Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.auf jedem Gute wurden zugleich die für das Haus und Gut unentbehrlichen Gewerbe betrieben und eingerichtet, - sie hatten besonders oft neben dem eigenen Backofen eine besondere Schmiede- und Wagnerwerkstätte, vielleicht auch Gerberwerkstätte, bereiteten das Bier oder andere Getränke, und vorzüglich auch das Salz, - die Frauen verfertigten den Stoff für die Kleider und die letztern selbst u. s. w. So werden auch noch heute in Istrien von den Bauern das Schuhwerk aus roher Ochsenhaut, so wie die Wagen, die Haus- und Ackergeräthschaften, die sämmtlich von Holz sind, selbst verfertigt.1) Weinhold, S. 91, erblickt in dem gewerbsmässig betriebenen Salz- und Kohlenbrennen die ersten Keime der Gewerbe im Norden. Selbst Baukünstler und Holzschnitzer war in der Regel der nordische Landmann, da das Bauen meist im Zimmern oder auch Schnitzen des Holzes seit den ältesten Zeiten bei den Germanen bestand, weshalb auch im Holzarbeiten die altnordische Kunst am vollkommensten ist.2) Der Steinbau, der romanische Rundbogenstyl fand erst seit dem 11ten Jahrh. in dem Norden Eingang, wurde dann aber von den Skandinaviern bis nach Nordamerika getragen, wie noch eine von ihnen aufgeführte kleine Taufkapelle auf Rhodeisland bezeugt.3) Gegen 1300 wurde auch im Norden der Rundbogen durch den Spitzbogen verdrängt. Einheimisch wurden während des Mittelalters in Skandinavien weder die Gewerbe noch die Künste in vollem Sinne, sondern sie wurden entweder von Ausländern, Deutschen oder auch Engländern, im In- 1) Ausland für 1861, S. 855 a. 2) Weinhold, a. a. O., S. 418 ff.; Dahl, Denkmale einer sehr ausgebildeten Holzbaukunst in den Landschaften von Norwegen, 1837. 3) Weinhold, S. 419. Ueber alte Bauwerke in den vereinigten Staaten von Nordamerika vergl. auch Ausland für 1861, S. 732 ff. Nach den hier gegebenen Berichten, besonders über die religiösen Baudenkinale oder "heiligen Plätze", ist es nicht blos möglich, sondern wahrscheinlich, dass die Kelten sich gleichzeitig oder wenigstens gleichmässig vom asiatischen Hochlande aus über den europäischen und amerikanischen Continent verbreitet haben. Ueber die Ruinen in Central-Arnerika enthält einen kurzen Bericht das Ausland für 1854, S. 447 ff.
auf jedem Gute wurden zugleich die für das Haus und Gut unentbehrlichen Gewerbe betrieben und eingerichtet, – sie hatten besonders oft neben dem eigenen Backofen eine besondere Schmiede- und Wagnerwerkstätte, vielleicht auch Gerberwerkstätte, bereiteten das Bier oder andere Getränke, und vorzüglich auch das Salz, – die Frauen verfertigten den Stoff für die Kleider und die letztern selbst u. s. w. So werden auch noch heute in Istrien von den Bauern das Schuhwerk aus roher Ochsenhaut, so wie die Wagen, die Haus- und Ackergeräthschaften, die sämmtlich von Holz sind, selbst verfertigt.1) Weinhold, S. 91, erblickt in dem gewerbsmässig betriebenen Salz- und Kohlenbrennen die ersten Keime der Gewerbe im Norden. Selbst Baukünstler und Holzschnitzer war in der Regel der nordische Landmann, da das Bauen meist im Zimmern oder auch Schnitzen des Holzes seit den ältesten Zeiten bei den Germanen bestand, weshalb auch im Holzarbeiten die altnordische Kunst am vollkommensten ist.2) Der Steinbau, der romanische Rundbogenstyl fand erst seit dem 11ten Jahrh. in dem Norden Eingang, wurde dann aber von den Skandinaviern bis nach