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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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Genossen (consociis) sowohl in göttlichen als in weltlichen Dingen aufrichtig getreu zu sein, und dass der ganze Bund stets Dem helfen werde, der die gerechtere Sache habe. Auch die Gilde zu Exeter scheint eine Rittergilde gewesen zu sein und in diese wie in diejenige von Cambridge waren auch die Knappen oder Diener (famuli, armigeri) aufgenommen; ebenso hatte London eine Gilde der edlen Jünglinge, deren Errichtung nach Madox bei Krause, II. 2. S. 383, in die Zeit vor die normannische Eroberung oder vor das J. 1066 fällt. Wer zur Strafe aus der Gilde des Königs Erich ausgeschlossen wird, "exeat a consortio omnium confratrum cum malo nomine nithingh." Wenn ein Gildegenosse in einem gefährlichen Geschäfte zum placitum zu gehen hat, sollen ihn die übrigen Gildengenossen dahin begleiten (Art. 33); wird einer der Brüder vor den König oder Bischof geladen, sollen ihm auf Kosten der Gilde 12 Brüder zur Begleitung und zum Schutze mitgegeben werden (Art. 37). Bedarf ein Bruder Schutz zu seiner Vertheidigung oder gegen ihm drohende Beleidigungen, sollen ihm 12 Brüder als Vertheidiger und Begleiter zugetheilt werden (Art. 38).1) Die in dem Statute Erichs mehrfach vorkommende Ausschliessung cum malo nomine nithing (Nichtsnutz) ist die Verhängung der Infamie. - Um den Inhalt des Gildestatuts von Canut beurtheilen zu können, mögen die den Artikeln später ertheilten lateinischen Ueberschriften dienen: De recto judicio contra fratrem, de fratre naufragante, de fratre captivo, de pecunia amissa, de convivio faciendo, de infirmitate, de fine convivii, de colloquio habendo, de adventu fratris alieni, de jure aldermanni, de jure stolbrodrae, de infamia, de litera fraternitatis u. s. w. Der Art. 43 de litera fraternitatis lautet:

"Hosom vil havae bröderscap breff (einen Bruderschaftsbrief) han scal givae aldermann och stolbrödrae (den Stalbrüdern) iij grotae. Och förstae thet besegles tha scal han givae een tynnae öl. Och bysens scrivaerae iij grotae forae breffet. Huilket aengaen scal scrivae uden han. Och ikkae scal alderman havae makt ath

1) Vergl. auch Thierry, I. S. 318 ff.

Genossen (consociis) sowohl in göttlichen als in weltlichen Dingen aufrichtig getreu zu sein, und dass der ganze Bund stets Dem helfen werde, der die gerechtere Sache habe. Auch die Gilde zu Exeter scheint eine Rittergilde gewesen zu sein und in diese wie in diejenige von Cambridge waren auch die Knappen oder Diener (famuli, armigeri) aufgenommen; ebenso hatte London eine Gilde der edlen Jünglinge, deren Errichtung nach Madox bei Krause, II. 2. S. 383, in die Zeit vor die normannische Eroberung oder vor das J. 1066 fällt. Wer zur Strafe aus der Gilde des Königs Erich ausgeschlossen wird, „exeat a consortio omnium confratrum cum malo nomine nithingh.“ Wenn ein Gildegenosse in einem gefährlichen Geschäfte zum placitum zu gehen hat, sollen ihn die übrigen Gildengenossen dahin begleiten (Art. 33); wird einer der Brüder vor den König oder Bischof geladen, sollen ihm auf Kosten der Gilde 12 Brüder zur Begleitung und zum Schutze mitgegeben werden (Art. 37). Bedarf ein Bruder Schutz zu seiner Vertheidigung oder gegen ihm drohende Beleidigungen, sollen ihm 12 Brüder als Vertheidiger und Begleiter zugetheilt werden (Art. 38).1) Die in dem Statute Erichs mehrfach vorkommende Ausschliessung cum malo nomine nithing (Nichtsnutz) ist die Verhängung der Infamie. – Um den Inhalt des Gildestatuts von Canut beurtheilen zu können, mögen die den Artikeln später ertheilten lateinischen Ueberschriften dienen: De recto judicio contra fratrem, de fratre naufragante, de fratre captivo, de pecunia amissa, de convivio faciendo, de infirmitate, de fine convivii, de colloquio habendo, de adventu fratris alieni, de jure aldermanni, de jure stolbrodrae, de infamia, de litera fraternitatis u. s. w. Der Art. 43 de litera fraternitatis lautet:

„Hosom vil havae bröderscap breff (einen Bruderschaftsbrief) han scal givae aldermann och stolbrödrae (den Stalbrüdern) iij grotae. Och förstae thet besegles tha scal han givae een tynnae öl. Och bysens scrivaerae iij grotae forae breffet. Huilket aengaen scal scrivae uden han. Och ikkae scal alderman havae makt ath

