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Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.

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daraus die süße Mattigkeit eines friedlichen
Erwachens. Der Zusammenfluß aller die-
ser Gegenstände macht auf die Sinne ei-
nen Eindruck von Frischheit, welcher bis
zu der Seele durchzudringen scheint. Man
befindet sich da eine Viertelstunde in einem
Entzücken, dem kein Mensch widersteht:
ein so großes, so schönes und köstliches
Schauspiel läßt niemanden bey kaltem
Blute.

Nur müßte das Jnteresse,
das der Lustwandler an der Na-
tur nimmt, kein intellektuelles
Jnteresse seyn
. S. 50. Z. 1. Der
Jnhalt des vortrefflichen Schillerschen
Gedichts: Der Spatziergang (Ge-
dichte von Schiller S. 49.-65.)
wäre gleichwohl keine zweckmäßige Unter-
haltung auf einem wirklichen Spa-
tziergang. Obgleich das Schillersche Ge-

daraus die ſuͤße Mattigkeit eines friedlichen
Erwachens. Der Zuſammenfluß aller die-
ſer Gegenſtaͤnde macht auf die Sinne ei-
nen Eindruck von Friſchheit, welcher bis
zu der Seele durchzudringen ſcheint. Man
befindet ſich da eine Viertelſtunde in einem
Entzuͤcken, dem kein Menſch widerſteht:
ein ſo großes, ſo ſchoͤnes und koͤſtliches
Schauſpiel laͤßt niemanden bey kaltem
Blute.

Nur muͤßte das Jntereſſe,
das der Luſtwandler an der Na-
tur nimmt, kein intellektuelles
Jntereſſe ſeyn
. S. 50. Z. 1. Der
Jnhalt des vortrefflichen Schillerſchen
Gedichts: Der Spatziergang (Ge-
dichte von Schiller S. 49.-65.)
waͤre gleichwohl keine zweckmaͤßige Unter-
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[214/0218] daraus die ſuͤße Mattigkeit eines friedlichen Erwachens. Der Zuſammenfluß aller die- ſer Gegenſtaͤnde macht auf die Sinne ei- nen Eindruck von Friſchheit, welcher bis zu der Seele durchzudringen ſcheint. Man befindet ſich da eine Viertelſtunde in einem Entzuͤcken, dem kein Menſch widerſteht: ein ſo großes, ſo ſchoͤnes und koͤſtliches Schauſpiel laͤßt niemanden bey kaltem Blute. Nur muͤßte das Jntereſſe, das der Luſtwandler an der Na- tur nimmt, kein intellektuelles Jntereſſe ſeyn. S. 50. Z. 1. Der Jnhalt des vortrefflichen Schillerſchen Gedichts: Der Spatziergang (Ge- dichte von Schiller S. 49.-65.) waͤre gleichwohl keine zweckmaͤßige Unter- haltung auf einem wirklichen Spa- tziergang. Obgleich das Schillerſche Ge-

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Zitationshilfe: Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/218>, abgerufen am 24.11.2024.