Was den Herren, Nahmens Eberhard, anbelanget, dem er diesen Wald (welcher, wie aus dem Schenckungs-Brief selber zu ersehen ist, von keinem kleinen Umfang muß gewesen seyn) verehret hat, so ist derselbe vermuthlich ein Graf von Nassau, oder ein Herr von Epstein gewesen, denn diesen beyden Herren ist dieser Wald, welcher vermuthlich ohnweit Wißbaden an der so genannten Höhe sich wird befunden haben, wegen ihrer Lande, die sie doch damals schon größtentheils werden besessen haben, am gelegensten gewesen. Und ist es eben in den alten Kayserlichen Begnadigungs-Briefen nicht durchgehends gewöhnlich, daß die darin benennte Personen allemal umständlich nach ihren Geschlechts-Nahmen und Ehren-Aemtern beschrieben werden. Unter den alten Herren von Epstein (welche vormals Wald-Grafen oder Oberste Wald-Botten an der gemeldten Höhe gewesen sind) kommt dieser Nahme Eberhard öfters vor, wie denn selbst der Nahme Epstein, nach einiger Vermuthung, nichts anders, seinem ersten Ursprung nach, seyn soll, als Eberhardstein. Unter den alten Grafen von Nassau aber ist der gemeldte Nahme Eberhard etwas ungewöhnlich; doch sind uns auch noch viele von diesen letzteren, welche damals mögen gelebet haben, wegen Unvollkommenheit ihrer Geschlecht- und Nahmen-Register, unbekannt. Sollte aber dieser Eberhard gar
Was den Herren, Nahmens Eberhard, anbelanget, dem er diesen Wald (welcher, wie aus dem Schenckungs-Brief selber zu ersehen ist, von keinem kleinen Umfang muß gewesen seyn) verehret hat, so ist derselbe vermuthlich ein Graf von Nassau, oder ein Herr von Epstein gewesen, denn diesen beyden Herren ist dieser Wald, welcher vermuthlich ohnweit Wißbaden an der so genannten Höhe sich wird befunden haben, wegen ihrer Lande, die sie doch damals schon größtentheils werden besessen haben, am gelegensten gewesen. Und ist es eben in den alten Kayserlichen Begnadigungs-Briefen nicht durchgehends gewöhnlich, daß die darin benennte Personen allemal umständlich nach ihren Geschlechts-Nahmen und Ehren-Aemtern beschrieben werden. Unter den alten Herren von Epstein (welche vormals Wald-Grafen oder Oberste Wald-Botten an der gemeldten Höhe gewesen sind) kommt dieser Nahme Eberhard öfters vor, wie denn selbst der Nahme Epstein, nach einiger Vermuthung, nichts anders, seinem ersten Ursprung nach, seyn soll, als Eberhardstein. Unter den alten Grafen von Nassau aber ist der gemeldte Nahme Eberhard etwas ungewöhnlich; doch sind uns auch noch viele von diesen letzteren, welche damals mögen gelebet haben, wegen Unvollkommenheit ihrer Geschlecht- und Nahmen-Register, unbekannt. Sollte aber dieser Eberhard gar
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0282"n="246"/>
Was den Herren, Nahmens Eberhard, anbelanget, dem er diesen Wald (welcher, wie aus dem Schenckungs-Brief selber zu ersehen ist, von keinem kleinen Umfang muß gewesen seyn) verehret hat, so ist derselbe vermuthlich ein Graf von Nassau, oder ein Herr von Epstein gewesen, denn diesen beyden Herren ist dieser Wald, welcher vermuthlich ohnweit Wißbaden an der so genannten Höhe sich wird befunden haben, wegen ihrer Lande, die sie doch damals schon größtentheils werden besessen haben, am gelegensten gewesen. Und ist es eben in den alten Kayserlichen Begnadigungs-Briefen nicht durchgehends gewöhnlich, daß die darin benennte Personen allemal umständlich nach ihren Geschlechts-Nahmen und Ehren-Aemtern beschrieben werden. Unter den alten Herren von Epstein (welche vormals Wald-Grafen oder Oberste Wald-Botten an der gemeldten Höhe gewesen sind) kommt dieser Nahme Eberhard öfters vor, wie denn selbst der Nahme Epstein, nach einiger Vermuthung, nichts anders, seinem ersten Ursprung nach, seyn soll, als Eberhardstein. Unter den alten Grafen von Nassau aber ist der gemeldte Nahme Eberhard etwas ungewöhnlich; doch sind uns auch noch viele von diesen letzteren, welche damals mögen gelebet haben, wegen Unvollkommenheit ihrer Geschlecht- und Nahmen-Register, unbekannt. Sollte aber dieser Eberhard gar
</p></div></div></body></text></TEI>
[246/0282]
Was den Herren, Nahmens Eberhard, anbelanget, dem er diesen Wald (welcher, wie aus dem Schenckungs-Brief selber zu ersehen ist, von keinem kleinen Umfang muß gewesen seyn) verehret hat, so ist derselbe vermuthlich ein Graf von Nassau, oder ein Herr von Epstein gewesen, denn diesen beyden Herren ist dieser Wald, welcher vermuthlich ohnweit Wißbaden an der so genannten Höhe sich wird befunden haben, wegen ihrer Lande, die sie doch damals schon größtentheils werden besessen haben, am gelegensten gewesen. Und ist es eben in den alten Kayserlichen Begnadigungs-Briefen nicht durchgehends gewöhnlich, daß die darin benennte Personen allemal umständlich nach ihren Geschlechts-Nahmen und Ehren-Aemtern beschrieben werden. Unter den alten Herren von Epstein (welche vormals Wald-Grafen oder Oberste Wald-Botten an der gemeldten Höhe gewesen sind) kommt dieser Nahme Eberhard öfters vor, wie denn selbst der Nahme Epstein, nach einiger Vermuthung, nichts anders, seinem ersten Ursprung nach, seyn soll, als Eberhardstein. Unter den alten Grafen von Nassau aber ist der gemeldte Nahme Eberhard etwas ungewöhnlich; doch sind uns auch noch viele von diesen letzteren, welche damals mögen gelebet haben, wegen Unvollkommenheit ihrer Geschlecht- und Nahmen-Register, unbekannt. Sollte aber dieser Eberhard gar
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/282>, abgerufen am 14.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.