1) Vergl. auch Thierry, I. S. 318 ff.
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Genossen (consociis) sowohl in göttlichen als in weltlichen Dingen aufrichtig getreu zu sein, und dass der ganze Bund stets Dem helfen werde, der die gerechtere Sache habe. Auch die Gilde zu Exeter scheint eine Rittergilde gewesen zu sein und in diese wie in diejenige von Cambridge waren auch die Knappen oder Diener (famuli, armigeri) aufgenommen; ebenso hatte London eine Gilde der edlen Jünglinge, deren Errichtung nach Madox bei Krause, II. 2. S. 383, in die Zeit vor die normannische Eroberung oder vor das J. 1066 fällt. Wer zur Strafe aus der Gilde des Königs Erich ausgeschlossen wird, &#x201E;exeat a consortio omnium confratrum cum malo nomine nithingh.&#x201C; Wenn ein Gildegenosse in einem gefährlichen Geschäfte zum placitum zu gehen hat, sollen ihn die übrigen Gildengenossen dahin begleiten (Art. 33); wird einer der Brüder vor den König oder Bischof geladen, sollen ihm auf Kosten der Gilde 12 Brüder zur Begleitung und zum Schutze mitgegeben werden (Art. 37). Bedarf ein Bruder Schutz zu seiner Vertheidigung oder gegen ihm drohende Beleidigungen, sollen ihm 12 Brüder als Vertheidiger und Begleiter zugetheilt werden (Art. 38).<note place="foot" n="1)">Vergl. auch Thierry, I. S. 318 ff.</note> Die in dem Statute Erichs mehrfach vorkommende Ausschliessung cum malo nomine nithing (Nichtsnutz) ist die Verhängung der Infamie. &#x2013; Um den Inhalt des Gildestatuts von Canut beurtheilen zu können, mögen die den Artikeln später ertheilten lateinischen Ueberschriften dienen: De recto judicio contra fratrem, de fratre naufragante, de fratre captivo, de pecunia amissa, de convivio faciendo, de infirmitate, de fine convivii, de colloquio habendo, de adventu fratris alieni, de jure aldermanni, de jure stolbrodrae, de infamia, <hi rendition="#g">de litera fraternitatis</hi> u. s. w. Der Art. 43 de litera fraternitatis lautet:</p>
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[243/0263] Genossen (consociis) sowohl in göttlichen als in weltlichen Dingen aufrichtig getreu zu sein, und dass der ganze Bund stets Dem helfen werde, der die gerechtere Sache habe. Auch die Gilde zu Exeter scheint eine Rittergilde gewesen zu sein und in diese wie in diejenige von Cambridge waren auch die Knappen oder Diener (famuli, armigeri) aufgenommen; ebenso hatte London eine Gilde der edlen Jünglinge, deren Errichtung nach Madox bei Krause, II. 2. S. 383, in die Zeit vor die normannische Eroberung oder vor das J. 1066 fällt. Wer zur Strafe aus der Gilde des Königs Erich ausgeschlossen wird, „exeat a consortio omnium confratrum cum malo nomine nithingh.“ Wenn ein Gildegenosse in einem gefährlichen Geschäfte zum placitum zu gehen hat, sollen ihn die übrigen Gildengenossen dahin begleiten (Art. 33); wird einer der Brüder vor den König oder Bischof geladen, sollen ihm auf Kosten der Gilde 12 Brüder zur Begleitung und zum Schutze mitgegeben werden (Art. 37). Bedarf ein Bruder Schutz zu seiner Vertheidigung oder gegen ihm drohende Beleidigungen, sollen ihm 12 Brüder als Vertheidiger und Begleiter zugetheilt werden (Art. 38). 1) Die in dem Statute Erichs mehrfach vorkommende Ausschliessung cum malo nomine nithing (Nichtsnutz) ist die Verhängung der Infamie. – Um den Inhalt des Gildestatuts von Canut beurtheilen zu können, mögen die den Artikeln später ertheilten lateinischen Ueberschriften dienen: De recto judicio contra fratrem, de fratre naufragante, de fratre captivo, de pecunia amissa, de convivio faciendo, de infirmitate, de fine convivii, de colloquio habendo, de adventu fratris alieni, de jure aldermanni, de jure stolbrodrae, de infamia, de litera fraternitatis u. s. w. Der Art. 43 de litera fraternitatis lautet: „Hosom vil havae bröderscap breff (einen Bruderschaftsbrief) han scal givae aldermann och stolbrödrae (den Stalbrüdern) iij grotae. Och förstae thet besegles tha scal han givae een tynnae öl. Och bysens scrivaerae iij grotae forae breffet. Huilket aengaen scal scrivae uden han. Och ikkae scal alderman havae makt ath 1) Vergl. auch Thierry, I. S. 318 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/263>, abgerufen am 22.11.2024.