Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.lich, mussten die Seelen in dem weiten Raume zwischen der Erde und jenen Lichtsitzen auch den Mond und die über demselben stehende fernere Sonne berühren, - von diesen, welchen Manei nothwendig eine Fortbewegung durch den Himmelsraum zuschrieb, wie von einem Schiffe aufgenommen und stets reinigend weiter fortgetragen werden. Das Zunehmen und Abnehmen des Mondes wird sogar daraus in sehr kindlicher Weise abgeleitet. Die in das Mondsschiff einsteigenden Lichtseelen leuchten, so dass das Licht des Mondes wächst, bis das Schiff nach 15 Tagen voll ist, worauf die Seelen ausgeladen werden und der Mond und das Schiff zu leuchten aufhören, bis neue Ankömmlinge einsteigen und das alte Leuchten mit dem Monat von Neuem beginnen.1) Noch mehr erinnern die beiden manichäischen Licht- und Seelenschiffe an das Schiff der christlichen Kirche, an die Heilslehre Christi, in welcher allein auch die Christen, die Seelen dem Himmelreiche zusteuern können. Der natürliche Satz, dass mit dem reinen Lichte nur das gleich reine bleibend verbunden werden könne, verwandelt sich in den ethischen, namentlich auch bei Manei, dass man allein durch die Lobpreisung und Anbetung Gottes, durch das reine Wort und die guten Werke in das Himmelreich eingehen könne. In diesem ethischen Gebote stimmen die Lichtreligionen des Alterthums, besonders auch des Manei, vollkommen mit dem Christenthume zusammen oder dieses hat vielmehr nur das alte Lichtgesetz beibehalten, und noch bestimmter und geistiger gefasst. Auch das Christenthum ist ein Lichtglaube, aber das ewige Licht ist ihm nur der ewige Geist; wenn auch der Name Jesus, im Fihrist Isa,2) nicht mit der ägyptischen, indischen und deutschen Isis verwandt sein sollte, was Andere entscheiden mögen, sind sie jedenfalls als Lichtwesen und durch ihre Lichtlehren einander ähnlich und gleich. Nach Br. Krebs in Stuttgart in einer noch ungedruckten Briefsammlung hiessen die alten Priester in Mexiko: Jeouas. Jesus, Isa, welcher, 1) Flügel, S. 231, 233 und 344. 2) Flügel, S. 91 und 254 ff.
lich, mussten die Seelen in dem weiten Raume zwischen der Erde und jenen Lichtsitzen auch den Mond und die über demselben stehende fernere Sonne berühren, – von diesen, welchen Mânî nothwendig eine Fortbewegung durch den Himmelsraum zuschrieb, wie von einem Schiffe aufgenommen und stets reinigend weiter fortgetragen werden. Das Zunehmen und Abnehmen des Mondes wird sogar daraus in sehr kindlicher Weise abgeleitet. Die in das Mondsschiff einsteigenden Lichtseelen leuchten, so dass das Licht des Mondes wächst, bis das Schiff nach 15 Tagen voll ist, worauf die Seelen ausgeladen werden und der Mond und das Schiff zu leuchten aufhören, bis neue Ankömmlinge einsteigen und das alte Leuchten mit dem Monat von Neuem beginnen.1) Noch mehr erinnern die beiden manichäischen Licht- und Seelenschiffe an das Schiff der christlichen Kirche, an die Heilslehre Christi, in welcher allein auch die Christen, die Seelen dem Himmelreiche zusteuern können. Der natürliche Satz, dass mit dem reinen Lichte nur das gleich reine bleibend verbunden werden könne, verwandelt sich in den ethischen, namentlich auch bei Mânî, dass man allein durch die Lobpreisung und Anbetung Gottes, durch das reine Wort und die guten Werke in das Himmelreich eingehen könne. In diesem ethischen Gebote stimmen die Lichtreligionen des Alterthums, besonders auch des Mânî, vollkommen mit dem Christenthume zusammen oder dieses hat vielmehr nur das alte Lichtgesetz beibehalten, und noch bestimmter und geistiger gefasst. Auch das Christenthum ist ein Lichtglaube, aber das ewige Licht ist ihm nur der ewige Geist; wenn auch der Name Jesus, im Fihrist Isâ,2) nicht mit der ägyptischen, indischen und deutschen Isis verwandt sein sollte, was Andere entscheiden mögen, sind sie jedenfalls als Lichtwesen und durch ihre Lichtlehren einander ähnlich und gleich. Nach Br. Krebs in Stuttgart in einer noch ungedruckten Briefsammlung hiessen die alten Priester in Mexiko: Jeouas. Jesus, Isâ, welcher, 1) Flügel, S. 231, 233 und 344. 2) Flügel, S. 91 und 254 ff.
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lich, mussten die Seelen in dem weiten Raume zwischen der Erde und jenen Lichtsitzen auch den Mond und die über demselben stehende fernere Sonne berühren, – von diesen, welchen Mânî nothwendig eine Fortbewegung durch den Himmelsraum zuschrieb, wie von einem Schiffe aufgenommen und stets reinigend weiter fortgetragen werden. Das Zunehmen und Abnehmen des Mondes wird sogar daraus in sehr kindlicher Weise abgeleitet. Die in das Mondsschiff einsteigenden Lichtseelen leuchten, so dass das Licht des Mondes wächst, bis das Schiff nach 15 Tagen voll ist, worauf die Seelen ausgeladen werden und der Mond und das Schiff zu leuchten aufhören, bis neue Ankömmlinge einsteigen und das alte Leuchten mit dem Monat von Neuem beginnen. 1) Noch mehr erinnern die beiden manichäischen Licht- und Seelenschiffe an das Schiff der christlichen Kirche, an die Heilslehre Christi, in welcher allein auch die Christen, die Seelen dem Himmelreiche zusteuern können. Der natürliche Satz, dass mit dem reinen Lichte nur das gleich reine bleibend verbunden werden könne, verwandelt sich in den ethischen, namentlich auch bei Mânî, dass man allein durch die Lobpreisung und Anbetung Gottes, durch das reine Wort und die guten Werke in das Himmelreich eingehen könne. In diesem ethischen Gebote stimmen die Lichtreligionen des Alterthums, besonders auch des Mânî, vollkommen mit dem Christenthume zusammen oder dieses hat vielmehr nur das alte Lichtgesetz beibehalten, und noch bestimmter und geistiger gefasst. Auch das Christenthum ist ein Lichtglaube, aber das ewige Licht ist ihm nur der ewige Geist; wenn auch der Name Jesus, im Fihrist Isâ, 2) nicht mit der ägyptischen, indischen und deutschen Isis verwandt sein sollte, was Andere entscheiden mögen, sind sie jedenfalls als Lichtwesen und durch ihre Lichtlehren einander ähnlich und gleich. Nach Br. Krebs in Stuttgart in einer noch ungedruckten Briefsammlung hiessen die alten Priester in Mexiko: Jeouas. Jesus, Isâ, welcher,
1) Flügel, S. 231, 233 und 344.
2) Flügel, S. 91 und 254 ff.
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