Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.es liege im Geschäft des Selbstbiographi- *) Je n'ai qu'une chose a craindre dans cette entreprise, ce n'est pas de trop dire ou de dire des mensonges, mais c'est de ne pas tout dire et de taire des verites -- ma fonc- tion est de dire la verite. mais non pas de la faire croire. **) je veux, qu'on m'y voye en ma facon simple,
naturelle et ordinaire, sans estude et arti- fice, car c'est moy, que je peins. es liege im Geſchaͤft des Selbſtbiographi- *) Je n’ai qu’une chose á craindre dans cette entreprise, ce n’est pas de trop dire ou de dire des mensonges, mais c’est de ne pas tout dire et de taire des verités — ma fonc- tion est de dire la verité. mais non pas de la faire croire. **) je veux, qu’on m’y voye en ma façon simple,
naturelle et ordinaire, sans estude et arti- fice, car c’est moy, que je peins. <TEI> <text> <body> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0009" n="IV"/> es liege im Geſchaͤft des Selbſtbiographi-<lb/> rens eine Eigenliebigkeit, der man dadurch,<lb/> daß man es als Spiegel zum Copiren ſei-<lb/> ner eignen und andrer Geſtalt benutzt, ein<lb/> moraliſchnuͤtzliches Ausſehen zu ſchaffen<lb/> ſuche; es zwinge beynah die ſchreibende<lb/> Hand, zum Behuf eines ſichern Ergreifens<lb/> und Feſthaltens, die Finger dann und wann<lb/> krumm zu machen, ſo daß man in Gefahr<lb/> komme, ungeachtet alles Haſſes gegen fremde<lb/> Beſtechung ſich <hi rendition="#aq">ex propriis</hi> zu beſtechen,<lb/> und daß daher weder <hi rendition="#g">Rouſſeau</hi> in ſeinen<lb/> Bekenntniſſen <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq">Je n’ai qu’une chose á craindre dans cette<lb/> entreprise, ce n’est pas de trop dire ou de<lb/> dire des mensonges, mais c’est de ne pas<lb/> tout dire et de taire des verités — ma fonc-<lb/> tion est de dire la verité. mais non pas de<lb/> la faire croire.</hi></note> noch der ſeine Hand ſo<lb/> unbefangen bietende <hi rendition="#g">Montaigne</hi> <note place="foot" n="**)"><hi rendition="#aq">je veux, qu’on m’y voye en ma façon simple,<lb/> naturelle et ordinaire, sans estude et arti-<lb/> fice, car c’est moy, que je peins.</hi></note> ſie<lb/> uns immer <hi rendition="#g">blos</hi> und nicht auch manchmal<lb/> im fleiſchfarbnen Handſchuh geboten habe. —</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [IV/0009]
es liege im Geſchaͤft des Selbſtbiographi-
rens eine Eigenliebigkeit, der man dadurch,
daß man es als Spiegel zum Copiren ſei-
ner eignen und andrer Geſtalt benutzt, ein
moraliſchnuͤtzliches Ausſehen zu ſchaffen
ſuche; es zwinge beynah die ſchreibende
Hand, zum Behuf eines ſichern Ergreifens
und Feſthaltens, die Finger dann und wann
krumm zu machen, ſo daß man in Gefahr
komme, ungeachtet alles Haſſes gegen fremde
Beſtechung ſich ex propriis zu beſtechen,
und daß daher weder Rouſſeau in ſeinen
Bekenntniſſen *) noch der ſeine Hand ſo
unbefangen bietende Montaigne **) ſie
uns immer blos und nicht auch manchmal
im fleiſchfarbnen Handſchuh geboten habe. —
*) Je n’ai qu’une chose á craindre dans cette
entreprise, ce n’est pas de trop dire ou de
dire des mensonges, mais c’est de ne pas
tout dire et de taire des verités — ma fonc-
tion est de dire la verité. mais non pas de
la faire croire.
**) je veux, qu’on m’y voye en ma façon simple,
naturelle et ordinaire, sans estude et arti-
fice, car c’est moy, que je peins.
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