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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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Ghizeh berechnet haben;1) die Leiden und Schmerzen des Volkes aber sind unberechenbar. Um die Menschenmassen zu dem bestimmten Ziele übereinstimmend zu bewegen und gleichsam als Maschinen zu gebrauchen und zu beherrschen, wurde gewiss von den ägyptischen Priestern vom Haupte bis zu den niedrigsten Gliedern Alles geregelt, eingetheilt und eingeordnet, so dass Aegypten als die Heimath und das Ursprungsland der Bauordnungen, Steinmetzordnungen, Aufnahmsrituale und Rituale jeder andern Art u. s. w. angesehen werden darf, zumal ja Gesetz und Ordnung, - Zahl, Mass und Gewicht die Seele und das Wesen aller Baukunst und daher Zirkel und Winkelmass die untrennbaren Attribute des himmlischen und irdischen Baumeisters sind. Dass die Priester und priesterlichen Bauleute namentlich gewissermassen sich im militärischen Takte und in militärischer Ordnung bewegt und gestellt haben, ist an den gleichmässigen Stellungen zu entnehmen, welche sie ihren kolossalen Steinfiguren gegeben haben, wie überhaupt vorherrschende Gleichförmigkeit und Unabänderlichkeit und der Mangel an lndividualität und Veränderlichkeit das Gebrechen der ägyptischen Sculptur und Malerei sind. Was aber besonders auffallend und beachtenswerth erscheint, sind die Händerichtungen oder Händehaltungen der ägyptischen priesterlichen Steinfiguren, indem ganz in derselben Weise noch heute die Freimaurer oder die katholischen Priester die Hände und Arme bewegen und halten. Bezüglich des Kreuzens der Arme findet sich in meiner Symbolik, II. S. 493 u. 534, schon das Geeignete bemerkt, womit zugleich nach dem Register die Stellen über das Kreuz zu vergleichen sind. Das Beten der Griechen und Römer, sowie der alten Christen, stehend und mit ausgebreiteten Armen und erhobenen Händen, so dass dieselben mit dem Rumpfe des Körpers ein Kreuz bilden,2) möchte ebenso dem ägyptischen Kultus und Ritus entlehnt sein, indem nach den vorhandenen Denkmalen auch die Aegypter mit erhobenen Händen beteten.3) Ferner findet sich

1) Schnaase, I. S. 377; Lübke, S. 49.
2) Symbolik, I. S. 411.
3) Uhlemann, II. S. 193.

Ghizeh berechnet haben;1) die Leiden und Schmerzen des Volkes aber sind unberechenbar. Um die Menschenmassen zu dem bestimmten Ziele übereinstimmend zu bewegen und gleichsam als Maschinen zu gebrauchen und zu beherrschen, wurde gewiss von den ägyptischen Priestern vom Haupte bis zu den niedrigsten Gliedern Alles geregelt, eingetheilt und eingeordnet, so dass Aegypten als die Heimath und das Ursprungsland der Bauordnungen, Steinmetzordnungen, Aufnahmsrituale und Rituale jeder andern Art u. s. w. angesehen werden darf, zumal ja Gesetz und Ordnung, – Zahl, Mass und Gewicht die Seele und das Wesen aller Baukunst und daher Zirkel und Winkelmass die untrennbaren Attribute des himmlischen und irdischen Baumeisters sind. Dass die Priester und priesterlichen Bauleute namentlich gewissermassen sich im militärischen Takte und in militärischer Ordnung bewegt und gestellt haben, ist an den gleichmässigen Stellungen zu entnehmen, welche sie ihren kolossalen Steinfiguren gegeben haben, wie überhaupt vorherrschende Gleichförmigkeit und Unabänderlichkeit und der Mangel an lndividualität und Veränderlichkeit das Gebrechen der ägyptischen Sculptur und Malerei sind. Was aber besonders auffallend und beachtenswerth erscheint, sind die Händerichtungen oder Händehaltungen der ägyptischen priesterlichen Steinfiguren, indem ganz in derselben Weise noch heute die Freimaurer oder die katholischen Priester die Hände und Arme bewegen und halten. Bezüglich des Kreuzens der Arme findet sich in meiner Symbolik, II. S. 493 u. 534, schon das Geeignete bemerkt, womit zugleich nach dem Register die Stellen über das Kreuz zu vergleichen sind. Das Beten der Griechen und Römer, sowie der alten Christen, stehend und mit ausgebreiteten Armen und erhobenen Händen, so dass dieselben mit dem Rumpfe des Körpers ein Kreuz bilden,2) möchte ebenso dem ägyptischen Kultus und Ritus entlehnt sein, indem nach den vorhandenen Denkmalen auch die Aegypter mit erhobenen Händen beteten.3) Ferner findet sich

1) Schnaase, I. S. 377; Lübke, S. 49.
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[40/0060] Ghizeh berechnet haben; 1) die Leiden und Schmerzen des Volkes aber sind unberechenbar. Um die Menschenmassen zu dem bestimmten Ziele übereinstimmend zu bewegen und gleichsam als Maschinen zu gebrauchen und zu beherrschen, wurde gewiss von den ägyptischen Priestern vom Haupte bis zu den niedrigsten Gliedern Alles geregelt, eingetheilt und eingeordnet, so dass Aegypten als die Heimath und das Ursprungsland der Bauordnungen, Steinmetzordnungen, Aufnahmsrituale und Rituale jeder andern Art u. s. w. angesehen werden darf, zumal ja Gesetz und Ordnung, – Zahl, Mass und Gewicht die Seele und das Wesen aller Baukunst und daher Zirkel und Winkelmass die untrennbaren Attribute des himmlischen und irdischen Baumeisters sind. Dass die Priester und priesterlichen Bauleute namentlich gewissermassen sich im militärischen Takte und in militärischer Ordnung bewegt und gestellt haben, ist an den gleichmässigen Stellungen zu entnehmen, welche sie ihren kolossalen Steinfiguren gegeben haben, wie überhaupt vorherrschende Gleichförmigkeit und Unabänderlichkeit und der Mangel an lndividualität und Veränderlichkeit das Gebrechen der ägyptischen Sculptur und Malerei sind. Was aber besonders auffallend und beachtenswerth erscheint, sind die Händerichtungen oder Händehaltungen der ägyptischen priesterlichen Steinfiguren, indem ganz in derselben Weise noch heute die Freimaurer oder die katholischen Priester die Hände und Arme bewegen und halten. Bezüglich des Kreuzens der Arme findet sich in meiner Symbolik, II. S. 493 u. 534, schon das Geeignete bemerkt, womit zugleich nach dem Register die Stellen über das Kreuz zu vergleichen sind. Das Beten der Griechen und Römer, sowie der alten Christen, stehend und mit ausgebreiteten Armen und erhobenen Händen, so dass dieselben mit dem Rumpfe des Körpers ein Kreuz bilden, 2) möchte ebenso dem ägyptischen Kultus und Ritus entlehnt sein, indem nach den vorhandenen Denkmalen auch die Aegypter mit erhobenen Händen beteten. 3) Ferner findet sich 1) Schnaase, I. S. 377; Lübke, S. 49. 2) Symbolik, I. S. 411. 3) Uhlemann, II. S. 193.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/60>, abgerufen am 24.11.2024.