Nordamerika getragen, wie noch eine von ihnen aufgeführte kleine Taufkapelle auf Rhodeisland bezeugt.3) Gegen 1300 wurde auch im Norden der Rundbogen durch den Spitzbogen verdrängt. Einheimisch wurden während des Mittelalters in Skandinavien weder die Gewerbe noch die Künste in vollem Sinne, sondern sie wurden entweder von Ausländern, Deutschen oder auch Engländern, im In- 1) Ausland für 1861, S. 855 a. 2) Weinhold, a. a. O., S. 418 ff.; Dahl, Denkmale einer sehr ausgebildeten Holzbaukunst in den Landschaften von Norwegen, 1837. 3) Weinhold, S. 419. Ueber alte Bauwerke in den vereinigten Staaten von Nordamerika vergl. auch Ausland für 1861, S. 732 ff. Nach den hier gegebenen Berichten, besonders über die religiösen Baudenkinale oder „heiligen Plätze“, ist es nicht blos möglich, sondern wahrscheinlich, dass die Kelten sich gleichzeitig oder wenigstens gleichmässig vom asiatischen Hochlande aus über den europäischen und amerikanischen Continent verbreitet haben. Ueber die Ruinen in Central-Arnerika enthält einen kurzen Bericht das Ausland für 1854, S. 447 ff.
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auf jedem Gute wurden zugleich die für das Haus und Gut unentbehrlichen Gewerbe betrieben und eingerichtet, – sie hatten besonders oft neben dem eigenen Backofen eine besondere Schmiede- und Wagnerwerkstätte, vielleicht auch Gerberwerkstätte, bereiteten das Bier oder andere Getränke, und vorzüglich auch das Salz, – die Frauen verfertigten den Stoff für die Kleider und die letztern selbst u. s. w. So werden auch noch heute in Istrien von den Bauern das Schuhwerk aus roher Ochsenhaut, so wie die Wagen, die Haus- und Ackergeräthschaften, die sämmtlich von Holz sind, selbst verfertigt. 1) Weinhold, S. 91, erblickt in dem gewerbsmässig betriebenen Salz- und Kohlenbrennen die ersten Keime der Gewerbe im Norden. Selbst Baukünstler und Holzschnitzer war in der Regel der nordische Landmann, da das Bauen meist im Zimmern oder auch Schnitzen des Holzes seit den ältesten Zeiten bei den Germanen bestand, weshalb auch im Holzarbeiten die altnordische Kunst am vollkommensten ist. 2) Der Steinbau, der romanische Rundbogenstyl fand erst seit dem 11ten Jahrh. in dem Norden Eingang, wurde dann aber von den Skandinaviern bis nach Nordamerika getragen, wie noch eine von ihnen aufgeführte kleine Taufkapelle auf Rhodeisland bezeugt. 3) Gegen 1300 wurde auch im Norden der Rundbogen durch den Spitzbogen verdrängt. Einheimisch wurden während des Mittelalters in Skandinavien weder die Gewerbe noch die Künste in vollem Sinne, sondern sie wurden entweder von Ausländern, Deutschen oder auch Engländern, im In-
1) Ausland für 1861, S. 855 a.
2) Weinhold, a. a. O., S. 418 ff.; Dahl, Denkmale einer sehr ausgebildeten Holzbaukunst in den Landschaften von Norwegen, 1837.
3) Weinhold, S. 419. Ueber alte Bauwerke in den vereinigten Staaten von Nordamerika vergl. auch Ausland für 1861, S. 732 ff. Nach den hier gegebenen Berichten, besonders über die religiösen Baudenkinale oder „heiligen Plätze“, ist es nicht blos möglich, sondern wahrscheinlich, dass die Kelten sich gleichzeitig oder wenigstens gleichmässig vom asiatischen Hochlande aus über den europäischen und amerikanischen Continent verbreitet haben. Ueber die Ruinen in Central-Arnerika enthält einen kurzen Bericht das Ausland für 1854, S. 447 ff.
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