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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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Schlange in der Hand, auf der Rückseite den Stier (Dionysos).1) Die Mutter des kretischen Zagreus ist Persephone, mit welcher Zeus als Drache den stiergestalteten Sohn erzeugt, wie Clemens berichtet, indem er diese Mysterien, deren Symbol den Eingeweihten der durch den Busen gezogene Drache war, Sabazische nennt. Lenning, Encyklopädie unter Schlange, sieht mit Sikler die Schlange im Dienste der Proserpina als die Fruchtschlange, als die Hieroglyphe des in der Erde aufgelöseten Samens an, die daher dargestellt worden sei, wie sie sich aus der Cista mystica oder dem mystischen Kasten gleich dem aus der Finsterniss der Erde zur Pflanze emporsteigenden Samen erhebt.2) Stieglitz, von altdeutscher Baukunst, S. 238 ff., betrachtet nach Bellermann die Schlange als die Hieroglyphe der Klugheit und des belehrenden Verstandes; und die beiden Schlangen des Basilides deuten auf [fremdsprachliches Material], den in Eins vereinten Verstand und Willen, und auf [fremdsprachliches Material], Wort, Lehre, Vernunft.3) Auch unter den Symbolen des Serapis als eines Heilsgottes erscheint die Schlange.4) Bei den Aegyptern ist die Schlange ein Symbol des Kneph als des in dem Weltall sich offenbarenden verborgenen Urgeistes und dieser serpens uraeus hiess [fremdsprachliches Material], der Wohlthäter der Welt und der Menschen.5) Nach Zoega soll von den Orphikern der Himmel Ophion, Ophioneus oder schlangenartig genannt worden sein, wegen einer gewissen Aehnlichkeit, welche die Metaphoristen zwischen der Bewegung des Himmels und der Himmelskörper und den Wendungen einer Schlange fanden, und auch zwischen den Sternen selbst und den leuchtenden und wechselnden Schuppen gewisser Schlangen, wie Horapollo andeute.6) Bei den Römern wie bei den Griechen war das gewöhnliehe Bild der Genien eine Schlange (serpens draco), weshalb man dieselben gerne bei sich in den Häusern und in

1) Welker, II. S. 640 oben.
2) Creuzer, Symbolik, IV., S. 192, Anm.
3) Bachofen, Gräbersymbolik, S. 144.
4) Creuzer, Symbolik, I. S. 312 ff.; Preller, röm. Mythol., Anm. 1.
5) Creuzer, a. a. O., I. S. 504 ff.
6) Creuzer, III. S. 299, Anm. 12.

Schlange in der Hand, auf der Rückseite den Stier (Dionysos).1) Die Mutter des kretischen Zagreus ist Persephone, mit welcher Zeus als Drache den stiergestalteten Sohn erzeugt, wie Clemens berichtet, indem er diese Mysterien, deren Symbol den Eingeweihten der durch den Busen gezogene Drache war, Sabazische nennt. Lenning, Encyklopädie unter Schlange, sieht mit Sikler die Schlange im Dienste der Proserpina als die Fruchtschlange, als die Hieroglyphe des in der Erde aufgelöseten Samens an, die daher dargestellt worden sei, wie sie sich aus der Cista mystica oder dem mystischen Kasten gleich dem aus der Finsterniss der Erde zur Pflanze emporsteigenden Samen erhebt.2) Stieglitz, von altdeutscher Baukunst, S. 238 ff., betrachtet nach Bellermann die Schlange als die Hieroglyphe der Klugheit und des belehrenden Verstandes; und die beiden Schlangen des Basilides deuten auf [fremdsprachliches Material], den in Eins vereinten Verstand und Willen, und auf [fremdsprachliches Material], Wort, Lehre, Vernunft.3) Auch unter den Symbolen des Serapis als eines Heilsgottes erscheint die Schlange.4) Bei den Aegyptern ist die Schlange ein Symbol des Kneph als des in dem Weltall sich offenbarenden verborgenen Urgeistes und dieser serpens uraeus hiess [fremdsprachliches Material], der Wohlthäter der Welt und der Menschen.5) Nach Zoega soll von den Orphikern der Himmel Ophion, Ophioneus oder schlangenartig genannt worden sein, wegen einer gewissen Aehnlichkeit, welche die Metaphoristen zwischen der Bewegung des Himmels und der Himmelskörper und den Wendungen einer Schlange fanden, und auch zwischen den Sternen selbst und den leuchtenden und wechselnden Schuppen gewisser Schlangen, wie Horapollo andeute.6) Bei den Römern wie bei den Griechen war das gewöhnliehe Bild der Genien eine Schlange (serpens draco), weshalb man dieselben gerne bei sich in den Häusern und in

1) Welker, II. S. 640 oben.
2) Creuzer, Symbolik, IV., S. 192, Anm.
3) Bachofen, Gräbersymbolik, S. 144.
4) Creuzer, Symbolik, I. S. 312 ff.; Preller, röm. Mythol., Anm. 1.
5) Creuzer, a. a. O., I. S. 504 ff.
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[69/0089] Schlange in der Hand, auf der Rückseite den Stier (Dionysos). 1) Die Mutter des kretischen Zagreus ist Persephone, mit welcher Zeus als Drache den stiergestalteten Sohn erzeugt, wie Clemens berichtet, indem er diese Mysterien, deren Symbol den Eingeweihten der durch den Busen gezogene Drache war, Sabazische nennt. Lenning, Encyklopädie unter Schlange, sieht mit Sikler die Schlange im Dienste der Proserpina als die Fruchtschlange, als die Hieroglyphe des in der Erde aufgelöseten Samens an, die daher dargestellt worden sei, wie sie sich aus der Cista mystica oder dem mystischen Kasten gleich dem aus der Finsterniss der Erde zur Pflanze emporsteigenden Samen erhebt. 2) Stieglitz, von altdeutscher Baukunst, S. 238 ff., betrachtet nach Bellermann die Schlange als die Hieroglyphe der Klugheit und des belehrenden Verstandes; und die beiden Schlangen des Basilides deuten auf _ , den in Eins vereinten Verstand und Willen, und auf _ , Wort, Lehre, Vernunft. 3) Auch unter den Symbolen des Serapis als eines Heilsgottes erscheint die Schlange. 4) Bei den Aegyptern ist die Schlange ein Symbol des Kneph als des in dem Weltall sich offenbarenden verborgenen Urgeistes und dieser serpens uraeus hiess _ , der Wohlthäter der Welt und der Menschen. 5) Nach Zoega soll von den Orphikern der Himmel Ophion, Ophioneus oder schlangenartig genannt worden sein, wegen einer gewissen Aehnlichkeit, welche die Metaphoristen zwischen der Bewegung des Himmels und der Himmelskörper und den Wendungen einer Schlange fanden, und auch zwischen den Sternen selbst und den leuchtenden und wechselnden Schuppen gewisser Schlangen, wie Horapollo andeute. 6) Bei den Römern wie bei den Griechen war das gewöhnliehe Bild der Genien eine Schlange (serpens draco), weshalb man dieselben gerne bei sich in den Häusern und in 1) Welker, II. S. 640 oben. 2) Creuzer, Symbolik, IV., S. 192, Anm. 3) Bachofen, Gräbersymbolik, S. 144. 4) Creuzer, Symbolik, I. S. 312 ff.; Preller, röm. Mythol., Anm. 1. 5) Creuzer, a. a. O., I. S. 504 ff. 6) Creuzer, III. S. 299, Anm. 12.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/89>, abgerufen am 24.11.2024.