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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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erbaut sein, was, wenn es begründet wäre, unwiderleglich das Fortleben der römischen Baukunst in den Rhein-Moselgegenden bezeugen würde. Der sog. Constantinische Palast zu Trier ist nach Kugler's treffender Vermuthung eine der von Constantin erbauten Basiliken, so dass mithin Trier als einer der ältesten Sitze der Kirchenbaukunst sich darstellen würde, wenn bei den constantinischen Basiliken schon an kirchliche Gebäude gedacht werden darf, was aber Kugler und auch Lübke, Gesch. der Architektur, S. 150, allerdings nicht thun; war das römische Domgebäude zu Trier ein ursprünglich kirchliches Gebäude, möchte der Gedanke so schlechthin unzulässig nicht sein, weil dasselbe auch bei den verschiedensten sonstigen Beurtheilungen seiner ursprünglichen Bestimmung doch immerhin als ein basilikenartiges Gebäude geschildert wird. Wie Dr. Schneider zu Trier zu erweisen gesucht hat, ist die ältere, ursprünglich zu kaufmännischen und gerichtlichen Verhandlungen dienende Basilica unter Constantin in eine Kirche umgewandelt worden, weshalb dann Constantin zwischen dem J. 306 und 307 für die kaufmännischen und gerichtlichen Zwecke eine neue Basilica aufführen liess, den sog. constantinischen Palast, indem man im Mittelalter Basilica mit Palast übersetzte; fest stehe, dass schon im J. 379 die ältere Basilica als Kirche, vielleicht der spätere Dom, gedient habe.1) Nach Piper, I. 1. S. 99, bestanden unter Constantin zu Trier, wo dieser einen prächtigen Apollo-Tempel erbaut hatte, beide Culte neben einander und der Bischof Agritius von Trier wird im Jahr 314 unter den zu Arles versammelten Bischöfen erwähnt. Besonders merkwürdig ist der Trierer Dom, welcher aus sehr verschiedenartigen Theilen besteht, je nach den verschiedenen Zeitperioden, in welchen dieselben ausgeführt wurden; dabei aber stehen die verschiedenen Baustyle nicht, wie an so vielen andern Orten, unvermittelt blos, neben einander und sind daher leicht als ungleichen Zeiten angehörige Bauten zu erkennen und zu unterscheiden, sondern sind so geschickt mit einander verbunden und so organisch zusammengefügt, dass die höchste Schärfe des

1) Kunstblatt für 1844, S. 388.

erbaut sein, was, wenn es begründet wäre, unwiderleglich das Fortleben der römischen Baukunst in den Rhein-Moselgegenden bezeugen würde. Der sog. Constantinische Palast zu Trier ist nach Kugler’s treffender Vermuthung eine der von Constantin erbauten Basiliken, so dass mithin Trier als einer der ältesten Sitze der Kirchenbaukunst sich darstellen würde, wenn bei den constantinischen Basiliken schon an kirchliche Gebäude gedacht werden darf, was aber Kugler und auch Lübke, Gesch. der Architektur, S. 150, allerdings nicht thun; war das römische Domgebäude zu Trier ein ursprünglich kirchliches Gebäude, möchte der Gedanke so schlechthin unzulässig nicht sein, weil dasselbe auch bei den verschiedensten sonstigen Beurtheilungen seiner ursprünglichen Bestimmung doch immerhin als ein basilikenartiges Gebäude geschildert wird. Wie Dr. Schneider zu Trier zu erweisen gesucht hat, ist die ältere, ursprünglich zu kaufmännischen und gerichtlichen Verhandlungen dienende Basilica unter Constantin in eine Kirche umgewandelt worden, weshalb dann Constantin zwischen dem J. 306 und 307 für die kaufmännischen und gerichtlichen Zwecke eine neue Basilica aufführen liess, den sog. constantinischen Palast, indem man im Mittelalter Basilica mit Palast übersetzte; fest stehe, dass schon im J. 379 die ältere Basilica als Kirche, vielleicht der spätere Dom, gedient habe.1) Nach Piper, I. 1. S. 99, bestanden unter Constantin zu Trier, wo dieser einen prächtigen Apollo-Tempel erbaut hatte, beide Culte neben einander und der Bischof Agritius von Trier wird im Jahr 314 unter den zu Arles versammelten Bischöfen erwähnt. Besonders merkwürdig ist der Trierer Dom, welcher aus sehr verschiedenartigen Theilen besteht, je nach den verschiedenen Zeitperioden, in welchen dieselben ausgeführt wurden; dabei aber stehen die verschiedenen Baustyle nicht, wie an so vielen andern Orten, unvermittelt blos, neben einander und sind daher leicht als ungleichen Zeiten angehörige Bauten zu erkennen und zu unterscheiden, sondern sind so geschickt mit einander verbunden und so organisch zusammengefügt, dass die höchste Schärfe des

1) Kunstblatt für 1844, S. 388.
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[520/0540] erbaut sein, was, wenn es begründet wäre, unwiderleglich das Fortleben der römischen Baukunst in den Rhein-Moselgegenden bezeugen würde. Der sog. Constantinische Palast zu Trier ist nach Kugler’s treffender Vermuthung eine der von Constantin erbauten Basiliken, so dass mithin Trier als einer der ältesten Sitze der Kirchenbaukunst sich darstellen würde, wenn bei den constantinischen Basiliken schon an kirchliche Gebäude gedacht werden darf, was aber Kugler und auch Lübke, Gesch. der Architektur, S. 150, allerdings nicht thun; war das römische Domgebäude zu Trier ein ursprünglich kirchliches Gebäude, möchte der Gedanke so schlechthin unzulässig nicht sein, weil dasselbe auch bei den verschiedensten sonstigen Beurtheilungen seiner ursprünglichen Bestimmung doch immerhin als ein basilikenartiges Gebäude geschildert wird. Wie Dr. Schneider zu Trier zu erweisen gesucht hat, ist die ältere, ursprünglich zu kaufmännischen und gerichtlichen Verhandlungen dienende Basilica unter Constantin in eine Kirche umgewandelt worden, weshalb dann Constantin zwischen dem J. 306 und 307 für die kaufmännischen und gerichtlichen Zwecke eine neue Basilica aufführen liess, den sog. constantinischen Palast, indem man im Mittelalter Basilica mit Palast übersetzte; fest stehe, dass schon im J. 379 die ältere Basilica als Kirche, vielleicht der spätere Dom, gedient habe. 1) Nach Piper, I. 1. S. 99, bestanden unter Constantin zu Trier, wo dieser einen prächtigen Apollo-Tempel erbaut hatte, beide Culte neben einander und der Bischof Agritius von Trier wird im Jahr 314 unter den zu Arles versammelten Bischöfen erwähnt. Besonders merkwürdig ist der Trierer Dom, welcher aus sehr verschiedenartigen Theilen besteht, je nach den verschiedenen Zeitperioden, in welchen dieselben ausgeführt wurden; dabei aber stehen die verschiedenen Baustyle nicht, wie an so vielen andern Orten, unvermittelt blos, neben einander und sind daher leicht als ungleichen Zeiten angehörige Bauten zu erkennen und zu unterscheiden, sondern sind so geschickt mit einander verbunden und so organisch zusammengefügt, dass die höchste Schärfe des 1) Kunstblatt für 1844, S. 388.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/540>, abgerufen am 22.11.2024.