Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Psyche oder Unterhaltungen über die Seele. Bd. 2. Halle, 1791.Man nehme zu diesem innigen Zusammen- Vater und Mutter sehn sich durch ihre Kin- Auch äußerlich sind, durch euch zu guten und glückseligen
Menschen werden, und alle Mühe wird euch eine Lust, alle Beschwerde Freude seyn! Es vergegenwärtigt sich mir, indem ich dieses niederschreibe, so mancher guter Vater und so man- che treue Mutter, die der Stimme der Natur fol- gen, und mit Vater- und Mutterliebe für ihre Kin- der sorgen! Segen Gottes über Euch, edle Men- schen! Daß mein Herz unter diesen Edlen, Dich besonders nennt, mein Vater und Dich meine Mutter! wer meiner edlen Leser und Leserinnen, wird mich darum verdenken! Groß ist meine Liebe zu Euch, innig und warm mein Dank; aber wel- che Liebe und welcher Dank kann solcher Eltern Liebe erreichen? -- Man nehme zu dieſem innigen Zuſammen- Vater und Mutter ſehn ſich durch ihre Kin- Auch aͤußerlich ſind, durch euch zu guten und gluͤckſeligen
Menſchen werden, und alle Muͤhe wird euch eine Luſt, alle Beſchwerde Freude ſeyn! Es vergegenwaͤrtigt ſich mir, indem ich dieſes niederſchreibe, ſo mancher guter Vater und ſo man- che treue Mutter, die der Stimme der Natur fol- gen, und mit Vater- und Mutterliebe fuͤr ihre Kin- der ſorgen! Segen Gottes uͤber Euch, edle Men- ſchen! Daß mein Herz unter dieſen Edlen, Dich beſonders nennt, mein Vater und Dich meine Mutter! wer meiner edlen Leſer und Leſerinnen, wird mich darum verdenken! Groß iſt meine Liebe zu Euch, innig und warm mein Dank; aber wel- che Liebe und welcher Dank kann ſolcher Eltern Liebe erreichen? — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0275" n="559"/> <p>Man nehme zu dieſem innigen Zuſammen-<lb/> hange der Eltern mit den Kindern, noch die vie-<lb/> len Freuden, die dieſe in jenen erwecken, und<lb/> man wird die Elternliebe begreifen lernen, wenn<lb/> man ſie gleich nicht in ihrer ganzen Waͤrme und<lb/> Fuͤlle empfinden kann; denn das kannſt du nur<lb/> liebreicher Vater, und du, zaͤrtliche Mutter!</p><lb/> <p>Vater und Mutter ſehn ſich durch ihre Kin-<lb/> der in der Wuͤrde der Schoͤpfer, durch ſie ihr<lb/> Daſeyn vervielfaͤltigt, ihren Namen verewigt.<lb/> Von ihnen hoffen ſie den Troſt und die Stuͤtze<lb/> ihres Alters, die Freude ihres Lebens, die Ehre<lb/> ihres Hauſes.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Auch</fw><lb/> <p> <note xml:id="seg2pn_25_2" prev="#seg2pn_25_1" place="foot" n="*)"> <p>aͤußerlich ſind, durch euch zu guten und gluͤckſeligen<lb/> Menſchen werden, und alle Muͤhe wird euch eine<lb/> Luſt, alle Beſchwerde Freude ſeyn!</p><lb/> <p>Es vergegenwaͤrtigt ſich mir, indem ich dieſes<lb/> niederſchreibe, ſo mancher guter Vater und ſo man-<lb/> che treue Mutter, die der Stimme der Natur fol-<lb/> gen, und mit Vater- und Mutterliebe fuͤr ihre Kin-<lb/> der ſorgen! Segen Gottes uͤber Euch, edle Men-<lb/> ſchen! Daß mein Herz unter dieſen Edlen, Dich<lb/> beſonders nennt, <hi rendition="#fr">mein</hi> Vater und Dich <hi rendition="#fr">meine</hi><lb/> Mutter! wer meiner edlen Leſer und Leſerinnen,<lb/> wird mich darum verdenken! Groß iſt meine Liebe<lb/> zu Euch, innig und warm mein Dank; aber wel-<lb/> che Liebe und welcher Dank kann <hi rendition="#fr">ſolcher</hi> Eltern<lb/> Liebe erreichen? —</p> </note> </p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [559/0275]
Man nehme zu dieſem innigen Zuſammen-
hange der Eltern mit den Kindern, noch die vie-
len Freuden, die dieſe in jenen erwecken, und
man wird die Elternliebe begreifen lernen, wenn
man ſie gleich nicht in ihrer ganzen Waͤrme und
Fuͤlle empfinden kann; denn das kannſt du nur
liebreicher Vater, und du, zaͤrtliche Mutter!
Vater und Mutter ſehn ſich durch ihre Kin-
der in der Wuͤrde der Schoͤpfer, durch ſie ihr
Daſeyn vervielfaͤltigt, ihren Namen verewigt.
Von ihnen hoffen ſie den Troſt und die Stuͤtze
ihres Alters, die Freude ihres Lebens, die Ehre
ihres Hauſes.
Auch
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*) aͤußerlich ſind, durch euch zu guten und gluͤckſeligen
Menſchen werden, und alle Muͤhe wird euch eine
Luſt, alle Beſchwerde Freude ſeyn!
Es vergegenwaͤrtigt ſich mir, indem ich dieſes
niederſchreibe, ſo mancher guter Vater und ſo man-
che treue Mutter, die der Stimme der Natur fol-
gen, und mit Vater- und Mutterliebe fuͤr ihre Kin-
der ſorgen! Segen Gottes uͤber Euch, edle Men-
ſchen! Daß mein Herz unter dieſen Edlen, Dich
beſonders nennt, mein Vater und Dich meine
Mutter! wer meiner edlen Leſer und Leſerinnen,
wird mich darum verdenken! Groß iſt meine Liebe
zu Euch, innig und warm mein Dank; aber wel-
che Liebe und welcher Dank kann ſolcher Eltern
Liebe erreichen? —
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