Wie also das Absolute in dem ewigen Er¬ kenntnißact sich selbst in den Ideen objectiv wird, so wirken diese auf eine ewige Weise in der Natur, welche sinnlich, d. i. vom Stand¬ punct der einzelnen Dinge angeschaut, diese auf zeitliche Weise gebiert, und, indem sie den göttlichen Saamen der Ideen empfangen hat, endlos fruchtbar erscheint.
Wir sind bey dem Puncte, wo wir die beyden Erkenntniß- und Betrachtungsarten der Natur in ihrer Entgegensetzung verständlich machen können. Die eine, welche die Natur als das Werkzeug der Ideen, oder allgemein als die reale Seite des Absoluten und demnach selbst absolut, die andere, welche sie für sich als getrennt vom Idealen und in ihrer Relativität betrachtet. Wir können die erste allgemein die philosophische, die andere die empirische nen¬ nen, und stellen die Frage über den Werth der¬ selben so, daß wir untersuchen: ob die empi¬ rische Betrachtungsart überhaupt und in irgend einem Sinn zu einer Wissenschaft der Na¬ tur führen könne?
Wie alſo das Abſolute in dem ewigen Er¬ kenntnißact ſich ſelbſt in den Ideen objectiv wird, ſo wirken dieſe auf eine ewige Weiſe in der Natur, welche ſinnlich, d. i. vom Stand¬ punct der einzelnen Dinge angeſchaut, dieſe auf zeitliche Weiſe gebiert, und, indem ſie den goͤttlichen Saamen der Ideen empfangen hat, endlos fruchtbar erſcheint.
Wir ſind bey dem Puncte, wo wir die beyden Erkenntniß- und Betrachtungsarten der Natur in ihrer Entgegenſetzung verſtaͤndlich machen koͤnnen. Die eine, welche die Natur als das Werkzeug der Ideen, oder allgemein als die reale Seite des Abſoluten und demnach ſelbſt abſolut, die andere, welche ſie fuͤr ſich als getrennt vom Idealen und in ihrer Relativitaͤt betrachtet. Wir koͤnnen die erſte allgemein die philoſophiſche, die andere die empiriſche nen¬ nen, und ſtellen die Frage uͤber den Werth der¬ ſelben ſo, daß wir unterſuchen: ob die empi¬ riſche Betrachtungsart uͤberhaupt und in irgend einem Sinn zu einer Wiſſenſchaft der Na¬ tur fuͤhren koͤnne?
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Wie alſo das Abſolute in dem ewigen Er¬
kenntnißact ſich ſelbſt in den Ideen objectiv
wird, ſo wirken dieſe auf eine ewige Weiſe in
der Natur, welche ſinnlich, d. i. vom Stand¬
punct der einzelnen Dinge angeſchaut, dieſe auf
zeitliche Weiſe gebiert, und, indem ſie den
goͤttlichen Saamen der Ideen empfangen hat,
endlos fruchtbar erſcheint.
Wir ſind bey dem Puncte, wo wir die
beyden Erkenntniß- und Betrachtungsarten der
Natur in ihrer Entgegenſetzung verſtaͤndlich
machen koͤnnen. Die eine, welche die Natur
als das Werkzeug der Ideen, oder allgemein
als die reale Seite des Abſoluten und demnach
ſelbſt abſolut, die andere, welche ſie fuͤr ſich
als getrennt vom Idealen und in ihrer Relativitaͤt
betrachtet. Wir koͤnnen die erſte allgemein die
philoſophiſche, die andere die empiriſche nen¬
nen, und ſtellen die Frage uͤber den Werth der¬
ſelben ſo, daß wir unterſuchen: ob die empi¬
riſche Betrachtungsart uͤberhaupt und in irgend
einem Sinn zu einer Wiſſenſchaft der Na¬
tur fuͤhren koͤnne?
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/251>, abgerufen am 22.11.2024.
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