und eben so oft das Gebet: "Das ist der Wille Ahuramasda's" gesprochen werden.2) Das Fest war eine Art Allerseelenfest.
Einen höchst merkwürdigen Anklang an die Schöpfungslehren der Arier, besonders aber der Baktrer und Germanen, finden wir im Kap. XX der Offenbarung Johannis. Im Eingange des Kapitels heisst es zunächst:
"Und ich habe einen Engel gesehen aus dem Himmel herabsteigen, der hatte den Schlüssel des Abgrundes, und in seiner Hand eine grosse Kette. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, welche der Teufel und Satan ist; und band ihn auf 1000 Jahre und warf ihn in den Abgrund, und verschloss und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Heiden verführete, bis die tausend Jahre vollendet wären. Und nach denselben muss er auf kurze Zeit losgelassen werden."
Wer könnte hier den parsischen Ahriman und den germanischen Wolf Fenrir, die im Innern der Erde tobenden und gefesselten vulkanischen Feuerkräfte, verkennen, welche
1) Kruger, a. a. O., S. 419 ff.; Röth, Gesch. unserer abendländischen Pliilosophie, I. S. 392 ff.
2) Dunker, a. a. O., II. S. 362 unten.
drei Jahrtausenden Himmel, Wasser und Erde, - in den drei folgenden Pflanzen, Thiere und Menschen durch das blose Wort (-Honover) erschaffen wurden.1) Die volle Uebereinstimmung der parsischen, etruskischen und mosaischen Schöpfungsmythe wird Niemanden entgehen. Die vier Weltalter tragen bei den Parsen ihren Namen von Behram (nach Kruger, a. a. O., S. 419, Frühling), Mithra (Sommer), Serosch (Herbst) und Taschter (Winter, stets nach Kruger) und jedem der 12 Jahrtausende, der 12 Weltmonate ist in der Reihenfolge der Bilder des Thierkreises ein solches Bild vorgesetzt. An dem Feste der Schöpfung des Menschen, welches als der sechste und letzte Scliöpfungstag von den Parsen am Schlusse des Jahres in den fünf Zusatztagen gefeiert wurde, die den 12 Monaten von 30 Tagen hinzugefügt worden waren, sollte täglich 12,000 Mal das Gebet: „Reinheit und Herrlichkeit ist für den Gerechten, der rein ist“ und eben so oft das Gebet: „Das ist der Wille Ahuramasda’s“ gesprochen werden.2) Das Fest war eine Art Allerseelenfest.
Einen höchst merkwürdigen Anklang an die Schöpfungslehren der Arier, besonders aber der Baktrer und Germanen, finden wir im Kap. XX der Offenbarung Johannis. Im Eingange des Kapitels heisst es zunächst:
„Und ich habe einen Engel gesehen aus dem Himmel herabsteigen, der hatte den Schlüssel des Abgrundes, und in seiner Hand eine grosse Kette. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, welche der Teufel und Satan ist; und band ihn auf 1000 Jahre und warf ihn in den Abgrund, und verschloss und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Heiden verführete, bis die tausend Jahre vollendet wären. Und nach denselben muss er auf kurze Zeit losgelassen werden.“
Wer könnte hier den parsischen Ahriman und den germanischen Wolf Fenrir, die im Innern der Erde tobenden und gefesselten vulkanischen Feuerkräfte, verkennen, welche
1) Kruger, a. a. O., S. 419 ff.; Röth, Gesch. unserer abendländischen Pliilosophie, I. S. 392 ff.
2) Dunker, a. a. O., II. S. 362 unten.
