ser, Mühlen und Dörfer sind daran hin- gebaut, in Lagen und Gruppen so sonder- bar und doch so lieblich, wie kein Mahler sie je glücklicher gedacht hat. Ueberhaupt können die Aussichten vom Comersee für ein wahres Compendium der poetischen Landschaftsmahlerey gelten. Die Berge sind hoch, felsig, und doch nicht nackt, sondern fruchtbar; mit Städtchen, Dör- fern, Kirchen und Landhäusern wie besäet. Bald kleben diese an schroffen Felswänden, bald sind sie in Buchten eingeschlossen, auf einem schmalen, angespülten ebenen Plätz- chen des Ufers, bald liegen sie niedrig, in fruchtbaren Gründen, oder am abhängi- gen Rücken der Berge, lustig mit grünen- den Wiesen umgeben. Mehrere Ortschaf- ten sind um und an die großen Wasser- bäche gebaut, die wunderbarlich, sich durch Felsklüfte stürzen. Die Einwohner nen- nen eine solche Kluft Orrido, sie wer-
ſer, Muͤhlen und Doͤrfer ſind daran hin- gebaut, in Lagen und Gruppen ſo ſonder- bar und doch ſo lieblich, wie kein Mahler ſie je gluͤcklicher gedacht hat. Ueberhaupt koͤnnen die Ausſichten vom Comerſee fuͤr ein wahres Compendium der poetiſchen Landſchaftsmahlerey gelten. Die Berge ſind hoch, felſig, und doch nicht nackt, ſondern fruchtbar; mit Staͤdtchen, Doͤr- fern, Kirchen und Landhaͤuſern wie beſaͤet. Bald kleben dieſe an ſchroffen Felswaͤnden, bald ſind ſie in Buchten eingeſchloſſen, auf einem ſchmalen, angeſpuͤlten ebenen Plaͤtz- chen des Ufers, bald liegen ſie niedrig, in fruchtbaren Gruͤnden, oder am abhaͤngi- gen Ruͤcken der Berge, luſtig mit gruͤnen- den Wieſen umgeben. Mehrere Ortſchaf- ten ſind um und an die großen Waſſer- baͤche gebaut, die wunderbarlich, ſich durch Felskluͤfte ſtuͤrzen. Die Einwohner nen- nen eine ſolche Kluft Orrido, ſie wer-
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ſer, Muͤhlen und Doͤrfer ſind daran hin-
gebaut, in Lagen und Gruppen ſo ſonder-
bar und doch ſo lieblich, wie kein Mahler
ſie je gluͤcklicher gedacht hat. Ueberhaupt
koͤnnen die Ausſichten vom Comerſee fuͤr
ein wahres Compendium der poetiſchen
Landſchaftsmahlerey gelten. Die Berge
ſind hoch, felſig, und doch nicht nackt,
ſondern fruchtbar; mit Staͤdtchen, Doͤr-
fern, Kirchen und Landhaͤuſern wie beſaͤet.
Bald kleben dieſe an ſchroffen Felswaͤnden,
bald ſind ſie in Buchten eingeſchloſſen, auf
einem ſchmalen, angeſpuͤlten ebenen Plaͤtz-
chen des Ufers, bald liegen ſie niedrig, in
fruchtbaren Gruͤnden, oder am abhaͤngi-
gen Ruͤcken der Berge, luſtig mit gruͤnen-
den Wieſen umgeben. Mehrere Ortſchaf-
ten ſind um und an die großen Waſſer-
baͤche gebaut, die wunderbarlich, ſich durch
Felskluͤfte ſtuͤrzen. Die Einwohner nen-
nen eine ſolche Kluft Orrido, ſie wer-
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Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/256>, abgerufen am 24.11.2024.
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