jene die trübe Mischung der letztern sich zu schönern Organisationen geläutert haben wird.
Der Grund, warum das Wissen über¬ haupt seiner Erscheinung nach in die Zeit fällt, ist schon in dem zuvor Abgehandelten enthalten. Wie die sich in der Endlichkeit reflectirende Einheit des Idealen und Realen als beschlossene Totalität, als Natur, im Raum sich ausdrückt, so erscheint dieselbe im Unendlichen angeschaut unter der allgemeinen Form der endlosen Zeit. Aber die Zeit schließt die Ewigkeit nicht aus, und die Wissenschaft, wenn sie ihrer Erscheinung nach eine Geburt der Zeit ist, geht doch auf Gründung einer Ewigkeit mitten in der Zeit. Was wahr ist, ist wie das, was an sich selbst recht und schön ist, seiner Natur nach ewig und hat mitten in der Zeit kein Verhälniß zu der Zeit. Sache der Zeit ist die Wissenschaft nur, in wie fern sie durch das Individuum sich aus¬ spricht. Das Wissen an sich ist aber so we¬ nig Sache der Individualität als das Han¬ deln an sich. Wie die wahre Handlung die¬
jene die truͤbe Miſchung der letztern ſich zu ſchoͤnern Organiſationen gelaͤutert haben wird.
Der Grund, warum das Wiſſen uͤber¬ haupt ſeiner Erſcheinung nach in die Zeit faͤllt, iſt ſchon in dem zuvor Abgehandelten enthalten. Wie die ſich in der Endlichkeit reflectirende Einheit des Idealen und Realen als beſchloſſene Totalitaͤt, als Natur, im Raum ſich ausdruͤckt, ſo erſcheint dieſelbe im Unendlichen angeſchaut unter der allgemeinen Form der endloſen Zeit. Aber die Zeit ſchließt die Ewigkeit nicht aus, und die Wiſſenſchaft, wenn ſie ihrer Erſcheinung nach eine Geburt der Zeit iſt, geht doch auf Gruͤndung einer Ewigkeit mitten in der Zeit. Was wahr iſt, iſt wie das, was an ſich ſelbſt recht und ſchoͤn iſt, ſeiner Natur nach ewig und hat mitten in der Zeit kein Verhaͤlniß zu der Zeit. Sache der Zeit iſt die Wiſſenſchaft nur, in wie fern ſie durch das Individuum ſich aus¬ ſpricht. Das Wiſſen an ſich iſt aber ſo we¬ nig Sache der Individualitaͤt als das Han¬ deln an ſich. Wie die wahre Handlung die¬
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jene die truͤbe Miſchung der letztern ſich zu
ſchoͤnern Organiſationen gelaͤutert haben wird.
Der Grund, warum das Wiſſen uͤber¬
haupt ſeiner Erſcheinung nach in die Zeit
faͤllt, iſt ſchon in dem zuvor Abgehandelten
enthalten. Wie die ſich in der Endlichkeit
reflectirende Einheit des Idealen und Realen
als beſchloſſene Totalitaͤt, als Natur, im
Raum ſich ausdruͤckt, ſo erſcheint dieſelbe im
Unendlichen angeſchaut unter der allgemeinen
Form der endloſen Zeit. Aber die Zeit ſchließt
die Ewigkeit nicht aus, und die Wiſſenſchaft,
wenn ſie ihrer Erſcheinung nach eine Geburt
der Zeit iſt, geht doch auf Gruͤndung einer
Ewigkeit mitten in der Zeit. Was wahr iſt,
iſt wie das, was an ſich ſelbſt recht und
ſchoͤn iſt, ſeiner Natur nach ewig und hat
mitten in der Zeit kein Verhaͤlniß zu der Zeit.
Sache der Zeit iſt die Wiſſenſchaft nur, in
wie fern ſie durch das Individuum ſich aus¬
ſpricht. Das Wiſſen an ſich iſt aber ſo we¬
nig Sache der Individualitaͤt als das Han¬
deln an ſich. Wie die wahre Handlung die¬
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/39>, abgerufen am 21.11.2024.
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