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drei Jahrtausenden Himmel, Wasser und Erde, - in den drei folgenden Pflanzen, Thiere und Menschen durch das blose Wort (-Honover) erschaffen wurden.<noteplace="foot"n="1)">Kruger, a. a. O., S. 419 ff.; Röth, Gesch. unserer abendländischen Pliilosophie, I. S. 392 ff.<lb/></note> Die volle Uebereinstimmung der parsischen, etruskischen und mosaischen Schöpfungsmythe wird Niemanden entgehen. Die vier Weltalter tragen bei den Parsen ihren Namen von Behram (nach Kruger, a. a. O., S. 419, Frühling), Mithra (Sommer), Serosch (Herbst) und Taschter (Winter, stets nach Kruger) und jedem der 12 Jahrtausende, der 12 Weltmonate ist in der Reihenfolge der Bilder des Thierkreises ein solches Bild vorgesetzt. An dem Feste der Schöpfung des Menschen, welches als der sechste und letzte Scliöpfungstag von den Parsen am Schlusse des Jahres in den fünf Zusatztagen gefeiert wurde, die den 12 Monaten von 30 Tagen hinzugefügt worden waren, sollte täglich 12,000 Mal das Gebet: „Reinheit und Herrlichkeit ist für den Gerechten, der rein ist“ und eben so oft das Gebet: „Das ist der Wille Ahuramasda’s“ gesprochen werden.<noteplace="foot"n="2)">Dunker, a. a. O., II. S. 362 unten.<lb/></note> Das Fest war eine Art Allerseelenfest.</p><p>
Einen höchst merkwürdigen Anklang an die Schöpfungslehren der Arier, besonders aber der Baktrer und Germanen, finden wir im Kap. XX der Offenbarung Johannis. Im Eingange des Kapitels heisst es zunächst:</p><citrendition="#c"><quote>„Und ich habe einen Engel gesehen aus dem Himmel herabsteigen, der hatte den Schlüssel des Abgrundes, und in seiner Hand eine grosse Kette. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, welche der Teufel und Satan ist; und band ihn auf 1000 Jahre und warf ihn in den Abgrund, und verschloss und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Heiden verführete, bis die tausend Jahre vollendet wären. Und nach denselben muss er auf kurze Zeit losgelassen werden.“</quote></cit><p>
Wer könnte hier den parsischen Ahriman und den germanischen Wolf Fenrir, die im Innern der Erde tobenden und gefesselten vulkanischen Feuerkräfte, verkennen, welche
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drei Jahrtausenden Himmel, Wasser und Erde, - in den drei folgenden Pflanzen, Thiere und Menschen durch das blose Wort (-Honover) erschaffen wurden. 1) Die volle Uebereinstimmung der parsischen, etruskischen und mosaischen Schöpfungsmythe wird Niemanden entgehen. Die vier Weltalter tragen bei den Parsen ihren Namen von Behram (nach Kruger, a. a. O., S. 419, Frühling), Mithra (Sommer), Serosch (Herbst) und Taschter (Winter, stets nach Kruger) und jedem der 12 Jahrtausende, der 12 Weltmonate ist in der Reihenfolge der Bilder des Thierkreises ein solches Bild vorgesetzt. An dem Feste der Schöpfung des Menschen, welches als der sechste und letzte Scliöpfungstag von den Parsen am Schlusse des Jahres in den fünf Zusatztagen gefeiert wurde, die den 12 Monaten von 30 Tagen hinzugefügt worden waren, sollte täglich 12,000 Mal das Gebet: „Reinheit und Herrlichkeit ist für den Gerechten, der rein ist“ und eben so oft das Gebet: „Das ist der Wille Ahuramasda’s“ gesprochen werden. 2) Das Fest war eine Art Allerseelenfest.
Einen höchst merkwürdigen Anklang an die Schöpfungslehren der Arier, besonders aber der Baktrer und Germanen, finden wir im Kap. XX der Offenbarung Johannis. Im Eingange des Kapitels heisst es zunächst:
„Und ich habe einen Engel gesehen aus dem Himmel herabsteigen, der hatte den Schlüssel des Abgrundes, und in seiner Hand eine grosse Kette. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, welche der Teufel und Satan ist; und band ihn auf 1000 Jahre und warf ihn in den Abgrund, und verschloss und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Heiden verführete, bis die tausend Jahre vollendet wären. Und nach denselben muss er auf kurze Zeit losgelassen werden.“ Wer könnte hier den parsischen Ahriman und den germanischen Wolf Fenrir, die im Innern der Erde tobenden und gefesselten vulkanischen Feuerkräfte, verkennen, welche
1) Kruger, a. a. O., S. 419 ff.; Röth, Gesch. unserer abendländischen Pliilosophie, I. S. 392 ff.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 730. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/750>, abgerufen am 26.06.2024.
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