Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.vom damals in Riga sich aufhaltenden Her- Auch lernte ich in dieser Zeit Hippeln *) Die Hauptveranlassung zum Schreiben der Hip-
pelschen Biographie gab der Heidelbergsche Predi- ger Abegg, der zum Besuch seines wackern hiesigen Bruders hergekommen war. Ein höchstgebildeter lieb- werther Mann. Jhm hatte sein Freund Schichtegroll aufgetragen, Materialien zum Leben des Verfas- sers der Lebensläufe etc. zu sammlen, und diese wurden ihm denn auch vorzüglich durch den Oberconsistorialrath Borowsky und mich geschafft. Bey dieser Gelegenheit kam ich in einiges Ver- kehr mit Herrn Schlichtegroll, und in einen bis jetzt (1815.) fortgesetzten Briefwechsel mit dem Badenschen Kirchenrath und Pfarrer Abegg. vom damals in Riga ſich aufhaltenden Her- Auch lernte ich in dieſer Zeit Hippeln *) Die Hauptveranlaſſung zum Schreiben der Hip-
pelſchen Biographie gab der Heidelbergſche Predi- ger Abegg, der zum Beſuch ſeines wackern hieſigen Bruders hergekommen war. Ein hoͤchſtgebildeter lieb- werther Mann. Jhm hatte ſein Freund Schichtegroll aufgetragen, Materialien zum Leben des Verfaſ- ſers der Lebenslaͤufe ꝛc. zu ſammlen, und dieſe wurden ihm denn auch vorzuͤglich durch den Oberconſiſtorialrath Borowsky und mich geſchafft. Bey dieſer Gelegenheit kam ich in einiges Ver- kehr mit Herrn Schlichtegroll, und in einen bis jetzt (1815.) fortgeſetzten Briefwechſel mit dem Badenſchen Kirchenrath und Pfarrer Abegg. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0142" n="125"/> vom damals in Riga ſich aufhaltenden <hi rendition="#g">Her-<lb/> der</hi> gut gefundnen Roman waͤr es beynah<lb/> unter uns zur Fehde gekommen, haͤtte nicht<lb/> der kaͤltervernuͤnftige Buchhaͤndler Hartknoch,<lb/> unſer gemeinſchaftlicher Freund, meinen ziem-<lb/> lich ſpoͤttiſchen Brief ſo human ausgelegt<lb/> und commentirt, daß ſtatt eines Streits,<lb/> ein freundſchaftlicher Briefwechſel unter uns<lb/> entſtand, der aber nur bis zu Herders Ab-<lb/> reiſe von Riga waͤhrte.</p><lb/> <p>Auch lernte ich in dieſer Zeit <hi rendition="#g">Hippeln</hi><lb/> kennen, und obwohl von unſern wechſelſei-<lb/> tigen Verhaͤltniſſen im Schlichtegrollſchen<lb/> Nekrolog <note place="foot" n="*)">Die Hauptveranlaſſung zum Schreiben der Hip-<lb/> pelſchen Biographie gab der Heidelbergſche Predi-<lb/> ger Abegg, der zum Beſuch ſeines wackern hieſigen<lb/> Bruders hergekommen war. Ein hoͤchſtgebildeter lieb-<lb/> werther Mann. Jhm hatte ſein Freund Schichtegroll<lb/> aufgetragen, Materialien zum Leben des Verfaſ-<lb/> ſers der Lebenslaͤufe ꝛc. zu ſammlen, und dieſe<lb/> wurden ihm denn auch vorzuͤglich durch den<lb/> Oberconſiſtorialrath Borowsky und mich geſchafft.<lb/> Bey dieſer Gelegenheit kam ich in einiges Ver-<lb/> kehr mit Herrn Schlichtegroll, und in einen bis<lb/> jetzt (1815.) fortgeſetzten Briefwechſel mit dem<lb/> Badenſchen Kirchenrath und Pfarrer Abegg.</note> viel die Rede geweſen, ſo find<lb/> ich doch einen kleinen Nachtrag nicht uͤber-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [125/0142]
vom damals in Riga ſich aufhaltenden Her-
der gut gefundnen Roman waͤr es beynah
unter uns zur Fehde gekommen, haͤtte nicht
der kaͤltervernuͤnftige Buchhaͤndler Hartknoch,
unſer gemeinſchaftlicher Freund, meinen ziem-
lich ſpoͤttiſchen Brief ſo human ausgelegt
und commentirt, daß ſtatt eines Streits,
ein freundſchaftlicher Briefwechſel unter uns
entſtand, der aber nur bis zu Herders Ab-
reiſe von Riga waͤhrte.
Auch lernte ich in dieſer Zeit Hippeln
kennen, und obwohl von unſern wechſelſei-
tigen Verhaͤltniſſen im Schlichtegrollſchen
Nekrolog *) viel die Rede geweſen, ſo find
ich doch einen kleinen Nachtrag nicht uͤber-
*) Die Hauptveranlaſſung zum Schreiben der Hip-
pelſchen Biographie gab der Heidelbergſche Predi-
ger Abegg, der zum Beſuch ſeines wackern hieſigen
Bruders hergekommen war. Ein hoͤchſtgebildeter lieb-
werther Mann. Jhm hatte ſein Freund Schichtegroll
aufgetragen, Materialien zum Leben des Verfaſ-
ſers der Lebenslaͤufe ꝛc. zu ſammlen, und dieſe
wurden ihm denn auch vorzuͤglich durch den
Oberconſiſtorialrath Borowsky und mich geſchafft.
Bey dieſer Gelegenheit kam ich in einiges Ver-
kehr mit Herrn Schlichtegroll, und in einen bis
jetzt (1815.) fortgeſetzten Briefwechſel mit dem
Badenſchen Kirchenrath und Pfarrer Abegg.
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